0728 - Jahrtausendschläfer
Schrei in mir zu hören.
„Töte mich, Pewwo", befahl ich ächzend.
Er zog seinen Energiestrahler. Py, die neben ihm stand, unterbrach den Kontakt zu ihm nicht. Sie legte ihm ihre Hand auf das Handgelenk. Ich sah, wie sich der Finger auf den Kontaktknopf der Waffe senkte.
„Nein", brüllte eine fremde Macht aus mir hervor. „Nicht!"
Das flimmernde Projektionsfeld erschien vor der Waffe. In diesem Moment kapitulierte der Grüne. Er floh aus panischer Angst aus dem Körper, der zerstrahlt werden sollte. Und er geriet in die Energiewirbel im Innern des Schwarzen Loches.
Die sechsdimensionale Energiebrücke schleuderte ihn hinaus aus dem Raumschiff.
Ich war frei. Erleichtert atmete ich auf. Mit einem raschen Blick auf die Bildschirme überzeugte ich mich davon, daß die ARAUTYMEN auf dem richtigen Kurs lag. Wir würden in die Kleingalaxis vorstoßen.
„Wieso?" fragte Py. „Wieso konnten wir dieses Wesen hier besiegen?"
„Ich kann nur vermuten", erwiderte ich. „Zuerst begegnete ich ihm auf Grojocko, als der Planet das Schwarze Nichts passiert hatte und durch den Dimensionstunnel in das Sammelbecken gestürzt war. Erinnerst du dich? Ich war zum Tode verurteilt worden, der Henker aber war bereits von Grojocko geflohen, so daß das Urteil nicht vollstreckt werden konnte." - „Sie hatten dich an die Kathada gehängt", sagte Py.
„Dort begegnete ich dem Grünen zum ersten Mal. Er muß die Energien des Schwarzen Nichts genutzt haben, um aus der Galaxis der Mastibekks auszubrechen und nach Grojocko vorzustoßen. Daher hoffte ich, nun diese gleichen Energien gegen ihn wenden zu können. Es hat offenbar geklappt."
„Hoffentlich", sagte Py besorgt. „Ich hatte Angst, daß du dieses Mal verlieren würdest."
„Dann ging es dir genauso wie mir", erwiderte ich.
Die ARAUTYMEN schoß durch den Dimensionstunnel in die Kleingalaxis vor.
Auf den ersten Blick hatte sich überhaupt nichts verändert.
Doch die Untersuchungen der nächsten Tage und Wochen ergaben ein bestürzendes Bild. Alle Gestirne dieser Galaxis waren in den Gravitationssog des Schwarzen Nichts geraten.
Wans fertigte eine anschauliche Grafik an, die uns das Problem verdeutlichte.
Die Worte Erryogs kamen mir in den Sinn: „Macht euch das Schwarze Nichts Untertan."
Leider hatten wir nicht das erreicht, was wir uns erträumt hatten. Jetzt aber konnten wir zum ersten Mal frei und unbelästigt von politischen Kräften handeln und arbeiten. Wir konnten uns ganz auf das kosmische Problem konzentrieren, und ich wußte, daß wir es schaffen würden.
Wir begannen mit der Suche nach der beherrschenden Intelligenz dieser Galaxis. Sie dauerte mehrere Wochen. Dann endlich stießen wir auf einen Planeten, der besiedelt war. Ein plumpes, röhrenförmiges Raumschiff strebte seinem einzigen Mond zu.
Wir beschlossen, uns ihm zu nähern. Py und ich stiegen in ein Beiboot um und gingen auf einen Kurs, der uns an die anderen heranführen mußte. Wir hofften, mit der kleineren Einheit nicht so bedrohlich zu wirken, wie wir es vielleicht aus der Sicht der anderen mit der ARAUTYMEN waren.
„Sie haben uns bestimmt schon bemerkt", sagte Py.
„Sicher", entgegnete ich einsilbig. Die Situation gefiel mir nicht.
Ich fragte mich, warum die Fremden antriebslos zum Mond flogen. Ihre Technik mußte doch schon weiter sein. Immerhin waren mir, als ich vom Grünen beherrscht worden war, vier Raumschiffe in der Nähe des Schwarzen Nichts begegnet.
Dorthin konnten sie nur mit einem echten Sternenantrieb gekommen sein. Wie sonst hätten sie die Abgründe zwischen den Sonnen überwinden können?
Als wir bereits Einzelheiten an dem Schiff erkennen konnten, wollte Py den ersten Funkruf hinausschicken. Doch dazu kam es nicht mehr. Das kleine Raumschiff explodierte.
Entsetzt beschleunigte ich, während ich gleichzeitig die Schutzschirme aufbaute, in denen herumwirbelnde Trümmerstücke aufgefangen werden sollten. Das Beiboot schnellte sich förmlich auf den Havaristen zu. Py und ich streiften raumfähige Schutzanzüge über, ich brachte uns auf Parallelkurs, und dann verließen wir das Boot. Mit miniaturisierten Staustrahltriebwerken jagten wir zu dem Wrack hinüber, das sich ständig überschlug und einen völlig zerfetzten Eindruck machte.
Eilig arbeiteten wir uns durch die Trümmer vor. Die Schleusenschotte waren herausgeplatzt. Wir brauchten nur wenig Material zur Seite räumen, bis wir in die Zentrale vordringen konnten.
In drei wuchtigen Andrucksesseln lagen die Leichen
Weitere Kostenlose Bücher