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0720 - Zwei Verdammte aus Aibon

0720 - Zwei Verdammte aus Aibon

Titel: 0720 - Zwei Verdammte aus Aibon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zimmer und wurde genau in dem Moment von der Eisenstange in den Rücken getroffen, als sie sich der Treppe zuwenden wollte.
    Sie schrie, als der Schmerz ihren Körper durchtoste. Vor ihren Augen peitschten Flammen und Blitze zugleich. Mit dem Gesicht prallte sie gegen die Gangwand und schleuderte ihre Arme hoch, als suche sie dort nach einem Halt.
    Den gab es nicht.
    Gladys brach zusammen. In ihrem Rücken tobten die Schmerzen wie ein heißes Feuer. Sie blieben auch nicht darauf beschränkt, sondern erfaßten den gesamten Körper. Selbst in den Kopf hinein schossen sie und verteilten sich unter der Schädeldecke.
    Im Gang blieb sie regungslos liegen.
    Sie hörte nicht, wie Rugan kam. Jetzt konnte ihm die Beute keiner mehr entreißen…
    ***
    Der Rückweg wurde zu einer Höllenfahrt!
    Es lag nicht allein an der Geschwindigkeit, zumeist an der Beschaffenheit des Geländes, das mich wegen herumliegender Felsbrocken zwang, immer wieder in Schlangenlinien zu fahren, um nicht mit diesen mächtigen Klötzen zu kollidieren.
    Ich hatte das Fernlicht eingeschaltet. Es zerschnitt die Finsternis wie ein weißblauer Schweiß, der im Rhythmus des schaukelnden Wagens auf- und abhuschte.
    Gespenstisch kam mir die Landschaft vor, durch die blasse Dunstschwaden trieben.
    Ich hielt das Lenkrad sehr fest. Meine Hände waren schweißfeucht.
    Ich lief immer in Gefahr, daß es mir aus den Fingern rutschte.
    Neben mir hockte Jessica Long mit geballten Händen, als wollte sie uns permanent die Daumen drücken. Ihr Blick war starr, die Lippen bewegten sich, ohne daß sie etwas sagte.
    Verdammt, wie lang dauerte diese Höllenfahrt denn noch, bis wir einen Weg erreichten?
    »Wir packen es!« flüsterte Jessie. »John, wir packen es. Das weiß ich genau…«
    »Okay…«
    Zum Glück lag ein freies Stück vor mir. Ich gab noch mehr Gas. Die Hinterreifen wühlten sich durch den weichen, leicht schlammigen Boden. Sie schleuderten Gras und Dreck in wahren Klumpen in die Höhe, sie hinterließen tiefe Spuren, aber sie hakten sich glücklicherweise niemals fest.
    Wir kamen durch.
    Und wir sahen die Straße.
    Ein graues Band in der Finsternis. Zwar nicht asphaltiert, aber mit kleinen Schottersteinen bedeckt.
    »Nach links, John!«
    Ich wuchtete das Lenkrad bereits herum. Die Vorderreifen faßten zu, mit dem Heck rutschte ich auf die Straße. Es war allerdings zu feucht, als daß Staubwolken hätten in die Höhe geweht werden können. Der Schotter hielt, die Reifen griffen auch, ich drückte das Tempo und ließ auch das Fernlicht eingeschaltet.
    »Das war die halbe Miete«, sagte Jessica.
    »Die halbe? Nein, das war mehr.«
    »Auch gut.«
    Für mich war es wichtig, den Rover auf der Strecke zu halten. Der graue Schotter hatte sie glatt gemacht. Sehr oft schleuderten wir von einer Seite zur anderen, aber nie so stark, als daß wir die Straße verlassen hätten und im Graben gelandet wären.
    »Das sind nur noch Minuten«, flüsterte Jessica, »nur noch Minuten. Dann haben wir es gepackt!«
    Ich schwieg. Es war nur zu hoffen, daß wir auch einen Erfolg erreichen konnten.
    Weiter ging die Fahrt.
    Der Nebel nahm zum Glück nicht zu. Nur Dunstfahnen trieben durch das helle Licht der Scheinwerfer. Dazwischen erkannte ich bereits etwas wie eine aufgebaute Kulisse.
    »Das ist ja Terrymore!« rief Jessica, die es gleichzeitig mit mir gesehen hatte.
    »Stimmt.«
    »Willst du nicht langsamer fahren?«
    »Nein, sie sollen sehen, daß jemand kommt. Ich werde es ihnen beweisen müssen.«
    Was ich beweisen wollte, wußte ich selbst nicht. Die Distanz schmolz sehr schnell zusammen. Die lange Scheinwerferflut jagte bereits über die einzige Hauptstraße des Ortes und ließ die dort leuchteten Laternen ziemlich dunkel aussehen.
    Wir müssen es packen, wir müssen einfach.
    Jessica saß nach vorn gebeugt. Der Gurt hielt sie fest, sie starrte durch die Scheibe. Ihr Blick war klar und gleichzeitig fiebernd. Auch sie konnte es nicht mehr erwarten.
    Ich konzentrierte mich auf die Straße, Jessica auf die Umgebung. »Nichts«, sagte sie wütend. »Verflixt noch mal, die Leute haben sich in ihren Häusern verkrochen und denken nicht daran, hervorzukommen.«
    »Wenn sie vernünftig sind.«
    »Aber…«
    »Sie sind da. Die Menschen wissen Bescheid. Es gibt keine Tiere mehr. Jetzt sind sie an der Reihe.«
    Ich sprach sehr schnell und abgehackt. Dann flutete auch schon das blauweiße Fernlicht über den geparkten Audi 80. Und gleichzeitig glitt es an der Fassade der kleinen Pension

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