0720 - Todeskommando Last Hope
viele Schwierigkeiten bereiten."
Ronald Tekener leerte sein Glas, setzte sein berühmtberüchtigtes Pokergesicht auf und fragte: „Was haben Sie vor, Sir? Wollen Sie den Status quo brechen?"
Der Arkonide lächelte undurchschaubar. „Nicht brechen, sondern zu unseren Gunsten verändern, Ronald. Aber mehr darüber morgen. Sie schlafen erst einmal aus, während ich die Mutanten besuche und einige Vorbereitungen treffe. Statt Urlaub wird es viel Arbeit geben."
Tekener erhob sich, nahm sein Glas mit und holte sich die Flasche mit dem restlichen Bourbon aus dem Kühlfach. „Sie erlauben doch, daß ich auf die Arbeit trinke, Sir?" erkundigte er sich. 3.
Die große Konferenzhalle wimmelte von Wissenschaftlern, hohen Offizieren und Regierungsvertretern, als Lordadmiral Atlan zusammen mit Ronald Tekener eintrat.
Tekener erkannte unter den Anwesenden mehrere Frauen und Männer, die ihm von früheren Einsätzen her bekannt waren. Es handelte sich um wissenschaftlich ausgebildete und vorgebildete Spezialisten für Sondereinsätze, die allesamt über eine reichhaltige praktische Erfahrung verfügten. „Eine Menge Leute", meinte er zu Atlan. „Sieht so aus, als wäre hier irgendwo ein Nest."
„Ein Adlernest", erwiderte Atlan mit einem irrationalen Anflug von Stolz.
Er führte Tekener zu zwei Männern, die in einer Wandnische des Saals saßen und sich leise unterhielten. „Coal Xenopl!" stellte er einen untersetzten braunhäutigen Mann mit vorstehenden Wangenknochen und dichtem schwarzen Haar vor. „Sextadim-Physiker und zur Zeit freiwillig Träger des Bewußtseins von Tama Yokida."
„Ich begrüße Sie alle beide!" sagte Tekener zu Xenopl-Yokida.
Atlan nickte dem zweiten Mann zu, der kleiner war als der erste, dafür aber einen stark ausgebildeten Brustkasten aufwies. Sein Gesicht war ausgesprochen häßlich. „Vuju aTiger!" stellte Atlan ihn lächelnd vor. „Cyborg-Psychologe und Test-Tryzomträger."
„Und Marsianer der a-Klasse", ergänzte Vuju aTiger unaufgefordert.
Der Arkonide lächelte nachsichtig. „Außerdem trägt Mr. ATiger das Bewußtsein von Andre Noir in sich ebenfalls freiwillig, wie ich betonen möchte."
Der Marsianer verzog sein häßliches Gesicht zu einem abschreckend wirkenden Lächeln. „Ein Bewußtsein wiegt so gut wie nichts, Mr. Tekener", erklärte er. „Andre ist nur ein wenig eigensinnig.
Er verlangt jeden Morgen von mir, daß ich unter die Dusche gehe."
Er schüttelte sich. „Unter eine Wasserdusche! Stellen Sie sich das vor! Wenn es wenigstens eine kalte Staubdusche wäre!"
„Und geben Sie Noirs Verlangen nach?" erkundigte sich Tekener. „Wie käme ich dazu!" entrüstete sich Vuju aTiger. „Ein Marsianer der a-Klasse braucht sich nicht zu wässern - und ein bloßes Bewußtsein kann niemals schmutzig werden."
Er grinste. „Es kann höchstens nicht ganz saubere Gedanken produzieren. Aber da höre ich einfach nicht hin."
„Nicht ganz saubere Gedanken?" fragte Ronald Tekener lauernd. „Interessant, Mr. aTiger! Ich könnte Ihnen, wenn Sie nicht so zartbesaitet wären, die neuesten Witze erzählen, die unter den Überschweren kursieren."
„Setzen Sie sich zu uns, Mr. Tekener", sagte der Marsianer. „Ich werde die „unmoralischen Stellen einfach überhören und auf keinen Fall weitererzählen."
Atlan entfernte sich lächelnd.
Er besprach sich noch mit verschiedenen Offizieren, dann bestieg er das Podium und ließ sich hinter dem mit Steuertasten und Kleinbildschirmen übersäten halbrunden Pult nieder.
Auf ein entsprechendes akustischoptisches Signal hin trat Stille im Saal ein. Alle Anwesenden setzten sich und blickten den Arkoniden erwartungsvoll an. „Ich grüße Sie alle!" sagte Atlan. „Jeder von Ihnen hat an den Plänen, die ich vor Ihnen zusammenfassen möchte, mitgearbeitet. Was ich Ihnen vortrage, wird für keinen von Ihnen ganz neu sein. Es wird eine komprimierte Zusammenfassung der Absichten werden, die wir mit unseren Plänen zu verwirklichen gedenken."
Er legte eine kurze Pause ein und überzeugte sich davon, daß alle Anwesenden aufmerksam zuhörten.
Atlan wußte, daß sein Vortrag notwendig war.
Jede Frau, jeder Mann im Saal kannte den Ausgangspunkt der Planung und einen kleinen Teil der Gesamtplanung bis ins Detail. Es kam heute darauf an, allen Beteiligten noch einmal eindringlich die Zusammenhänge klarzumachen und zu betonen, daß alle Pläne, so unterschiedlich sie auch waren, auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet waren, das nicht aus den
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