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073 - Das Alraunenmädchen

073 - Das Alraunenmädchen

Titel: 073 - Das Alraunenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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senkte sich auf einen primitiven Fahrweg hinab. Die hohen Speichenräder quietschten und knarrten, als sie durch das große Rundbogentor in den Hof fuhren. Sanft stoppte das Geistergefährt.
    Peter wollte wieder eine frotzelnde Bemerkung fallenlassen, aber in diesem Moment erschienen vier Gestalten vor dem Eingang zum Hauptgebäude des trutzigen Bauwerks. Der junge Mann schluckte seine Worte herunter. Die, die da nahten, kamen ihm wie die wandelnde Rache in Person vor. Der Pistolenbesitzer mit der flachen, fleischigen Nase wirkte im Vergleich zu ihnen beinahe harmlos. Voran schritt der Magere. Er hielt den spitzen Kopf geduckt wie ein Raubvogel, der auf den richtigen Augenblick wartete, um auf die Beute niederzustoßen. Der Breite mit dem einen Ohr hielt einen langen Holzknüppel in einer Hand. Teuflisch grinste der mit dem lederartigen Gesicht. Der Bucklige hüpfte neben ihnen her; sein Höcker tanzte aufreizend auf und ab.
    „Wir steigen aus", sagte der Besessene mit der Pistole.
    Peter mußte vor die vier Kerle hin treten. Der mit der fleischigen Nase gab den hermetischen Kreisel an den Mageren weiter.
    Dieser nickte zufrieden. „Das wird ihn beschwichtigen. Los, packt den Hund und führt ihn!"
    Sie schleppten Peter Plank tief in das Innere des Labyrinths aus Gängen und Räumen hinein. Durch verschiedene Stockwerke führte ihr Weg. Peter sah für Augenblicke in schwach erleuchtete Zimmer und gewahrte Besessene, die grausige Rituale zelebrierten. Ihm wurde immer unbehaglicher zumute. Die Furcht kroch wie eine Spinne in ihm empor und packte nach seinem Hals, schnürte ihn zu, machte das Atmen schwer.
    Sie warfen ihn in einen Raum, dessen Mitte von einem häßlichen dunklen Stein beherrscht wurde - von einer Art Teufelsaltar. Draußen ging ein Blitz nieder, und Peter machte die Gestalt aus, die sich vor dem einzigen Fenster mit dem spitzen Giebel erhoben hatte.
    Der behaarte Dämon schüttelte das Haupt, daß die Strähnen flogen. Grimmig bleckte er das Raubtiergebiß. Ein schauriges Heulen kam aus seinem Maul, und er steuerte mit erhobenen Pranken auf Peter zu.
    Dem jungen Mann mit den brandroten Haaren lief ein eisiger Schauer den Rücken hinab. Entsetzt schaute er auf das Ungeheuer.
    Das ist das Ende, dachte er. Warum nur so schnell und so schrecklich?

    Burguete bei Nacht - das war kein besonders ermutigender Anblick. Dorian schaute sich vor dem Bahnhof nach einem Wagen um, denn der Vorsteher hatte ihm glaubhaft versichert, er würde noch ein Taxi finden. Wind pfiff über die Fahrbahn und die Bürgersteige der Straße. Die Menschen hatten sich in ihre Häuser zurückgezogen, denn ein Unwetter kündigte sich an. Erste Blitze zuckten vom Himmel. Fernes Donnergrollen erklang.
    Die Flugverbindung von Paris-Orly nach Bayonne war gut gewesen. Eine Stunde hatte er auf den nächsten Zug warten müssen - ein Sportflugzeug oder ein Hubschrauber war einfach nicht mehr zu bekommen gewesen. Das heraufziehende Gewitter drohte einen solchen Ausflug in ein Selbstmordunternehmen zu verwandeln.
    Der Dämonenkiller hatte umsteigen müssen und weitere Zeit verloren. Als er jetzt unter dem Vordach des Bahnhofsgebäudes stand und nach einem Fahrzeug forschte, war er ziemlich sicher, daß er ungefähr zur gleichen Zeit mit Peter Plank eingetroffen war. Der Vorsteher hatte ihm erzählt, daß es auch eine Bahnverbindung von Tarbes nach Garayoa gab. Vor kurzem war in dem Nachbarort ein Personenzug der französischen Staatsbahn eingetroffen. Dorian nahm an, daß sich der junge Mann darin befunden hatte. Traf seine Vermutung zu, so mußte er jetzt bereits auf dem Weg zum Kloster Roncesvalles sein.
    Dachte Dorian.
    Ein altersschwacher Ford, Baujahr schätzungsweise 1958, rollte heran. Dorian winkte dem Fahrer zu. Der Wagen hielt, und Dorian setzte sich neben den Fahrer, nachdem er sein Handgepäck auf dem Fondsitz abgelegt hatte. Er nannte ihm sein Ziel.
    „Dahin?" Der Mann, schmalgesichtig, schlecht rasiert und mit tiefen Rändern unter den Augen, musterte ihn erstaunt. „Um diese Zeit? Sind Sie noch recht bei Trost?"
    Der Dämonenkiller beherrschte Spanisch fließend. Der Chauffeur des klapprigen Taxis war zwar Baske, dafür hätte Dorian seine gnostische Gemme gewettet, aber er bediente sich Gott sei Dank nicht seines Dialektes. In dem Fall hätte Dorian passen müssen.
    Hunter überhörte den unfreundlichen Ton des Mannes. „Ich werde im Kloster erwartet. Ich zahle Ihnen selbstverständlich einen Aufpreis."
    Der Fahrer zauderte

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