0721 - Die Stimmen der Toten
weiter ausbauten. Damit hatten wir recht, wie sich zeigt. Und die Kampfflotten stehen auf Abruf bereit. Das macht es mir leicht, meine Bitte im Namen der freien Menschheit auszusprechen. Wir beabsichtigen in naher Zukunft, uns gegen das Konzil der Sieben zu erheben und möchten, daß ihr eure Streitkräfte im richtigen Moment in die Schlacht gegen die Laren werft."
Die Maahks blickten einander betroffen an - ich bin sicher, den Ausdruck ihrer Gesichter nicht falsch ausgelegt zu haben; sie drückten aber auch Widerwillen aus, und als Grek-1 mir endlich antwortete, schwang in seiner Stimme leichte Empörung mit. „Ist es von den Menschen nicht anmaßend, nach hundert Jahren mit einem solchen Anliegen an uns heranzutreten?" sagte er. „Man erinnert sich unser erst wieder in der Zeit höchster Not. Ich frage Sie, Tekener, was gehen uns die Vorkommnisse in der Milchstraße an?"
„Befürchten Sie nicht selbst, daß die Laren nach der endgültigen Unterwerfung der Milchstraße nach Andromeda kommen könnten?" fragte ich zurück. „Von Fürchten kann keine Rede sein. Lassen Sie die Laren nur kommen. Wir sind darauf vorbereitet. Und wir haben auch damit gerechnet, daß Sie nur deshalb gekommen sind, um uns in einen Krieg gegen die Laren hineinzuziehen. Geben Sie sich keinen Hoffnungen hin, Tekener. Wir opfern unser Volk nicht, um den Atem der sterbenden Menschheit zu verlängern."
„Die Menschheit war seit der Okkupation der Laren noch nie so stark wie heute. Atlan hätte mich in dieser Mission nicht ausgeschickt, wenn er sich nicht reelle Chancen auf einen Sieg ausgerechnet hätte."
„Ihr Atlan ist ein kluger Mann - er will andere für sich kämpfen lassen."
„Muß ich Sie erst an das Beistandsbündnis erinnern, das zwischen Maahks und Terränern geschlossen wurde? Darin hat sich Ihr Volk zur Hilfeleistung verpflichtet!"
„Wissen Sie noch, wann dieses Bündnis geschlossen wurde?"
„Im Jahre 2405!" sagte ich erregt. „Aber es ist heute noch so gültig wie damals."
„Eben nicht", behauptete Grek-1. „Die heutigen Menschen sind keine Terraner mehr, es gibt kein Solares Imperium. Und wir fühlen uns nicht mehr an die Verträge unserer Vorväter gebunden. Die Maahks von heute sind ein anderes Volk. Geben Sie sich keine Mühe, Tekener. Es ist eine beschlossene Sache, daß wir uns in die internen Angelegenheiten der Milchstraße nicht einmischen werden."
Ich war wie vor den Kopf geschlagen. „Das kann nicht Ihr letztes Wort sein, Grek-1."
„Doch."
Und das war tatsächlich das letzte, was er sagte. Ich wußte, daß es keinen Sinn hatte, einen neuen Anlauf zu nehmen, und erniedrigen wollte ich mich außerdem auch nicht. So ließ ich die Maahk-Delegation ziehen.
Es war mir nur ein schwacher Trost, zu sehen, wie sie sich ärgerten, daß der in einer Tiefbunkeranlage verborgene Transmitter nicht funktionierte und sie sich damit begnügen mußten, mit einem Beiboot unsere Insel zu verlassen. Ich verspürte auch keine besondere Genugtuung, daß die Maahks die Attrappe, die meine Leute inzwischen mit dem echten Funkteil vertauscht hatten, aus dem Hypersender ausbauten und mitnahmen.
Ich dachte in diesem Augenblick nur daran, daß meine Mission ein Fehlschlag gewesen war.
Die Maahks würden uns im entscheidenden Augenblick nicht zu Hilfe kommen. 10. „Die Gedanken der Maahks haben Betty gar nicht gefallen", sagte Professor Chachmere nach dem Abflug der Delegation. „Sie stellten Überlegungen an, die nichts Gutes für uns verhießen."
„Wenn sie uns auch nicht helfen wollen, so glaube ich doch nicht, daß sie uns feindlich gesinnt sind", erwiderte ich. „Betty wollte auch nicht andeuten, daß sie in Feindschaft zu uns stehen", sagte Chachmere. „Aber schon aus den Verhandlungen hat sich eines gezeigt: ihre Sicherheit ist ihnen auf jeden Fall wichtiger als unser Schicksal."
„Keine Sorge, das vergesse ich nicht."
Ich wandte meine Gedanken wieder den gegenwärtigen Problemen zu. Unser Schicksal bei den Maahks war tatsächlich denkbar ungewiß. Wir würden es selbst in die Hand nehmen müssen, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Die Vorbereitungen dafür waren getroffen, indem wir es durch einen Trick schafften, sowohl über den Hypersender, wie auch über einen Materietransmitter verfügen zu können.
Ich befahl, den Hypersender sofort betriebsbereit zu machen, damit wir jederzeit funken konnten. Das war weiter nicht schwierig und bedurfte nur einiger Handgriffe.
Mit dem Materietransmitter
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