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0722 - Eine Botschaft für Ovaron

Titel: 0722 - Eine Botschaft für Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte, ohne daß sich ihnen Wachen in den Weg stellten oder daß eine Überwachungselektronik Alarm gongte. Es war so leer, als schliefen alle Adepten fest.
    Vor einer Gangbiegung blieb Jertaime stehen. „Warten Sie einen Augenblick!" flüsterte sie Keltraton zu.
    Sie huschte um die Biegung.
    Kurze Zeit später kam sie zurück. „Hier kommen wir nicht durch", erklärte sie. „Draußen stehen die Schergen des neuen Ganjos. Wir müssen durch das alte Gangsystem."
    Keltraton kam nicht dazu, sich danach zu erkundigen, was Jertaime mit dem alten Gangsystem meinte. Sie eilte ihm wieder voraus. Diesmal führte sie ihn zu einem Antigravlift. Sie wartete, bis er sie eingeholt hatte, dann nahm sie seine Hand und sprang mit ihm in den Schacht.
    Keltraton gab einen halberstickten Laut von sich, als er merkte, daß sie viel zu schnell sanken, ja, sogar regelrecht fielen.
    Jertaime drückte seine Hand fester. „Bleiben Sie ruhig, Keltraton!" sagte sie.
    Ihre Stimme beruhigte ihn tatsächlich. Er fühlte sich zwar alles andere als wohl; sein Magen stieg nach oben, und er mußte krampfhaft schlucken, aber er empfand keine Furcht mehr.
    Nach einer Zeitspanne, die ihm wie eine halbe Ewigkeit vorkam, verlangsamte sich der Fall. Keltratons Magen kehrte an seinen ursprünglichen Platz zurück.
    Der Rechtswissenschaftler begriff, daß Jertaime und er durch eine Art Schnellift gefallen waren, bei dem am unteren Ende Kraftfelder für eine wirksame Abbremsung sorgten.
    Dennoch atmete er erst auf, als seine Füße wieder festen Boden berührten.
    Jertaime führte ihn aus dem Schacht und in eine düstere Halle hinein. In den Wänden befanden sich drei Türöffnungen. Auf eine davon steuerte die Wissenschaftlerin zu. Sie hielt immer noch Keltratons Hand fest und zog den Mann hinter sich her.
    Hinter der Öffnung ging es eine Wendeltreppe hinab, die kein Ende zu nehmen schien. Je tiefer Jertaime und Keltraton kamen, desto verwahrloster sah die Umgebung aus. Die Stufen waren von einer dicken Staubschicht bedeckt, und das Fehlen von Spuren verriet, daß hier seit Jahren niemand mehr gegangen war.
    Die Wendeltreppe endete in einer Art Verlies, einem gemauerten Gewölbe, in dem weder Türen noch Fenster zu sehen waren. Das kümmerliche Licht, das die Umgebung schwach erhellte, kam von einem grünlich fluoreszierenden, lückenhaften Überzug an der Decke.
    Keltraton fragte sich, wie es weitergehen sollte.
    Jertaime schien sich ihrer Sache jedoch vollkommen sicher zu sein. Sie ging zu einer Stelle der Wand und berührte sie mit den Fingerspitzen.
    Geräusche wie Ächzen und Stöhnen ertönten. Ein Ausschnitt des Mauerwerks schwang langsam nach außen. Licht flutete herein.
    Verblüfft stellte Keltraton fest, daß hinter der Öffnung eine Station für Transportkapseln lag. Dort gab es keine Anzeichen für Verwahrlosung. Auch die drei Transportkapsein, die leise summend dicht über dem glänzenden Boden schwebten, sahen sauber und gepflegt aus.
    Jertaime öffnete eine der Kapseln, schwang sich hinein und zog den Rechtswissenschaftler hinterher.
    Danach verschloß sie die Kapsel wieder und machte sich an der Programmtastatur zu schaffen.
    Kurz darauf schwebte die Transportkapsel ruckfrei ab, beschleunigte und jagte bald mit hoher Geschwindigkeit durch ein Gangsystem. „Wohin bringen Sie mich?" erkundigte sich Keltraton. „Zum Standplatz der GANJOHA MASSO", antwortete Jertaime, ohne ihn anzusehen. „Das begreife ich nicht", gab Keltraton zurück. „Was soll ich dort?"
    Diesmal blickte ihn die Wissenschaftlerin an. „Nur mit einem Raumschiff können Sie den Nachstellungen Tarjighons entkommen", erklärte sie. „Es würde Ihnen nichts nützen, nur aus dem Sektor des Lupicran-Kults zu fliehen. Die Schergen Tarjighons haben sich überall draußen postiert. Nur dieses Transportkapselsystem ist ihnen unbekannt. Es ist eine alte Schnellverbindung zum Raumhafen, die von den Raumfahrern insgeheim instand gehalten wurde."
    Keltraton brauchte eine Weile, um das alles zu verdauen. Er hatte es gerade geschafft, da glitt ihre Transportkapsel ins Freie, verlangsamte die Fahrt und blieb direkt unter den mächtigen Stabilisierungsstützen eines gigantischen Raumschiffs stehen. „Die GANJOHA MASSO!" gab Jertaime bekannt.
     
    *
     
    Keltraton spürte, wie Panik ihn überflutete. Er zitterte plötzlich an allen Gliedern. Das gigantische Raumschiff erschien ihm wie eine Todesmaschine.
    Diesmal vermochte Jertaime ihn nicht zu beruhigen.
    Nach einiger Zeit tauchte

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