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0727 - Spezialisten der Nacht

Titel: 0727 - Spezialisten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fünf- und sechsdimensionale Energieeinheiten zugänglich wurden. Vielleicht lag es daran, daß ich die Besonderheiten des Schwarzen Loches verstehen konnte, während sie hilflos davor standen.
    Daß ich kein Kind war, konnte die Menge leicht an der Farbe meiner Schuppenhaut feststellen. Sie besaß keinerlei rötlichen Schimmer, sondern glänzte silbrig im Licht der Sonne.
    Als es in der Ferne zu rumoren begann, blickte ich über die Dächer der Häuser hinweg. Eines der gewaltigen raketenförmigen Raumschiffe erhob sich vom Raumhafen am Fuß der Berge. Auf weiß glühendem Feuerstrahl kämpfte sich der Koloß langsam in die Höhe, wobei er allerdings von Antigravfeldern abgestützt wurde. Unsere Technik war noch nicht so weit, daß sie die Raumschiffe allein mit Hilfe von Antigravitatoren starten konnte.
    Die Menge wurde still. Ich sah, daß viele Männer und Frauen bereits wieder in die Straßen zurückliefen. Offenbar war ihnen klar geworden, daß sie keine Zeit mehr hatten, irgendein Schauspiel zu verfolgen.
    Die Druckwelle packte mich voll, als das Raumschiff die Wolkendecke durchstieß. Sie schleuderte mich weit an den Ketten zurück, so daß ich wie an einer riesigen Schaukel zu schwingen begann. Offenbar befriedigte die Zuschauer dieser Anblick mehr. Sie schrien und winkten zu mir herauf, ehe sie sich entfernten. Als ich schließlich wieder an den ruhig ausschwingenden Ketten hing, hatte sich der Platz geleert.
    Ich war allein.
    Draußen auf dem Raumhafen wurden zwei weitere Raumschiffe für den Start vorbereitet. Ich konnte beobachten, wie die Zgmahkonen in langer Reihe im Rumpf der Kolosse verschwanden. Niemand führte viel Gepäck mit sich. Das war nicht notwendig.
    Seit Jahrtausenden wußten wir bereits, daß uns eines Tages das Schwarze Loch verschlingen würde, und wir hatten uns auf diesen Tag vorbereitet. Auf vielen Planeten in fremden Sonnensystemen waren Städte entstanden, die nur noch darauf warteten, in Besitz genommen zu werden. In den dort errichteten Häusern befand sich bereits alles, was man zum Leben brauchte, noch bevor die neuen Bewohner eingetroffen waren.
    Es war nicht anders möglich gewesen. Der Transportraum war zu knapp gewesen. Außerdem hatte es sich als rationeller erwiesen, die benötigten Wirtschaftsgüter auf den neuen Planeten zu produzieren, als die auf Grojocko vorhandenen mitzunehmen.
    So hatte sich Grojocko in eine Welt der Geisterstädte verwandelt. Nur die Hauptstadt Gronock war noch belebt, weil von hier aus die letzten Raumschiffe starten würden. Weite Landstriche unseres Planeten und alle anderen großen Städte waren so gut wie leer. Was zählten schon die wenigen Zgmahkonen, die hier bleiben wollten? Sie fielen kaum ins Gewicht. Und ihre Zahl mußte sich nun zwangsläufig noch weiter verringern, nachdem man Vater öffentlich das Vertrauen abgesprochen hatte. Das nächste Raumschiff startete. Ich blickte zu ihm hinüber, als es langsam aufstieg. Stolz und Trauer mischten sich in mir. Ich war stolz, weil mein Volk eine solch phantastische Leistung vollbracht hatte, und ich war betrübt, weil es seine Heimat im Stich ließ.
    Die Druckwelle erreichte mich. Ich begann erneut, an den Ketten zu schwingen. Tief schnitt sich mir das Metall ins Fleisch, aber ich spürte keine Schmerzen. Ich blickte zu dem Raumschiff hoch, ohne daß ich mir dabei gewünscht hätte, selbst an Bord zu sein. Ich dachte nur an Vater und bedauerte, daß ich nicht bei ihm und seinen Maschinen sein konnte.
    Die Zeit lief ab. Bald mußten sich die ersten Auswirkungen des Schwarzen Loches auf Grojocko zeigen.
    Plötzlich blitzte es über mir auf. Glühende Trümmerstücke wirbelten durch die Luft. Ich sah den Rumpf des Raumschiffs auseinanderplatzen. Riesige Stichflammen schössen aus dem Heck, und ein urweltliches Donnern rollte von den Wolken herab.
    Brennende Teile des Giganten stürzten auf Gronock herab und lösten Feuer aus. Eine Stabilisierungsflosse flog lodernd über mich hinweg und schlitterte kreischend über den Platz, bis sie in ein Haus raste und dort eine Explosion auslöste.
    Das Inferno kam über die Hauptstadt herab. Dies war das erste Raumschiff, das seit mehr als drei Jahrzehnten auf Grojocko abgestürzt war. Bis jetzt hatten sich die Evakuierungsschiffe als äußerst zuverlässig erwiesen.
    Ich sah die Zgmahkonen aus den Häusern kommen. In Panik rannten sie durch die Straßen, während glühendes Metall über sie herabregnete. Die robotische Feuerwehr nahm ihre Arbeit auf und

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