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0723 - Kolonie der Cyborgs

Titel: 0723 - Kolonie der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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langsamer. Ihm war inzwischen klargeworden, daß es sich auf keinen Fall um die Cyborgs handeln konnte. Soviel Krach konnten selbst zehn von ihnen nicht verursachen. Und wenn es ein Tier war, das ihrer Spur folgte, so war es bestimmt kein kleines.
    Elma hatte den etwa fünf Meter hohen Felsblock erstiegen und sagte: ..Hier ist noch Platz für dich, Julian. Komm lieber rauf!"
    Er zögerte. Zwischen den Büschen, die wie von einem Sturm hin und her geschüttelt wurden, erkannte er jetzt den schuppigen Körper einer riesigen Echse. Sie war mindestens sechs oder sieben Meter lang und schob sich schnell voran, genau auf ihn zu.
    Er wog den Speer in der Hand, aber dann befolgte er doch Elmas Rat und kletterte zu ihr hinauf. Das kleine Plateau bot ihnen gerade soviel Platz, daß sie nicht herunterfielen.
    Elma starrte voller Entsetzen auf das Untier hinab, das vor dem Felsen anhielt und mit blinzelnden Augen zu ihnen emporsah.
    Dann riß es das Maul weit auf, und die beiden Reihen der spitzen Zähne wurden sichtbar.
    „Ein richtiger Saurier!" flüsterte sie. „Wenn er sich aufrichtet, kann er uns erreichen."
    Tifflor überlegte, wie er das Tier vertreiben konnte, aber ihm fiel nichts ein. Der Rückenpanzer sah nicht so aus, als könne er von einer Holzspitze durchbohrt werden. Blieben nur der ungeschützte Bauch und der Rachen. Und natürlich die Augen.
    „Wir warten, bis der Bursche angreift, dann nehmen wir die Pfeile. Du behauptest doch, eine besonders zielsichere Schützin zu sein?" Sie nickte. „Gut, dann versuche, die Augen zu treffen."
    Sie schauderte zusammen, aber dann blieb ihr nicht mehr viel Zeit, sich über Notwendigkeiten oder Grausamkeiten den Kopf zu zerbrechen. Die Echse kam näher gekrochen und begann, sich an dem glatten Fels aufzurichten. Sekunden später erschien ihr schreckerregender Kopf am Rand des winzigen Plateaus.
    Tifflor stand mit wurfbereitem Speer auf der rechten Seite. Er gab Elma ein Zeichen, die niederkniete und den Bogen spannte.
    Das Ziel war nicht zu verfehlen, denn die Entfernung betrug nur vier oder fünf Meter.
    Der Pfeil schwirrte von der Sehne und traf die schuppige Stirn, von der er abglitt und, sich überschlagend, kraftlos weiterflog.
    Die Bestie schüttelte nur den Kopf und versuchte, sich mit den Vorderkrallen in die Höhe zu ziehen.
    „Los, noch einmal!" rief Tifflor, gleichzeitig nutzte er den Augenblick, in dem die Echse das Maul weit aufriß, und stieß mit dem Speer zu. Er durchbohrte die lange Zunge und blieb im Rachenfleisch stecken. Tifflor mußte ihn loslassen, sonst hätte das zurückweichende Untier ihn mitgerissen. „Gib mir deinen Speer!"
    Elma schob ihn mit dem Fuß in seine Richtung und wagte sich ein Stück vor, bis sie den Angreifer wieder sehen konnte. Die Echse versuchte, sich von dem Speer zu befreien. Es gelang ihr schließlich, den Schaft durchzubeißen. Nun erst recht wütend geworden, setzte sie zum zweiten Angriff an.
    Elma erwartete sie mit gespanntem Bogen, und diesmal traf ihr Pfeil das Ziel. Mit einem wütenden Zischen verschwand die Bestie abermals und fiel dabei auf den Rücken. Tifflor schleuderte ihr den Speer Elmas mit aller Wucht in den Bauch.
    „Wenn wir auch noch das zweite Auge erwischen, ist sie blind", sagte er und griff ebenfalls nach dem Bogen. „Los, wir dürfen nicht aufgeben. Sie ist schon halb erledigt."
    Vor Schmerzen halb von Sinnen griff die Echse ein drittes Mal an, diesmal von der anderen Seite. Hier fanden ihre Krallen einen besseren Halt, und schneller, als man es ihr zugetraut hätte, erreichte sie das Plateau.
    Tifflor und Elma schossen gleichzeitig, und niemand hätte zu sagen vermocht, wessen Pfeil es war, der schließlich das zweite Auge traf und die Echse völlig blendete. Aber sie gab noch immer nicht auf. Mit peitschendem Schwanz kroch sie weiter, und den beiden Terranern blieb nichts anderes übrig, als den Sprung in die Tiefe zu wagen. Tifflor war zuerst unten und fing Elma auf, die einfach an dem glatten Fels herabrutschte. Dann rannten sie ein Stück fort und drehten sich um.
    Die Echse kroch blindlings weiter, erreichte den Rand des Plateaus und schoß darüber hinaus. Die Vorderfüße fanden keinen Halt mehr, und sich überschlagend landete sie auf dem grasigen Grund unterhalb des Felsens. Sie richtete sich sofort wieder auf und witterte mit der langen Zunge nach dem Gegner.
    „Ein geblendeter Drache!" flüsterte Tifflor. „Wir müssen weg von hier, und zwar schnell. Vielleicht sind noch mehr von ihnen

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