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0721 - Die Stimmen der Toten

Titel: 0721 - Die Stimmen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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du endlich wieder bei deinem Volk."
    Er rollte die vier Augen und stapfte zur Schleuse. Dabei murmelte er vor sich hin: „Mein Volk...!" Es klang verbittert. Grek-24 war der letzte Maahk in der Milchstraße.
    Als das Hetos der Sieben vor 120 Jahren die Galaxis annektierte und die Menschheit ebenso wie alle anderen Völker unterwarf, waren die Maahks nach und nach verschwunden. Sie verließen ohne großes Aufsehen die ihnen von den Terränern zur Verfügung gestellten Botschafterplaneten.
    Und eines Tages fehlte von ihnen jede Spur. Es wurde allgemein angenommen, daß sie in ihre Heimat, den Andromedanebel zurückkehrten, um ihr Volk vor der Gefahr der Laren zu warnen.
    Auf einem dieser Botschafterplaneten traf ich auf Grek-24. Das war vor etwa 100 Jahren. Es kostete mich einen harten Kampf, ihn davon zu überzeugen, daß ich nicht zu jenen gehörte, die sich von den Laren hatten unterkriegen lassen.
    Wir wurden Freunde, und er vertraute mir an, daß er an einer unheilbaren Krankheit litt und nicht mehr lange zu leben hatte. Deshalb war er auf dem Planeten zurückgeblieben, um ihn zu sprengen, falls eines Tages die Laren darauf landeten.
    Die Laren kamen aber nicht. Methanwelten waren für sie nicht interessant, und außerdem hatten sie in der Anfangsphase ihrer Machtübernahme genug damit zu tun, die Widerstandsnester der Terraner auszuheben.
    Es gelang mir, Grek-24 davon zu überzeugen, daß er auf der Methanwelt auf verlorenem Posten stand und ihn die Krankheit dahingerafft haben würde, bevor er auch nur einen einzigen Laren zu Gesicht bekam.
    Grek-24 ließ sich dazu überreden, sich in eines meiner geheimen Verstecke in der Galaxis bringen zu lassen.
    Dort brachte ich ihn in einer Tiefschlafkammer unter und versprach ihm, ihn zu wecken, wenn ich eine Möglichkeit gefunden hätte, ihn zu retten.
    Ich besuchte ihn oft, weckte ihn gelegentlich für einige Stunden oder Tage, um mich mit ihm zu unterhalten und ihm über die galaktische Situation zu berichten.
    Grek-24 bestätigte mir immer wieder, daß die Menschheit den einzig richtigen Weg gegangen sei, als sie sich in die Provcon-Faust zurückzog, um von dort aus ein neues Imperium zu gründen und eines Tages die Macht der Laren zu brechen.
    Bei aller Anteilnahme für das Schicksal der Neuen Menschheit, galt sein Hauptinteresse aber seinem eigenen Volk. Wer hätte ihm das auch verübeln können? Doch konnte ich ihm in all den Jahrzehnten nichts über die Maahks berichten.
    Ihre Spuren waren in der Milchstraße bald so sehr verwischt, als hätte es sie hier nie gegeben, und wir, die Menschen aus der Provcon-Faust, waren noch nicht in der Lage, den Sprung über die Kluft von 1,45 Millionen Lichtjahren nach Andromeda zu wagen.
    Jetzt endlich war es soweit.
     
    *
     
    Aus der Rundrufanlage erklangen ständig die Aufrufe an die Mannschaften, sich auf ihren Positionen einzufinden. Der Austritt aus dem Linearraum konnte jeden Augenblick erfolgen.
    Wir mußten gegen alle Eventualitäten gewappnet sein, denn wir wußten nicht, was uns bei Lookout-Station erwartete. Wer konnte wissen, ob nicht die Laren den Weltraumbahnhof der Maahks besetzt hatten?
    Wir besaßen keinerlei Angaben darüber. Bisher war es zu riskant gewesen, Raumschiffe zur Erkundung des Leerraums auszuschicken.
    Während ich mit Grek-24 das Deck mit den Unterkünften für Fremdwesen verließ, begleiteten uns die monotonen Aufrufe aus der Rundrufanlage. Aber wir begegneten keiner Menschenseele.
    Abgesehen davon, daß die PARA-CELSUS mit 2 000 Mann unterbesetzt war, hätte man auch bei kompletter Besatzungsstärke stundenlang durch die Korridore streifen können, ohne auf ein Wesen zu treffen –wenn man sich das richtige Deck aussuchte. Und da es außer Grek-24 kein nichtmenschliches Wesen an Bord gab, lag dieser Teil des Ultraschlachtschiffs wie ausgestorben da. Als wir jedoch in den Schacht des Antigravlifts sprangen, um nach oben in die Kommandozentrale zu fahren, tauchte plötzlich ein Mann auf.
    An seiner Uniform erkannte ich, daß er ein Techniker war. Ein noch ziemlich junger Bursche mit glattem Gesicht, der vorher wahrscheinlich noch nie aus der Provcon-Faust herausgekommen war.
    Er schwebte einige Meter unter uns im Antigravschacht hoch. „Und der Vhrato wird kommen!" rief er plötzlich zu uns hoch. Ich ignorierte ihn. „Warum antworten Sie mir nicht, Ronald Tekener", rief er wieder -diesmal herausfordernd. „Haben Sie den Glauben an eine Erlösung durch den Vhrato verloren? Oder stimmen die

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