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0728 - Jahrtausendschläfer

Titel: 0728 - Jahrtausendschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich nicht. Es war, als pralle sie gegen ein unsichtbares Hindernis, das diese Augen zwischen uns errichtet hatten. Zugleich wurde mir bewußt, daß ich einen immer inniger werdenden Kontakt mit einer mir unfaßbaren sechsdimensionalen Psychoenergie erhielt, die eine Reihe von Vorstellungen in mir hervorrief. Ich konnte keine von ihnen deuten, spürte aber, wie alles von mir abfiel, was mich je erschreckt, bedrückt oder gequält hatte.
    Ich hatte das Gefühl, einer göttlichen Macht gegenüberzustehen. Als ich jedoch versuchte, sie näher zu erfassen oder zu erkennen, wich sie vor mir zurück, als habe sie bereits der Gedanke an das Göttliche entsetzt.
    Py strich mir sanft mit der Hand über den Arm. Ich war so eng mit ihr verbunden wie noch niemals zuvor in meinem Leben.
    Wenn je der Friede körperlich geworden war, dann stand ich ihm nun gegenüber.
    Eine Stimme drang an mein Ohr. Undeutlich zunächst und hallend, als ob sie aus großer Entfernung zu mir dringe. Durch sie fühlte ich mich an das erinnert, was stets in mir vorgegangen war, wenn ich aus dem künstlichen Tiefschlaf erwachte. Ich wurde mir meiner instinktiven Abwehr gegen sie bewußt und zwang mich, auf sie zu hören.
    Allmählich begriff ich, daß es Trelw war, der sich an mich wandte. Seine Stimme klang verzweifelt.
    „Olw, so antworte doch endlich!"
    Ich seufzte.
    „Was ist denn los, Trelw", fragte ich sanft, so wie man sich einem ungeduldig schreienden Kind zuwendet.
    „Was los ist?" empörte er sich. „Seit acht Stunden versuche ich Verbindung mit euch zu bekommen, aber ihr meldet euch nicht."
    „Acht Stunden? Trelw? Das kann nicht sein. Wir sind erst seit einigen Minuten auf dieser Insel."
    „Das glaubst du vielleicht. Aber du irrst."
    Ich zwang mich, dem Fremden nicht in die Augen zu sehen.
    Dabei stellte ich fest, daß er sich nicht bewegt hatte. Ein Blick auf mein Chronometer überzeugte mich davon, daß Trelw die Wahrheit gesagt hatte. Acht Stunden lang hatte ich mich in dem Bann des Greikos befunden.
    Greiko?
    Woher wußte ich seinen Namen?
    Ich schaltete unser Übersetzungsgerät ein und stellte erstaunt fest, daß es eine Reihe von Aufzeichnungen gemacht hatte, die mir völlig entgangen waren. Acht Stunden fehlten in meinem Gedächtnis.
    Außerordentlich viel konnnte in dieser Zeit geschehen sein.
    „Greiko", rief ich mit krächzender Stimme. „Hörst du mich?"
    Das seltsame Geschöpf gab einen klagenden Laut von sich und wandte sich mir zu.
    „Laßt mich allein", bat es mit weicher Stimme. „Das Glück des Friedens wartet jenseits der Dimensionen auf euch."
    „Wir suchen unseren Bruder Qwogg", erklärte ich, einer plötzlichen Eingebung folgend. „Er muß hier gewesen sein. Wo ist er?"
    „Er war hier", antwortete der Greiko. „Er hat mein Volk zu den Ufern des Glücks geführt. Er will ihnen die Möglichkeit geben, einer ganzen Galaxis Frieden zu bringen."
    „Der Galaxis der Laren", rief ich. Der Greiko erwiderte nichts darauf. Er hob seinen Kopf und richtete seine Blicke wieder in die Ferne. Ich spürte, daß er mir entglitt. Ich rief ihm einige Fragen zu, aber meine Stimme wurde immer schwächer und leiser, bis ich nicht mehr die Kraft zu weiteren Worten fand. Meine Stimme versagte, weil ich spürte, daß ich den inneren Frieden dieses Wesens nicht mehr stören durfte. Es lebte in einer ganz anderen Welt, einer Welt, die mir verschlossen bleiben mußte.
    „Wir haben doch alles erfahren, was wir wissen wollten", bemerkte Py vorsichtig. „Qwogg war hier, und er hat die Greikos dazu verführt, in die Galaxis der Laren zu fliegen."
    Ich wich zurück. Nur mühsam löste ich meine Blicke von dem Greiko. Py packte meinen Arm und zerrte mich fort, bis wir das seltsame Wesen, das sein Glück in vollkommenem Frieden gefunden hatte, nicht mehr sehen konnten.
    „Verstehst du denn nicht, Olw?" fragte sie mich drängend. „Wir müssen fort."
    „Warum?" Mir war, als ob ich aus einem unwirklichen und körperlosen Zustand allmählich zu einer materiell faßbaren Form zurückkehrte.
    „Olw", sagte sie beschwörend. „Dieses Volk ist absolut friedfertig und vollkommen harmonisch in sich selbst. Und es hat eine psychologische Ausstrahlung, mit denen Arautymen vielleicht alle mit den Laren anfallenden Probleme lösen kann. Er wird es auf jeden Fall versuchen."
    Ich war so verwirrt und beeindruckt von dem Greiko, daß ich zunächst nichts begriff.
    „Die Greikos haben eine Ausstrahlung, die in der Art von fünfoder vielleicht gar

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