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0725 - Das Krakenmonster

0725 - Das Krakenmonster

Titel: 0725 - Das Krakenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Schlauch aus und sog frische Luft in seine Lungen.
    Dann nahm er das Messer zwischen die Zähne, behielt den Kristall in einer Hand und sah zu, dass er aus dem Anzug rauskam. Er streifte ihn ab und ließ ihn mitsamt der Luftflaschen versinken.
    Jetzt war es einfacher, an der Wasseroberfläche zu bleiben. Den Kristall befestigte er am Gürtels, den er zusätzlich zur Badehose trug. Das Messer konnte er nirgendwo verstauen, weil die Beinscheide mitsamt dem beschädigten Druckanzug versunken war.
    »Ich habs geschafft«, murmelte er.
    Er hatte den Kontakt mit dem Krakenmonster überlebt!
    Wo befand er sich jetzt?
    Er sah sich an der Oberfläche um.
    Von der SEASTAR II war nichts zu sehen. Stattdessen befand sich nur etwa hundert Meter entfernt ein Küstenwachboot.
    Wo war die Yacht?
    Die saudische Küste war nach wie vor zu erkennen, und sie sah nicht anders aus, als Zamorra sie in Erinnerung hatte. Er konnte sich also nicht sehr weit von seinem ursprünglichen Standort entfernt haben. Also hatte sich die Yacht entfernt.
    War sie etwa getaucht?
    Und was machte die Küstenwache hier?
    Zamorra begann, auf das Wachboot zuzuschwimmen.
    ***
    »Da ist was!«, zischte Marconi. »Captain - sehen Sie sich das an!«
    »Auf mein Display!«, ordnete Munro an.
    Das Bild des LCD-Schirms auf dem Kommandopult wechselte. Schrift und Zahlen wurden eingeblendet, die feinen Koordinatenlinien neu ausgerichtet. Als Bild im Bild erschien die Zackenlinie der Geräusche, die vom Sonar aufgenommen wurden.
    »Was ist das?«, fragte April Hedgeson.
    »Etwas, das schwimmt und dabei eine Menge Unruhe verbreitet«, murmelte der Captain. »Das sieht nach dem Kraken aus. Marconi - die genauen Koordinaten ausrechnen!«
    »Der verdammte Computer verglüht mir schon fast vor Eifer!«, gab der Elektroniker zurück. »Gleich - da sind sie!«
    Eine Zahlengruppe erschien auf einem zusätzlichen Banddisplay.
    »Den kriegen wir«, sagte Munro.
    Seine Finger spielten mit den Steuerschaltern. Die Turbos im Schiffsheck erwachten. Jeder der beiden Volvo-Diesel entwickelte bis zu 1000 PS. Notfalls konnten auch noch Staustrahltriebwerke zugeschaltet werden. Das alles ließ die Yacht bei Überwasserfahrt bis zu 55 Knoten schnell werden; unter Wasser lief sie etwas langsamer, weil der Druckkörper nicht so strömungsgünstig geformt war wie bei einem echten U-Boot, das bei Unterwasserfahrt wesentlich höhere Geschwindigkeit entwickeln konnte als an der Oberfläche.
    Munro brachte die Yacht auf neuen Kurs.
    »Distanzmessung läuft. Der Bursche ist verdammt schnell«, meldete Marconi.
    »Was ist mit Zamorra?«, wollte Nicole wissen.
    »Scusi… keine Resonanz. Vielleicht hat ihn der Krake im Schlepp. Vielleicht macht er deshalb beim Schwimmen so viel Krach. Dannazione - ich hab ihn verloren… nein, stop, da ist er wieder. Der fängt an, Haken zu schlagen. Scheint gemerkt zu haben, dass wir hinter ihm her sind.«
    Die neuen Daten erschienen auf den Anzeige-Displays vor Ran Munro. Der Skipper korrigierte den Kurs erneut.
    »Distanz 1000 Meter… stark fallend.«
    Kurz erhöhte Munro die Geschwindigkeit weiter auf 15 Knoten. Die Distanz zu dem flüchtigen Etwas wurde sprunghaft geringer.
    »Scheinwerfer ein. Infrarot ein. Kameras ein.«
    Ein Plasmaschirm leuchtete auf. Bisher war die Yacht nach den Daten gefahren, die die Sonarortung und der Bordrechner lieferten. Jetzt kam »Fahrt auf Sicht« hinzu.
    Nicole atmete hörbar durch. Allmählich wurde ihr klar, warum Grym-Yachten so teuer waren. Sie wagte nicht, sich vorzustellen, was allein dieser Plasmabildschirm mit seiner unverschämten Größe von 1,5 mal 3 Metern kostete. Bisher hatte sie nicht einmal gewusst, dass es so große Schirme mit dieser Wiedergabetechnologie gab. Das Gerät musste erst vor relativ kurzer Zeit installiert worden sein. Als Nicole zum letzten Mal an Bord der SEASTAR II gewesen war, verfügte die Kommandobrücke nur über einen »normalen« und noch dazu von den Abmessungen her weit kleineren Bildschirm.
    Die Farben stimmten nicht. Der Bildschirm zeigte den von den Videokameras aufgenommenen Bereich im Infrarotbereich.
    »Aufzeichnung läuft…« Und dann musste Munro bereits auf Negativbeschleunigung gehen, um mit der flüchtigen Kreatur nicht zu kollidieren. Die Yacht wurde mit Gegenschub vehement abgebremst.
    Der Bildschirm zeigte tatsächlich einen Riesenkraken!
    »Tiefe?«
    »28 Faden«, meldete Marconi. [6]
    »Von Zamorra keine Spur«, kommentierte April leise. Das Bild zeigte nur den sich

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