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0728 - Jahrtausendschläfer

Titel: 0728 - Jahrtausendschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist die Ur-Materie aus dem Nichts entstanden", erwiderte ich erregt. „Woher aber soll das Nichts die Kraft zur Schöpfung nehmen? Ohne Impuls kann das Nichts überhaupt nichts bewerkstelligen. Es sei denn, daß ..."
    Schweig!
    Ich triumphierte innerlich. Ich hatte den Grünen getroffen. Er zog sich zurück. Man konnte das Problem drehen und wenden, wie immer man wollte. Man,konnte behaupten, daß die Ur-Materie tatsächlich durch den Zusammensturz eines Universums entstanden war, aber wir wußten inzwischen, daß das dabei entstehende Schwarze Loch automatisch übersättigt wurde, so daß die in ihm konzentrierte Energie in eine andere Dimension hinüberschlug.
    Die Konsequenz dieses Gedankens war schmerzhaft selbst für sechsdimensional denkende Wesen, dennoch aber von unbestechlicher Logik. Nicht nur das Universum war ohne Anfang und Ende. Auch die Zeit war es.
     
     
    Asche
     
    Die RATY floh aus der Galaxis der Greikos, als fürchte sie den Frieden. Dabei wollten wir nicht mehr und nicht weniger als gerade ihn.
    Ich hielt mich in der Hauptleitzentrale auf, als Trelw das Raumschiff durch das Schwarze Nichts in die Galaxis der Laren führte. Der Sturz durch das Schwarze Loch wurde für uns, da wir ihn bereits mehrfach erlebt hatten, zu einem fast bedeutungslosen Manöver. Gelassen verfolgten wir die Aktionen unseres Piloten, wobei wir in Gedanken bereits auf den Welten der Laren weilten. Dort tobten die Kämpfe zwischen den freiheitsuchenden Laren und den Zgmahkonen. Wir mußten sie beenden.
    Da wir davon ausgehen mußten, daß Arautymen über unsere Absichten informiert war, fürchteten wir, von larischen oder zgmahkonischen Kampfraumschiffen empfangen zu werden.
    Py meinte, eine Rauminsel der Greikos könne uns erwarten.
    Von dort aus könnten wir mit psychoenergetischer Friedensstrahlung überschüttet werden.
    Doch als die Sterne der Laren-Galaxis auf unseren Bildschirmen aufleuchteten, waren wir allein. Wans konnte kein einziges Raumschiff im Umkreis von zwanzig Lichtjahren entdecken.
    „Das verstehe ich nicht", sagte Pewwo zögernd und etwas schwerfällig, wie es seine Art war. „Als wir vor 50.000 Jahren hier waren und den ersten Planeten der Laren für Pestnor sicherten, da wimmelte es bereits von Raumschiffen in diesem Gebiet. Jetzt müßten es doch eigentlich noch viel mehr sein."
    „Wir fliegen den Larenplaneten an", befahl ich Trelw. Dann wandte ich mich Pewwo zu. „Was wissen wir denn schon? War das wirklich vor 50.000 Jahren? Wenn ja, dann ist das eine lange Zeit, in der viel geschehen sein kann. In jahrhundertelangen Kriegen können ganze Raumsektoren entvölkert und verwüstet worden sein."
    Trelw ging zum überlichtschnellen Flug über. Wir rasten bald darauf in das Sonnensystem hinein, das wir vor langer Zeit als erstes erobert hatten. Hier hatte die Unterwerfung der Laren ihren Anfang genommen.
    Ich ging zu Wans an den Funk- und Ortungsleitstand hinüber und beobachtete ihn, wie er die Fernmessungen vornahm. Das erhoffte Echo blieb aus. Die Instrumente zeigten keine Fusionsreaktoren als Energieerzeuger an.
    „Hohe Radioaktivität", sagte Wans leise und scheinbar ohne innere Anteilnahme. Das aber täuschte. Ich kannte ihn gut genug. Ich wußte, wie sehr er an dem Schicksal anderer Anteil nahm. Oft zuviel. So war es auch jetzt. Früher als ich begriff er, was auf dem einst blühenden Planeten geschehen war. Seine Finger begannen zu zittern.
    Und dann erfaßte auch ich, was sich ereignet hatte. Die RATY rückte schnell an den Planeten heran, so daß das Bild auf den Schirmen immer deutlicher wurde. Vor uns lag ein ausgebrannter grauer Ball mit kleinen Resten ehemals großer Ozeane. Leben konnte darauf nicht mehr existieren.
    -Ich bemühte mich, kühl und ruhig zu bleiben.
    „Gibt es von den anderen Planeten Lebenssignale?" erkundigte ich mich.
    „Nichts."
    Wortlos ging ich zu Trelw hinüber und gab ihm die Koordinaten des nächsten Sonnensystems an, das wir anfliegen wollten.
    Danach zog ich mich aus der Zentrale zurück.
    Fünf Stunden später schon weckte Pewwo mich. Jetzt zeigte sich, daß zumindest der Antrieb der Raumschiffe in den vergangenen Jahrtausenden doch erheblich verbessert worden war. Wir hatten das nächste Ziel bereits erreicht.
    Müde betrat ich die Zentrale. Niemand sprach. Alle standen vor den Bildschirmen und blickten auf eine Welt hinab, die nur noch eine radioaktiv strahlende Wüste war.
    „Weiter", sagte ich zu Trelw. „Es hat keinen Sinn, sich hier noch länger

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