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0719 - Sargasso-Tod

0719 - Sargasso-Tod

Titel: 0719 - Sargasso-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Zamorra und Nicole zögerten einen Moment, und dieser Moment wurde ihnen beinahe zum Verhängnis.
    Doch noch bevor die ersten Soldaten die Außenweltler erreichen konnten, waren sie plötzlich verschwunden, als hätte es sie nie gegeben!
    Kabor brüllte auf und tobte vor Wut!
    ***
    Die Wellen des Atlantik hatten kleine Schaumkronen. Ansonsten war das Wasser grünlich-blau. Von Algen war weit und breit nichts zu sehen.
    Zamorra und Nicole fanden sich an einem Strand wieder. Der Dimensionssprung war kurz und schmerzhaft gewesen, sodass beide einige Minuten benötigten, bis sie wieder bei klarem Verstand waren.
    Doch dann nahmen sie ihre Umgebung umso intensiver wahr. Es roch nach Salzwasser und getrocknetem Fisch. Eine sanfte Brise strich ihnen durchs Haar. Die Sonne stand schon ziemlich tief. In einer oder zwei Stunden würde sie untergehen.
    Und die beiden Dämonenjäger waren nicht allein am Strand.
    Ein Graukopf mit nacktem Oberkörper hockte inmitten einer Ansammlung sonderbarer Gegenstände. Abgehackte Krähenfüße, ein seltsames orientalisches Musikinstrument, ein Totenschädel, ein Tiegel mit grünem Pulver und andere Kuriositäten.
    »Es hat funktioniert!«, jubelte Don Radcliff. »Da seid ihr ja, meine Retter!«
    Der Althippie sprang auf und umarmte erst Nicole, dann Zamorra. So, als seien sie lange vermisste Blutsverwandte von ihm. Bei Nicole fielen die Umarmungen etwas länger und intensiver aus. Der Einsiedler war eben auch nur ein Mann…
    »Das Kompliment mit dem Retter können wir an dich zurückgeben«, sagte Zamorra, als Radcliff sich wieder halbwegs beruhigt hatte. »Du hast hier einen Rückhol-Zauber veranstaltet, nehme ich an?«
    Der Aussteiger nickte eifrig. Das Buch MASURAT lag aufgeschlagen neben ihm im Sand.
    »Nachdem ihr meine Seele vor Kabor gerettet habt, hatte ich ein total schlechtes Gewissen. Ich hatte Angst, dass der Dämon euch mit in sein Reich gezerrt hat. Also habe ich nochmal das Buch befragt und einen Zauber gesucht, mit dem ich euch zurückholen kann. War nicht ganz einfach. Ich musste euren Landrover aufbrechen und ein paar persönliche Sachen von euch klauen.« Er zuckte mit den Schultern. »Die braucht man, damit der Zauber wirkt.«
    Er zeigte einen Lippenstift aus Nicoles Beständen und Zamorras Internationalen Führerschein. Die beiden Gegenstände lagen inmitten eines magischen Quadrats.
    »Wir sind dir dankbar. Aber es kann ins Auge gehen, wenn Nicht-Eingeweihte zaubern«, fügte Zamorra warnend hinzu.
    Radcliff legte ihm die Hand auf die Schulter und lachte.
    »Ich lasse die Finger davon, Mann. Großes Indianer-Ehrenwort. Ab sofort keine Zauberei mehr. Ich will nichts mehr wissen von dieser Dämonenbrut.«
    »Ob Kabor uns verfolgen wird?«, gab Nicole zu bedenken.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Nicht jetzt. Er stellt sich uns in unserer Welt nicht zum Kampf, Nici. Das hast du ja erlebt. Er kommt nicht gegen uns an. Nicht hier. Trotzdem glaube ich, dass wir noch einmal mit diesem Seelenfresser Probleme kriegen werden.«
    Nun meldete sich Radcliff zu Wort.
    »Wollen wir nach Valverde fahren? Ich lade euch zum Essen ein, das ist ja wohl das Mindeste! Dort gibt es eine hervorragende Bodega…«
    Zamorra stand auf und half Nicole ebenfalls aus dem Sand hoch. Er legte den Arm um sie.
    »Ich hoffe nur, die Amigos haben auch einen guten Wein im Keller! Denn jetzt könnte ich einen anständigen Roten vertragen.«
    »Da bist du nicht der einzige«, schmunzelte Nicole.
    Lachend gingen die beiden Dämonenjäger und Don Radcliff hinüber zu dem aufgebrochenen Landrover.
    ENDE
    [1] Spanisch: Milchkaffee
    [2] Lateinisch: ›Dreiruderer‹ - antikes Schilf mit drei Rudererebenen übereinander.
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 716 »Vyrna, die Grausame«

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