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0719 - Sargasso-Tod

0719 - Sargasso-Tod

Titel: 0719 - Sargasso-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Feinde trugen keine Waffen. Und doch waren sie brandgefährlich. Etliche Tempelgardisten lagen bereits mit schrecklich entstellten Körpern und mit grotesk zerschmetterten Knochen auf dem rauen Felsboden.
    Und die Angreifer rückten weiter vor.
    Es waren Schlingpflanzen!
    Unwillkürlich rieb sich Nort die Augen. Als treuer Diener von Kabor wusste er, dass Magie unglaubliche Dinge vollbringen konnte. Doch der Offizier hatte noch nie erleben müssen, dass sich Zauberei gegen ihn selbst und seine Männer richtete. Kabors Magie war bisher immer ihr unbestreitbarer Trumpf im Kampf gewesen.
    Doch nun griffen diese magischen Ranken seine Tempelgardisten an. Nort zweifelte nicht einen Moment, dass ein fremder Zauber hinter den zerstörerischen Geflechten stand.
    Diese verfluchten Schlingpflanzen gingen nämlich planmäßig und systematisch vor. Jedenfalls war das sein Eindruck.
    Die Geflechte hatten die Truppe eingeschlossen. Von allen vier Seiten aus schlängelten sich die grünen Reben auf ihre Opfer zu.
    Die Tempelgardisten kämpften tapfer. Aber sie hatten nicht den Hauch einer Chance gegen diesen Feind.
    Mit ihren Speeren stachen die Soldaten nach den Pflanzen. Oder sie hieben mit ihren Kurzschwertern auf die Ranken ein.
    Ohne Erfolg…
    Es schien überhaupt nicht möglich zu sein, die Geflechte zu verletzen. Geschweige denn, zu zerstören. Das erkannte Nort sogar auf die Entfernung. Er stand nämlich immer noch wie angewurzelt auf seinem kleinen Feldherrnhügel.
    Von dort aus beobachtete der Offizier das entsetzliche Gemetzel.
    Gerade erwischte eine der Schlingpflanzen Unteroffizier Fedo, der wie ein Besessener auf die Ranken eingeschlagen hatte.
    Fedo wurde von einer kräftigen Pflanzentrieb um die Hüften gepackt und hoch in die Luft gehoben. Verzweifelt ruderte er mit Armen und Beinen, ließ immer wieder seine Schwertklinge auf die Liane niederkrachen. Doch das zerstörerische Werk der Ranke konnte er nicht aufhalten.
    Unbarmherzig drückte die Pflanze zu. Inzwischen hatte sie sich nicht nur um die Hüften, sondern auch um die Beine und den Hals des Soldaten geschlungen.
    Nort war ein harter Bursche. Aber er musste sich abwenden bei diesem Anblick. Als der Körper des Unteroffiziers nur noch ein blutiges Bündel war, ließ die Ranke ihn auf den Felsboden fallen.
    In ohnmächtiger Wut hatte Nort sein Schwert gezogen. Er stand hier auf dem Hügel, in sicherer Entfernung, während seine Männer dort unten aufgerieben wurden. Einer nach dem anderen.
    Das Tal war bereits übersät von entsetzlich zugerichteten Leichen.
    Doch bevor der Offizier hinunterstürmen konnte, meldete sich sein Überlebensinstinkt zu Wort.
    Es wäre Selbstmord, sich mit dem blanken Schwert auf die magischen Ranken zu stürzen. Er, Nort, würde gegen die Schlingpflanzen genauso wenig ausrichten können wie seine Männer.
    Ein normaler Krieger konnte hier nichts tun.
    Nort beschloss, lieber Hilfe zu holen. Gegen Zauberei war der Offizier machtlos.
    Da konnte nur der Hohepriester eingreifen.
    Oder, besser noch, der großmächtige Gedankenfürst selbst!
    Der Algenbrei reichte Nicole Duval schon fast bis zur Brust.
    Der kleine Nager richtete interessiert seine schwarzen Knopfaugen auf die Französin.
    »Es wird Zeit, von hier zu verschwinden.«
    »Was du nicht sagst!«, fauchte Nicole. »Wolltest du uns nicht hier raushelfen?«
    »Kein Problem. Ihr müsst nur etwas gegen den Stein drücken, auf dem ich sitze.«
    »Fällst du dann nicht in die Algen?«
    »Nein. Ich kann schweben, fliegen, mich unsichtbar machen und noch ein paar andere Dinge.«
    »Hätte ich mir ja denken können«, frotzelte Nicole. Zamorra drückte inzwischen auf den Steinquader.
    Das kleine Tier stieß sich von der Kerkerwand ab und schwebte nun wirklich in der Luft. Voller Genugtuung beobachtete es, wie sich die Steine nach links und rechts verschoben. Schließlich tat sich in Brusthöhe ein dunkler Gang vor Zamorra und Nicole auf.
    »Für Menschen ist dieser Fluchtweg nicht besonders geräumig. Aber es müsste passen.« Das kleine Wesen musterte die beiden Menschen noch einmal. »Ich fliege voraus. Mein Körper leuchtet im Dunkeln.«
    »Wie praktisch!«, grinste Zamorra.
    Nicole zog sich als Erste am unteren Rand des Tunnels hoch. Zamorra folgte unmittelbar nach ihr.
    Der pelzige Nager hatte die Führung übernommen. Er schwebte langsam durch die feuchte Luft durch den engen Gang. Der Platz reichte gerade aus, um sich auf Händen und Knien vorwärts zu bewegen. Das Tier leuchtete

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