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0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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unglücklich.«
    »Ach, ja?«
    Calderone nickte.
    »Die ganze Dämonenwelt wird Sie jagen«, behauptete er. »Auch Ihr Vater Asmodis wird Sie davor nicht mehr schützen können. Denn er besitzt doch längst keine Macht mehr! Die befindet sich in ganz anderen Händen…«
    »In Ihren?«, fragte Seneca spöttisch.
    »Jetzt überschätzen Sie mich«, sagte Calderone und war selbst nicht so ganz sicher, ob er tatsächlich das meinte, was er sagte. »Aber Sie sollten auch sich selbst nicht überschätzen.«
    Während er sprach, hatte er sich langsam auf Seneca zubewegt.
    »Stehenbleiben!«, befahl der, als er die Bedrohung erkannte.
    Aber da war es schon zu spät.
    Calderone sprang ihn an und schlug ihn nieder. Ty Seneca kam nicht mehr dazu, seinen Blaster abzufeuern.
    »Zwei zu eins«, kommentierte Calderone gelassen.
    Nur kurz überlegte er, ob er Seneca jetzt nicht einfach töten sollte. Die Gelegenheit war da. Selbst wenn hinter den Fenstern der Nachbarhäuser Menschen auf die Straße schauten, würde ihn niemand daran hindern können. Und er würde so schnell wieder verschwinden, dass eine Fahndung nach ihm aussichtslos blieb.
    Er hatte genügend Erfahrung in diesen Dingen sammeln können…
    Aber er ließ es. Er nahm lediglich Senecas Waffe an sich. So einen kleinen Strahler, der wahlweise betäubte oder Laserblitze verschoß, konnte er gerade prächtig gebrauchen.
    Dann durchsuchte er rasch Senecas Taschen und fand einen Schlüssel mit Hotelanhänger. Er schmunzelte; das ging ja einfacher als erwartet. Über Senecas Handy rief er ein Taxi und hoffte, dass es nicht dasselbe war, das den Sohn des Asmodis gerade eben erst hier abgesetzt hatte. Er hatte Glück; ein anderer Wagen rollte an.
    »Mein Freund hier hat ein bisschen zu viel getrunken«, behauptete er, »und ist einfach umgekippt. Können Sie uns bitte ins Hotel fahren? Hier… reicht das?« Er fischte ein paar Geldscheine aus Senecas Brieftasche. Der Teufel mochte wissen, wie der Bursche trotz gesperrter Karten an Geld gekommen war.
    »Reicht sicher«, stellte der Fahrer fest. »Aber sollte ich ihn nicht lieber zu einem Arzt bringen?«
    »Nicht nötig. Er ist ja nicht verletzt. Nur von einem Moment zum anderen eingeschlafen.« Zur Untermauerung suggerierte Calderone dem Fahrer eine gewaltige Alkoholfahne, die von Seneca ausging. Er selbst bemühte sich ebenfalls, etwas schwerfällig zu sprechen.
    »Setzen Sie uns einfach am Hotel ab, ich bringe ihn dann in sein Zimmer. Aber machen Sie schnell, wenn er unterwegs wach wird, kotzt er ihnen vielleicht das Auto voll.«
    »Dann gibts aber mächtigen Ärger«, warnte der Fahrer vor.
    Calderone half ihm, Seneca auf die Rückbank zu wuchten und anzuschnallen, dann setzte er sich nach vorn und das Taxi rauschte ab.
    Der Fahrer war gut. Er fand Senecas Absteige auf Anhieb, ein Billighotel der untersten Kategorie, wo’s vermutlich mehr Kakerlaken als Kaffeebohnen in der Küche gab. »Soll ich helfen?«, bot er noch an.
    Calderone winkte ab. Er schleifte den immer noch bewusstlosen Seneca bis zur abgeschlossenen Haustür, fummelte am Schloss herum und grinste den Taxifahrer noch aufmunternd an. Der bekam im gleichen Moment über Funk einen neuen Auftrag und entschied, es sei nicht sein Problem, ob die beiden Trunkenbolde heil ins Hotel kamen oder nicht.
    Kaum war er außer Sicht, ließ Calderone den Schlüssel fallen, drückte auf die Klingel und machte sich davon. Vorsichtshalber verpasste er ihm aber noch einen hochdosierten Betäubungsschuss aus dem Blaster. Seneca sollte nicht so schnell wieder erwachen, und vielleicht machte sich ja auch der Typ, der ihn in der nächsten Minute vor der Tür fand, seine Gedanken dazu, rief einen Arzt oder gar die Polizei…
    Nun, letztere wohl eher nicht. Das Hotel machte nicht den Eindruck, als sei man hier auf gutem Fuß mit den Gesetzeshütern. Eher umgekehrt. Und vielleicht war Seneca über die entsprechenden Kontakte auch an seine Geldscheine gekommen.
    Der Mann, der sich zum Dämon verwandelte, grinste. Seneca war gut, er selbst aber auch. Er hatte fast nicht geglaubt, dass es ihm gelang, mit der Alkohol-Illusion den Taxifahrer zu täuschen. Seine Fähigkeiten entwickelten sich immer weiter und wurden immer besser und stärker.
    Zumindest eine angenehme Seite dieser schleichenden Veränderung, die er eigentlich gar nicht wollte, die ihm seinerzeit von Lucifuge Rofocale aufgezwungen worden war…
    »Ich sollte mehr Vertrauen in meine Fähigkeiten haben«, brummte er im

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