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0728 - Jahrtausendschläfer

Titel: 0728 - Jahrtausendschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seine inneren Spannungen waren behoben. „In wenigen Tagen schon wird ein für dich unvorstellbarer Energiestrom von der Sonne zur Pyramide einsetzen. Diese wird ihn an den Planeten abgeben.
    Die Eigenschwere dieser Welt wird rasch zunehmen. Damit wird die Umlaufbahn des Planeten um die Sonne beeinflußt."
    „Er wird in die Sonne stürzen", rief ich erregt.
    „Zweifelsohne", erwiderte er. „Und damit wird er eine Kettenreaktion einleiten, mit der nach und nach die gesamte Galaxis instabil werden wird. Alle Sonnen und Planeten werden um Jahrtausende früher im Schwarzen Loch enden. Das soll meine Rache sein."
    Ich wollte ihm meine Verachtung zeigen, als ich von einer Schmerzwelle überrascht wurde, die meinen Körper durchraste.
    Betäubt sank ich zu Boden. Ich hatte das Gefühl, erneut von blankem Metall durchbohrt zu werden. Erst viel später gelang es mir, mich wieder aufzurichten und mich ins Medocenter zu schleppen. Ich überließ mich dem Roboter. Dieser stellte fest, daß die mir eingepflanzte Niere nicht einwandfrei arbeitete.
    „Wir müssen nach Grojocko zurück", sagte ich triumphierend.
    Er antwortete nicht, aber ich spürte die abgrundtiefe Enttäuschung, die ihn überkam. Er wußte, daß ich recht hatte.
    Nachdem mein Körper entgiftet worden war, leitete er die entsprechenden Manöver ein, die uns durch den Dimensionstunnel nach Grojocko zurückführen mußten. Ich erinnerte mich noch daran, daß wir in das Schwarze Nichts rasten. Ich weiß auch noch, daß ich erkannte, daß wir auf dem richtigen Kurs lagen, doch danach wurde alles dunkel. So konnte ich nur vermuten, daß es gelang, nach Grojocko zu kommen. Auf dem Wege dorthin mußte der Grüne den Halt zu mir verloren haben. Irgend etwas mußte ihn gezwungen haben, sich von mir zu trennen. Mit ihm verschwand auch die Erinnerung an die Ereignisse in der Klein-Galaxis der Kelosker.
    Auf Grojocko hatte man mich erneut operiert, doch davon hatte ich erst jetzt erfahren.
     
    *
     
    Unglaublich schnell gingen mir diese Gedanken durch den Kopf. Dabei verlor ich den Grünen nicht aus den Augen, denn ich war ganz und gar nicht damit einverstanden, erneut von ihm übernommen zu werden. Ich wollte weder sein noch Arautymens Werkzeug sein.
    Langsam wich ich zurück. Dabei hielt ich mein Armbandfunkgerät vor die Lippen.
    „Pewwo, hört ihr mich?" rief ich.
    Mein Bruder antwortete fast augenblicklich.
    „Wir befinden uns in der Nähe, Olw", erklärte er. „Was gibt es?"
    Ich atmete auf, und mein wachsendes Sicherheitsgefühl verlieh mir zusätzliche Kraft gegen den Grünen.
    „Ihr habt alles verfolgt, was draußen geschehen ist?
    „Du meinst den Angriff auf die wandernde Sonne? Wir wissen alles. Arautymen hatte die Güte, uns zu informieren."
    Ich blickte zum Diktator hinüber. Er beobachtete mich aufmerksam. Der Grüne stand einige Schritte von mir entfernt.
    Ich konnte ihn deutlich im wallenden Nebel sehen, Arautymen aber schien ihn nicht wahrnehmen zu können.
    „Wollen Sie mir nicht endlich sagen, was los ist, Olw?" forschte er.
    Der Grüne wich zurück. Er hatte gemerkt, daß er unvorsichtig gewesen und einen Schritt zu weit gegangen war.
    „Die Mastibekks verhalten sich nicht ganz so, wie Sie es sich gedacht haben", behauptete ich. Der Gefühlssturm, der mich orkanartig überfallen hatte, war längst abgeflaut. Alles schien völlig normal zu sein.
    „Sie haben engen Kontakt mit einem Mastibekk", rief Arautymen erregt.
    „So ist es", erwiderte ich.
    „Dann lassen Sie ihn wissen, daß wir nicht nur diese Welt, sondern auch die Hauptwelt der Mastibekks und alle anderen, die ihnen wichtig sind, vernichten können. Sagen Sie ihnen aber auch, daß eine Flotte von fünftausend Larenraumschiffen im Anflug auf diesen Planeten ist. Die Mastibekks werden jenen Gefühlskontakt bekommen, nachdem sie sich sehnen."
    Ich brauchte nichts von dem weiterzugeben. Der Grüne' hatte verstanden. Seine Gestalt schien sich zu verdichten. Ich hatte den Eindruck, daß der Nebel von allen Seiten zu ihm hinstrebte.
    „Verschwinde, Olw", befahl er. „Du gehörst nicht hierher."
    Es war das erste Mal, daß nicht er mich quälte, sondern daß ich die Oberhand behielt. Dabei hätte ich erwartet, daß er gerade hier besonders mächtig war. Wurde er durch die anderen Mastibekks daran gehindert, seinen Traum von einem Körper zu erfüllen? Hielt ihn dieses Volk zurück, das sich entschlossen hatte, für alle Zeiten losgelöst von einem Körper zu existieren?
    Das mußte es

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