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0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Einschätzung mitteile, bringt er dich um«, warnte Nicole. »Oder er hetzt dir den Drachen auf den Hals.«
    »Oh, ich zittere jetzt schon vor Angst«, höhnte Gryf sarkastisch.
    »Solltest du auch«, sagte Nicole. »Ich kann dann ja wieder gehen. Ich habe drüben noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen.«
    »Du bleibst hier!«, stoppte Gryfs Befehl sie. »Wir sind noch längst nicht miteinander fertig, Teuerste.«
    »Was ist denn jetzt noch?«, seufzte Nicole. »Schaff mir einfach nur die da aus den Augen und lass mich tun, weshalb ich in die andere Welt gegangen bin.«
    Stygia plusterte sich prompt auf. Aber noch ehe sie etwas sagen konnte, streckte Nicole den Arm in ihre Richtung aus und fauchte sie an: »Wie Gryf eben so schön sagte: Du gehörst nicht hierher. Wir schon. Also sei ganz brav - Liebste!«
    Gryf schnappte nach Luft.
    »Was hast du?«, fragte Nicole spöttisch. »Gefällt dir meine Wortwahl nicht?«
    »Mir gefällt eine ganze Menge nicht«, knurrte er wütend.
    »Vielleicht spanne ich sie dir aus, eh?«, spöttelte Nicole. »Dann hast du noch etwas mehr, das dir nicht gefällt. So eine hübsche Kreatur stoße ich bestimmt nicht von der Bettkante! Nur ihre Flügel sollte sie dabei einfahren…«
    Das war der Knackpunkt!
    Die Nicole Duval der Spiegelwelt beschränkte sich nicht nur darauf, Männer zu verführen, sondern angelte auch am anderen Ufer und hatte dabei doppelten Spaß! Sie selbst dagegen konnte sich nur schwer vorstellen, sich mit einer anderen Frau auf mehr als rein freundschaftliche Beziehungen einzulassen.
    Wenn der Kontakt zwischen Zamorra und Nicole einerseits und Gryf andererseits in der Spiegelwelt ähnlich intensiv war wie daheim, musste der Spiegelwelt-Gryf von Spiegelwelt-Nicoles Bisexualität wissen.
    Derweil holte Stygia tief Luft. Dass ausgerechnet ihre Feindin Nicole Duval sie als Bettgespielin nominierte, machte sie fassungslos.
    »Gleich speit sie Feuer wie unser verdammtes Drachenbiest«, sagte Nicole spöttisch.
    Gryf trat einen Schritt zurück.
    »Gerade hast du selbst dein Todesurteil ausgesprochen«, sagte er.
    ***
    Vorher:
    Calderone hatte Seneca in Paris sehr schnell ausfindig gemacht - und logischerweise bekam er auch sehr schnell heraus, was Seneca hier wollte.
    Nur dachte Calderone nicht daran, auf das Eintreffen Zamorras zu warten. Er sah sich das Spukhaus an.
    Und mit seinen sich allmählich entwickelnden dämonischen Sinnen erkannte er, dass die Phänomene keinesfalls mit dem Begriff »Spuk« oder »Poltergeist« in Einklang zu bringen waren. Das hier war etwas völlig anderes!
    Das hier war…
    Das Tor in eine andere Welt!
    Aber Calderone erkannte noch mehr.
    Es war nicht nur dieses eine Haus, das als Tor fungierte, aus welchem Grund auch immer. Das Gebäude gegenüber stand irgendwie in einer direkten Verbindung mit dem »Spukhaus«. Beide Häuser waren von ihren Bewohnern aufgegeben worden, das andere sogar schon weit früher. Allerdings nicht, weil sich dort magische Erscheinungen zeigten, sondern aus anderen, ganz normalen Gründen, wie es den Anschein hatte. Calderone hegte allerdings nicht die Absicht, diese Gründe näher zu erforschen.
    Er wollte nur wissen, wohin dieses Tor führte.
    Scheinbar interessierte sich auch Seneca dafür. Also mußte es etwas mit seinem Bestreben zu tun haben, in die Spiegelwelt zurückzukehren. Zumindest ging Calderone davon aus.
    Deshalb benutzte er das Tor in einem für ihn günstigen, von Menschen unbeobachteten Moment.
    Und stellte fest, dass er tatsächlich eine andere Welt erreichte!
    Ob es jene Spiegelwelt war, wusste er nicht. Er wollte es zu diesem Zeitpunkt auch nicht unbedingt wissen. Also kehrte er zurück.
    Er würde Stygia informieren. Mochte die sich darum kümmern. Dann war sie wenigstens beschäftigt.
    Aber bevor es dazu kam, kam ihm Ty Seneca in die Quere. Als Calderone das »Spukhaus« verließ, stoppte ein Taxi, aus dem Seneca stieg.
    Die beiden Männer sahen sich an, erkannten einander.
    Calderone war schlau genug, in diesem Moment nicht zur Waffe zu greifen. Auch Seneca blieb ruhig - so lange, bis der Taxifahrer fort war.
    Dann zog Seneca seine Waffe.
    Diesmal keine normale Pistole, sondern einen Dynastie-Blaster. Er richtete die Waffe auf Calderone. »Ich mag es nicht, wenn man mir hinterherschleicht«, sagte er verdrossen.
    »Hinterherschleichen habe ich nicht mal nötig«, entgegnete Calderone. »Ich war vielleicht sogar etwas früher hier. Wenn Sie jetzt auf mich schießen, machen Sie sich verdammt

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