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0723 - Kolonie der Cyborgs

Titel: 0723 - Kolonie der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in der Nähe."
    Die Echse hörte das Geräusch ihrer Schritte und folgte ihnen.
    Da ihr jedoch nun die Sicht fehlte, stieß sie immer wieder gegen Hindernisse, was ihren Vormarsch verlangsamte. Als der Vorsprung zu groß geworden war, gab sie auf. Ganz ruhig lag sie zwischen den vereinzelt wachsenden Büschen und sammelte neue Kräfte. Die beiden Flüchtlinge setzten ihren Marsch fort.
    Der Weg wurde immer steiler, und mittags machten sie Rast, die Tifflor dazu benutzte, zwei neue Speere zu schnitzen. Pfeile hatten sie noch genug.
    „Morgen brauchen wir neues Fleisch", sagte Elma und kaute mit vollen Backen. „Der Fisch ist alle."
    „Vielleicht finden wir schon heute etwas."
    „Wo mögen die Cyborgs geblieben sein?"
    Er zuckte die Achseln.
    „Sie werden bald merken, daß wir ihnen ein Schnippchen geschlagen haben, und uns folgen. Vielleicht haben sie Pech und begegnen dem blinden Drachen. Aber sie sollten mit ihm fertig werden. Komm, wir müssen weiter."
    Sie sah an den fast senkrechten Felswänden hinauf.
    „Glaubst du wirklich, daß wir das schaffen? Ohne jede Ausrüstung halte ich es für aussichtslos. Vielleicht fällt dir eine bessere Lösung ein, Julian."
    Er war froh, daß sie das Thema anschnitt, denn schon seit Stunden war er sich darüber im klaren, daß sie niemals die Gipfel des sich vor ihnen auftürmenden Gebirges erreichen würden. Nur wollte er nicht von sich aus den Vorschlag zur Umkehr machen.
    „Vielleicht hast du recht, Elma. Sieht wirklich nicht gut aus.
    Außerdem scheint das Wetter wieder schlechter zu werden. Wir suchen einen guten Platz für die Nacht und bleiben vorerst.
    Morgen sehen wir dann weiter."
    Sie gingen nach Süden und schnitten so ein Stück des Weges ab, den sie heute und gestern gegangen waren. Außerdem würden sie so weder dem blinden Drachen noch den beiden Cyborgs begegnen. Später erst, kurz bevor es zu dämmern begann, bogen sie wieder nach Südwesten ab und erreichten den Fluß fast an der alten Stelle.
    Sie hatten den oberen, kleinen See umgangen. Er seufzte.
    „Schade, es wird dunkel, sonst wären wir heute noch glatt bis zu unserer Felsbrockenhöhle gekommen. Aber hier ist es auch günstig. Wir klettern auf einen der dicken Bäume."
    Das Flußufer war sumpfig, und überall schillerten kleine Sumpfseen, in denen es sich trügerisch bewegte. Bei Nacht weiterzuwandern wäre Selbstmord gewesen. Zum Glück gab es aber die hohen, mächtigen Bäume mit ihren kräftigen Armen.
    Tifflor half Elma beim Klettern. Die Speere und anderen Waffen erwiesen sich nun als äußerst hinderlich, aber sie mußten mitgenommen werden. Jeden Augenblick konnten sie wieder von einem Raubtier angegriffen werden, und wenn es keine Echse war, dann eben ein gefährlicher Baumbewohner.
    Oben im breit ausladenden Wipfel wurde es wieder etwas heller.
    „Bleib ruhig sitzen und halt die Waffen", sagte Tifflor.
    „Was hast du vor?"
    „Das wirst du gleich sehen, Elma."
    Er übergab ihr die Waffen und behielt nur das Messer.
    Geschickt schnitt oder brach er die dünnen aber zähen Äste um sie herum ab und flocht sie mit noch frischen und festgewachsenen zusammen, bis sich daraus eine elastische Plattform bildete, die wie eine überdimensionale Hängematte wirkte. Zufrieden betrachtete er dann sein Werk.
    „Nun?" erkundigte er sich. „Das reinste Bett! Nun sammeln wir noch Blätter, mit denen wir uns zudecken können. Morgen gehe ich zum Fluß und hole einen neuen Fisch."
    ,.Aber Feuer wird es wohl nicht geben, fürchte ich."
    „Heute nichl mehr. Heute wird geschlafen."
    Von unten kamen seltsame Laute. Die Tiere der Nacht erwachten und begannen mit der Jagd. Überall im Sumpf gluckerte und plätscherte es, und mehr als einmal ertönte ein schriller Todesschrei.
    Elma kuschelte sich in Tifflors Arme und schlief erschöpft ein.
    Er selbst versuchte wach zu bleiben, aber schließlich forderte die Natur ihr Recht.
    Es dauerte lange, bis Meson und Xenon die Spur wiederfanden, und als sie ihr folgten, begegneten sie der blinden Echse, die ihre Witterung wahrnahm und sie angriff.
    Mit knapper Not entgingen sie dem Verderben und flohen bergab nach Süden, bis sie völlig außer Atem waren. Bevor der Wald begann, hielten sie an, um sich von dem Schreck zu erholen.
    „Hast du gesehen, Xenon? Sie hatte Pfeile in den Augen! Die Schöpfer müssen sie geblendet haben. Sie müssen gute Schützen sein, bessere als wir."
    „Unsinn, purer Zufall! Niemand kann so genau zielen, auch die Schöpfer nicht. Wären

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