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0717 - Stygias Opfer

0717 - Stygias Opfer

Titel: 0717 - Stygias Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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magischen Mitteln kaum bekommen.
    Er musste noch einmal ganz von vorn beginnen.
    Und vor allem musste er versuchen, seine Sorge um Nicole außen vor zu lassen. Die war nur zu menschlich und nur zu hinderlich.
    Aber er konnte das nicht. Er liebte diese Frau doch, mit all ihren Verrücktheiten und ihrer Intelligenz, Leidenschaft und Schönheit. Er konnte die Gedanken an sie nicht einfach beiseite schieben. Sie kamen immer wieder zurück, drängten und drohten.
    Aber wie konnte er Nicole helfen?
    Er wusste es nicht, und das machte ihn krank.
    ***
    Vorher:
    Ty Seneca hätte fast nichts von dem Spukhaus mitbekommen, aber dann schnappte er beim Schwarzfahren in der Metro eine Unterhaltung auf, die sich um dieses Haus in Pantin drehte. Er beschloss, sich um dieses Haus zu kümmern.
    Nicht, weil ihn die geschilderten Phänomene an sich interessierten, die bei dem Metro-Gespräch weit übertrieben wurden, wie er wenig später anhand eines Zeitungsartikels feststellte. Der Zeitung nach waren die Vorfälle zwar rätselhaft und schwerwiegend, aber was die sich unterhaltenden Stammtischphilosophen aus den Spekulationen machten, die in dem Zeitungsartikel sogar als solche gekennzeichnet waren, glich schon eher einem schlechten Horrorfilm.
    Sondern weil er ziemlich sicher war, dass Zamorra sich dieser Sache annehmen würde.
    Seneca kannte beide Zamorras. Ob sie nun Anhänger der Weißen oder der Schwarzen Magie waren - in ihrem Verhalten ähnelten sie sich sehr stark. Sie waren beide von der Neugier getrieben. Nur dass der Zamorra aus Senecas Welt wesentlich skrupelloser vorging als das Weichei, mit dem Seneca es hier in der ihm fremden Welt zu tun hatte.
    Zamorra würde also hierher kommen. Und das sehr bald.
    Damit bot sich die Möglichkeit, sich entweder an seine Fersen zu hängen, oder ihn sogleich unter Druck zu setzen.
    Zamorra würde ihm den Weg in die heimatliche Welt zeigen.
    Ty Seneca wartete auf das Erscheinen seines Gegners…
    ***
    Nicole überlegte fieberhaft. »Wer sagt euch eigentlich«, brachte sie hervor, »dass ich die bin, die ihr in mir zu sehen glaubt?«
    »Wer solltest du sonst sein?«, fragte der Spiegelwelt-Gryf.
    Sie grinste ihn düster an. »Vielleicht meine Doppelgängerin?«
    Er starrte sie entgeistert an.
    »Du meinst - du bist die Nicole Duval dieser Welt?«
    Sie antwortete nicht, sah ihn nur etwas spöttisch an, als zweifele sie an seiner Intelligenz.
    Der Druide schüttelte den Kopf. »Glaube nicht, dass du mich so einfach hereinlegen kannst«, sagte er. »Eben hast du noch behauptet, mich nicht zu kennen, hast mich einen Verräter genannt…«
    »Ich habe nicht behauptet, dich nicht zu kennen!«, gab Nicole zurück. »Aber als ich dich Verräter nannte, glaubte ich noch, meine Rolle spielen zu müssen!«
    »Welche Rolle?«
    Sie lachte leise. »Die gleiche Rolle, die auch du gespielt hast, als du in die andere Welt gegangen bist.« Sie wandte den Kopf zu Stygia. »Was für ein Bündnis habt ihr geschlossen?«
    »Du bist nicht die Nicole Duval der Spiegelwelt«, sagte Stygia.
    »Soll ich es dir beweisen?«, fauchte Nicole sie an. »Überhaupt, was heißt hier Spiegelwelt? Unsere Welt ist die richtige! Was falsch ist, ist die, aus der du stammst! Warte nur, bis Zamorra Fürst der Finsternis wird! Dann werdet ihr alle euch in beiden Welten noch wundern!«
    Es war ein Schuss ins Blaue, mehr nicht. Sie musste die Flucht nach vorn fortsetzen, ob sie wollte oder nicht. Sie hatte es angefangen, und jetzt musste sie da durch. Und vor allem musste sie den Kopf aus der Schlinge ziehen.
    Sie hatte sich eingehend mit Robert Tendyke über die Spiegelwelt unterhalten. Er hatte über ein Jahr dort aushalten müssen und dabei einiges in Erfahrung gebracht, was Zamorra und Nicole nützlich sein konnte. Wie nützlich, zeigte sich gerade jetzt, hier in diesem Moment! Vielleicht, mit etwas Glück, konnte ihr dieses Wissen das Leben retten…
    Von Tendyke wusste sie, dass der Zamorra der Spiegelwelt den Höllenthron tatsächlich anstrebte. Und sie wusste auch, dass ihre Doppelgängerin den Spiegelwelt-Zamorra nicht liebte, sondern nur eine Art Zweckbündnis mit ihm unterhielt, weil sie in seinem Schatten ebenfalls Macht gewinnen wollte. Andernfalls hätte sie ihn liebend gern umgebracht…
    Die Dämonenfürstin runzelte die Stirn. »Euer Zamorra will Fürst der Finsternis werden?«, echote sie misstrauisch.
    »Stimmt«, bestätigte Gryf widerwillig. »Er ist ein bisschen größenwahnsinnig.«
    »Wenn ich ihm deine

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