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073 - Das Alraunenmädchen

073 - Das Alraunenmädchen

Titel: 073 - Das Alraunenmädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sollst die Basken vor ihm schützen."
    Don überlegte angestrengt. Natürlich kannte er die baskische Religion nicht. Daher konnte er nicht wissen, was die Basken im einzelnen wollten und wie sie sich seine Hilfe praktisch vorstellten. Er war jedoch froh, Freunde gefunden zu haben. Jetzt mußten sie sich erst ein wenig stärken und dann konnten sie Kriegsrat halten. Auf keinen Fall wollte er eine unbedachte Aktion vom Zaune brechen. „Frage sie, wo wir etwas zu essen und zu trinken kriegen, Dula!"
    Das Mandragoramädchen übersetzte. Sabreras und seine fünf Kameraden redeten durcheinander und zeigten sich sehr besorgt um die beiden fußgroßen Menschen. Dann schnitt Sabreras den anderen mit einer Geste das Wort ab. Nur ein paar Sätze richtete er an Dula. Er zeigte dabei auf das Haus des Bauern Miguel.
    „Wir gehen zu dem Spanier", bedeutete Dula ihrem Begleiter. „Er wird sich wieder ein bißchen erschrecken, aber wenn sie ihm auseinandergesetzt haben, wer wir sind, bewirtet er uns bestimmt gern."
    „Etwas Eßbares wäre jetzt wirklich nicht zu verachten", gab Don grinsend zurück.

    Peter Plank blickte interesselos aus dem Fenster des Zugabteils in die Nacht hinaus. Mit seinen Gedanken war er woanders als bei der düsteren, nur von wenigen Lichtern gesprenkelten Landschaft.
    Er sann über die Ausführung seines Auftrages nach.
    Über ihm im Gepäcknetz des französischen Zugwagens lag eine einfache Schachtel aus hellem Karton. Darin ruhte der hermetische Kreisel. Peter Plank guckte immer wieder nach oben. Er hütete das Objekt wie seinen Augapfel.
    Er lehnte sich zurück, holte eine verknautschte Schachtel Gauloises aus seiner Jeanstasche hervor und zündete sich die vorletzte Zigarette aus dem Päckchen an. Die Jeans waren verwaschen und unten ausgefranst. Auf dem rechten Schenkel war eine zusätzliche Tasche aufgenäht; darin befanden sich die allerwichtigsten Utensilien- sein Gepäck sozusagen. Ein Rasierapparat zu vier Mark und achtzig, eine Schachtel Klingen, eine Zahnbürste. Das alles war in drei Papiertaschentücher gewickelt.
    Peter sog den Rauch der Gauloise tief ein, stieß ihn wieder aus und betrachtete das Muster, das sich an der Innenseite der Fensterscheibe bildete. Es war nach vierundzwanzig Uhr. Das Rattern der Zugräder klang monoton in seinen Ohren. Seit etwa zwei Stunden war er von Tarbes, Südfrankreich, in die Pyrenäen unterwegs.
    Er durchlebte den ersten Teil der Reise noch einmal im Geist. Wie Dorian Hunter hatte er sich zum Flughafen in Gravenbruch begeben. Dort hatten sie sich nicht einmal mehr von weitem gesehen. Während der Dämonenkiller nach Paris gebucht hatte, hatte Peter einen Direktflug nach Toulouse gewählt. Von dort aus war er relativ schnell mit einer kleinen Düsenmaschine nach Tarbes gelangt. Wo Dorian zur Zeit steckte, wußte er nicht.
    Der Zug hatte Oleron passiert und arbeitete sich nun hartnäckig in die Berge hinauf. Die Strecke bestand hauptsächlich aus Tunneldurchfahrten. Sie stoppten an einer kleinen Station: Tardets. Jetzt, so sagte sich der rothaarige junge Mann, kann Roncesvalles nicht mehr weit sein.
    Eine weitere halbe Stunde verstrich. Dann hielt der Personenzug von neuem, um den obligaten Zollbeamten aufzunehmen. Es ging weiter. Bald wieder eine Pause. Peter wurde allmählich nervös. Er stand auf, zog das Fenster herab und schleuderte die Zigarettenkippe ins Freie. Forschend spähte er zur Lok hinüber, konnte aber nichts Wesentliches erkennen. Sie standen auf freier Strecke. Vorn glänzten ein paar Lichter.
    Die Abteiltür wurde geöffnet. Peter war froh darüber gewesen, ein Abteil ganz für sich allein zu haben, doch in diesem Augenblick bereute er es, allein zu sein, denn der Uniformierte, der da auf ihn zutrat, erweckte sofort sein Mißtrauen.
    Es handelte sich um einen spanischen Zollbeamten, einen Mann mit fleischiger Nase und bleichem, ungesundem Teint. Seine Augen besaßen einen fiebrigen Glanz. Sie blickten ihn nicht unfreundlich, sondern geradezu verschlagen an.
    „Gepäck?" fragte der Mann auf französisch.
    Peter klopfte auf seine Jeanstasche, ließ den Mann jedoch keine Sekunde aus den Augen. „Hier drin! Wollen Sie es sehen?"
    „Nein. Was ist in dem Behälter?" der Zöllner deutete mit einer Kopfbewegung nach oben, wo die Schachtel unübersehbar im Gepäcknetz lag.
    Peter hob die Schultern. „Ein wertloses Geschenk. Ist nicht der Rede wert."
    „Ich will es sehen. Herunterholen und aufmachen!"
    „Wie Sie meinen." Der junge Mann nahm

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