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073 - Das Alraunenmädchen

073 - Das Alraunenmädchen

Titel: 073 - Das Alraunenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Dunkelheit umfing ihn. Tiefe Finsternis dehnte sich um ihn aus und schien einen Wall zu bilden, den er niemals durchdringen würde. Hart hallte das Geräusch seiner Schritte von den Höhlenwänden zurück. Er strebte voran und wußte nicht, was dort vor ihm in der geheimnisvollen Stille der Grotte lag. Was versprach er sich überhaupt von diesem Abstecher?
    Stunden des Schreckens lagen hinter Dorian Hunter. Schaurige Erlebnisse, die ihren Höhepunkt und Abschluß in der Vernichtung der Schlangengöttin Ophit gefunden hatten.
    Es war ein unschätzbarer Vorteil gewesen, daß der Dämonenkiller dem Mädchen Xenia nie über den Weg getraut hatte - ein Vorteil, der ihn und seine Freunde letztlich vor dem entsetzlichen Ende bewahrt hatte. Als Xenia zur Riesenschlange geworden war, die Dorian, Thomas Becker und Peter Plank verschlingen wollte, hatte der Dämonenkiller ihr eine Handvoll Schlangenschuppen in den Rachen geschleudert, die aus den ihr entwendeten Haaren und Fingernägeln entstanden waren.
    Ophit hatte sich selbst aufgefressen. Das Symbol auf Dorians Talisman, der gnostischem Gemme, war Realität geworden. In rasender Ekstase hatten sich die übrigen Schlangen auf dem Grund der kretischen Felsenhöhle gewunden. Sie waren mit Ophit gestorben. Thomas Becker und Peter Plank waren vor der grausigen Szene geflohen. Dorian war ihnen nur ein Stück gefolgt; dann aber hatte er sich wieder umgewandt, um noch einmal in die Höhle des Grauens zurückzukehren. Er war an den scheußlichen Überresten der Höllenkreaturen vorübergegangen und tief in das Felsenloch eingedrungen. Dorian forschte nach Hinweisen auf den Dämon, der den Puppenmann Donald Chapman entführt hatte. War er auf der richtigen Spur? Lebte Don überhaupt noch?
    Dorian hatte keine Antworten auf diese Fragen. Lediglich von einem dumpfen, schwer zu definierenden Gefühl ließ er sich treiben - und das führte ihn immer tiefer in den gähnenden Schlund des Felsens hinein.
    Der Gang, in dem er sich vorantastete, beschrieb eine Biegung. Plötzlich zeigte sich ein schwacher, bläulicher Schimmer im Hintergrund. Der Dämonenkiller beschleunigte seinen Schritt. Seine Gestalt wurde von dem Schein erfaßt; es schien, als wollte er ihn gefangensetzen. Etwas Unsichtbares, mit keinem Sinnesorgan zu Erfassendes, ein lähmender Zwang wollte sich über den Dämonenkiller stülpen. Doch er widerstand dem Bann.
    Geisterhaft zeichnete der bläuliche Schein die Konturen seines Körpers nach. Es war ein schales Licht, in das Dorian getaucht war; eine unwirkliche Helligkeit, deren Quelle sich nirgends erkennen ließ.
    Das magische Licht begleitete Dorian. Es schien ihn anlocken und zur gleichen Zeit abstoßen zu wollen. Er lief. Folgte dem Verlauf des Ganges und bog nach rechts ab. Ganz unvermittelt wichen die Felswände zu beiden Seiten zurück und öffneten sich zu einer Nebenhöhle.
    Der Dämonenkiller verharrte. Sein aufmerksamer Blick glitt über die rauhen Wände, die keine bemerkenswerte Einzelheiten aufwiesen. Dann konzentrierte er sich auf den Boden der Nebenhöhle. Zunächst erschienen ihm die verstreut herumliegenden Fragmente bedeutungslos. Er hatte sie für Gesteinssplitter gehalten; aber dann stellte er fest, daß sie keine natürlichen Bestandteile der Höhle waren, sondern Fremdkörper, Trümmerstücke. Und inmitten der rätselhaften Splitter ent deckte er ein Objekt, das augenscheinlich noch vollständig erhalten war.
    Dorian strebte darauf zu. Er bückte sich, las ein paar Splitter auf und erkannte, daß sie aus dem gleichen Material bestanden wie das unversehrte Objekt.
    Er grübelte nach, aber es ließ sich nicht ergründen, ob es sich um Metall, ein Mineral oder eine Legierung aus beidem handelte. In jedem Fall war die Substanz magischen Ursprungs.
    Dorian ließ die Splitter fallen und erzeugte hell klirrende Laute auf dem Höhlenboden. Die Töne schwebten bis an die Wände und die Decke.
    Der Dämonenkiller, auf den Knien hockend, griff jetzt nach dem unversehrten Objekt. Er berührte es und hob es vorsichtig hoch. Federleicht fühlte es sich an, jedoch nicht zerbrechlich. Er hatte es kaum in den Händen, da ereignete sich etwas Beunruhigendes.
    Donnergrollen war zu hören. Es wurde lauter, gipfelte aber nicht in einem heftigen Krachen, zog sich nur quälend und scheinbar endlos dahin, vermischte sich mit einem unmenschlichen Stöhnen und Klagen. Und schließlich begann der Boden unter Dorians Füßen zu vibrieren. Er schaute zu den Höhlenwänden hinüber

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