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0720 - Zwei Verdammte aus Aibon

0720 - Zwei Verdammte aus Aibon

Titel: 0720 - Zwei Verdammte aus Aibon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und zog die Köpfe ein, das war alles, was man tun konnte…
    Die vergangenen Nächte waren ruhiger gewesen. Anscheinend hielten sich die Kräfte zurück. Es war aber ein Trugschluß, zu glauben, daß dies auch so bleiben würde.
    Sie würden wiederkommen, und sie würden diesmal brutaler sein. Da hatten die beiden aus London ebenfalls keine Chance mehr. Gegen das Böse kamen die Menschen nicht an.
    Die meisten Bewohner hatten sich in dunkle Wohnungen zurückgezogen. Es brannte kaum Licht in den Räumen. Blendläden hingen vor den Fenstern, nichts sollte nach draußen scheinen, niemand wollte wissen, ob sich jemand in den Häusern aufhielt oder nicht.
    Es war ein großer Druck, der über jedem einzelnen lag. Alle ahnten, daß etwas passierte, aber keiner wußte genau, wann das Ereignis eintreten würde.
    Draußen war es nicht nur dunkel, sondern auch kalt und trübe geworden. Obwohl alle Heizkörper Wärme ausstrahlten, fror Mrs. McGuire. Aus dem Schlafzimmer holte sie die grüne Strickjacke vom Bett und streifte sie über.
    Sie stand so, daß sie zum Fenster schauen konnte. Mrs. McGuire gehörte zu den wenigen Menschen, die ihre Fenster nicht verriegelt hatten. Nur die Vorhänge hatte sie zugezogen.
    Das Fenster zog sie an wie ein Magnet. Sie dämpfte selbst im Schlafraum ihre Schritte und blieb vor dem Fenster stehen. Hindurchschauen konnte sie nicht, aber sie überwand sich selbst und zerrte die leichten Vorhänge zurück.
    Die Haken liefen leise klirrend über die Schiene. Das kleine Fenster lag frei vor ihr.
    Dieser Abend gehörte zu den Nebelnächten. Draußen war es sehr feucht geworden. Zwar würden sich die dicken Schwaden erst später bilden, aber einige Vorboten, dünne Tücher, hingen bereits in der Luft und gaben den Laternen einen milchigen Schein.
    Gladys faßte sich ein Herz und öffnete das Fenster. Sie stemmte sich der feuchtkalten Nachtluft entgegen und ließ ihren Blick schweifen. Nicht allein die Straße überblickte sie, sie konnte auch über das Dach des Hauses gegenüber schauen. Dahinter, aber trotzdem weit entfernt, malte sich der Kirchturm ab.
    Sie verzog die Lippen. Es war komisch. Früher hätte sie bei seinem Anblick einen gewissen Trost empfunden. Das passierte ihr heute nicht mehr. Da war die Furcht einfach zu stark. Sie hatte sich damit abgefunden, daß das Böse die Überhand gewann.
    Aber wo war es?
    Tiere waren ja nicht mehr vorhanden, dafür aber Menschen…
    Sie schüttelte sich, als ihr dieser Gedanke kam. Jetzt lag es nicht nur an der Kälte. Ihre Kehle saß plötzlich zu. Die Angst war wie ein stumpfes Messer, das immer tiefer schnitt und ihr das Blut wie Schlamm in den Hals drückte.
    Weshalb spürte sie den Geschmack von Blut auf der Zunge? Was war auf einmal los?
    Sie hatte sich selbst auf die Lippe gebissen und die Tropfen abgeleckt, ohne es zu merken.
    Mein Gott, es war furchtbar. Sie lehnte sich vor und dachte daran, daß die Bewohner von Terrymore es nicht geschafft hatten, sich zu organisieren. Jeder wollte für sich bleiben, obwohl sie alle die gleiche Furcht verspürten.
    Der Dunst trieb lautlos dahin. Er kam der einsamen Frau vor wie ein sehr dünnes Leichentuch. Sie schaute den Fahnen nach und traute sich erst nach einer gewissen Weile, den Kopf zu drehen.
    Ihr Blick glitt die Straße hoch.
    Vorbei an den düsteren Hausfassaden. Licht war kaum zu sehen. Nur die wenigen Laternen leuchteten, aber aus den Fenstern drang nur ab und zu ein schmaler Spalt.
    Der Wagen ihres einzigen Gastes parkte vor dem Haus. Auf seinem Dach lag ebenfalls eine feuchte Schicht.
    In der Luft hing der Geruch von Kohle. Rauch quoll aus den Kaminöffnungen und verteilte sich in der Luft. Der gesamte Ort schien sich zu ducken, als würde er schon jetzt unter dem Griff des Bösen leiden, das irgendwo lauerte.
    Es war auch nichts zu hören. Seit es keine Katzen mehr gab, war auch kein Schreien oder Miauen zu hören. Die Stille blieb tatsächlich als dumpfe Last.
    Gladys hatte sich die linke Seite vorgenommen. Wenn das Unheil gekommen war, dann von dieser Seite. Das hatten sie bereits festgestellt. Dort war es ruhig - oder?
    Gladys McGuire blinzelte. Ihre Augen waren müde, sie brannten, es konnte auch eine Täuschung gewesen sein, was ihr dort aufgefallen war. Oder hatten ihr die überreizten Nerven einen Streich gespielt?
    Nein, nur das nicht.
    Es war keine Täuschung, dort bewegte sich etwas, und zwar ziemlich breit. Das mußten mehrere Personen sein.
    Sie merkte, daß sie ein würgendes

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