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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wartete er am unteren Ende des Felssimses.
    Als Skorvamon unten angekommen war, richtete er sich auf und musterte den jungen Ganjasen. „Keltraton!" stellte er fest. „Ich dachte, du wärst längst tot."
    „Wie Sie sehen, lebe ich noch, Ganjo!" erwiderte Keltraton. „Und ich bin sehr froh, Sie wohlbehalten anzutreffen."
    Er hütete sich davor, die vertrauliche Anrede Skorvamons zu erwidern. Nur Gleichrangige duzten ihn. Bestenfalls durfte ein rangmäßig Höhererstehender noch jemanden duzen, dessen Rang niedriger war als seiner. „Das bezweifle ich", gab Skorvamon mürrisch zurück. „Wenn du gewußt hättest, daß ich dort oben auf der Klippe hockte, wärst du bestimmt wieder umgekehrt. Wer ist eigentlich der Kerl, der dort so faul auf dem Boden liegt?"
    „Es ist Tarjighon, Ganjo", antwortete Keltraton. „Er stürzte, als der Asgurd ihn ansprang. Ihre Unterstellung weise ich übrigens zurück. Ich sah an Ihrem Sattel, daß Sie es waren, der sich auf die Klippe zurückgezogen hatte."
    „Dann bist du ein Dummkopf, Keltraton", erklärte der Ganjo. „Wer mir hilft, obwohl er nur auf meinen Tod zu warten brauchte, meint es nicht gut mit sich selbst."
    Darauf ging Keltraton nicht ein. Er konnte es nicht, denn hätte er offen seine Meinung gesagt, wäre er sofort in Ungnade gefallen. Genauso wenig aber wollte er dem Alten nach dem Munde reden. Folglich schwieg er und starrte Löcher in die Luft.
    Skorvamon warf ihm einen verwunderten Seitenblick zu, dann sagte er: „Helfen Sie diesem Faulpelz auf die Beine, Keltraton! Ich werde inzwischen einen Gleiter herbeirufen, der uns zum Sammelplatz bringt."
    Verblüfft sah Keltraton zu, wie der Alte seinen linken Ärmel hochstreifte und ein Armband-Funkgerät aktivierte, das er über sein Exoskelett geschnallt hatte.
    Skorvamon hatte demnach die ganze Zeit über Gelegenheit gehabt, Hilfe herbeizurufen.
    Dennoch war er auf seinem Vorian eine weite Strecke vor dem Raubsaurier geflüchtet und hatte sich schließlich auf der Klippe verkrochen, ohne das Funkgerät zu benutzen.
    Er wollte sein Gesicht nicht verheeren! überlegte er, während er zu seinem Gefährten ging und ihm half, wieder auf die Beine zu kommen.
    Tarjighon hinkte stark, als er zu Skorvamon ging. „Ich stehe zu Ihrer Verfügung, Ganjo!" meldete er. „Es tut mir leid, daß wir nicht früher eingreifen konnten."
    „Ihr solltet den Asgurd aus seinem Versteck locken, nicht ihn uns zutreiben!" fuhr Skorvamon ihn an. „Das Tier wurde von der GANJO-HA MASSO erschreckt, als sie genau über uns hinwegflogen", log Tarjighon aalglatt. „Es stürmte so schnell davon, daß wir es niemals eingeholt hätten, wenn Sie es nicht verstanden hätten, es an diesem Platz festzuhalten, Ganjo."
    Skorvamon lächelte geschmeichelt, doch dann wölbten sich plötzlich seine weißen Brauen. „Die GANJAHO MASSO?" fragte er. „Was ist mit dem Schiff? Es kann unmöglich von Vecchal zurückgekehrt sein!"
    „Wenn zur Zeit kein anderes Raumschiff auf Hätvrinssan zurückerwartet wird, kann es sich nur um die GANJAHO MASSO gehandelt haben", erklärte Tarjighon. „Jedenfalls war es der gleiche Typ. Ist die GANJAHO MASSO nicht das Schiff, das den Wesakenos Ovaron-Plomben bringen sollte?"
    „So ist es", antwortete Skorvamon. „Aber die Erfüllung seiner Mission hätte eine Rückkehr erst in frühestens neunzig Tagen gestattet."
    Tarjighon machte ein bestürztes Gesicht. „Bei allen Seelen, die auf der Sextadim-Halbspur umherirren!" stieß er hervor. „Wenn die Mission der GANJAHO MASSO gescheitert ist, dann wäre das eine Katastrophe. Allein der Prestigeverlust..." Er brach ab, als wäre er über eine voreilige Bemerkung erschrocken.
    Skorvamons Gesicht verfinsterte sich. „Ich werde die Untersuchung des Falles persönlich in die Hand nehmen!" erklärte er entschlossen. „Wenn hier jemand versagt hat, dann soll ihn die ganze Härte des Gesetzes treffen."
    Tarjighon zwinkerte Keltraton verstohlen zu und sagte: „Gestatten Sie, daß ich den Schädel des Asgurds als Trophäe für Sie abtrenne, Ganjo?"
    Skorvamon machte eine wegwerfende Handbewegung und entgegnete scharf: „Die Krapaaths sollen den Kadaver fressen! Mich interessiert der Asgurd nicht mehr. Meinetwegen kannst du den Schädel haben, Tarjighon. Du wärst schließlich beinahe von dem Untier getötet worden."
    „Danke, Ganjo!" sagte Tarjighon. „Aber ich kann nicht eine Trophäe annehmen, die Ihnen zusteht. Wenn der Gleiter gelandet ist, werde ich mir beim Piloten einen

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