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0731 - Die Blüten-Bestie

0731 - Die Blüten-Bestie

Titel: 0731 - Die Blüten-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der einen Spaltbreit offen blieb und sich nicht mehr bewegte.
    Doro legte Dennis beide Hände auf die Schultern. Dann atmete sie aus. Aus der Mundhöhle kroch es zischend hervor und wehte in Dennis' Gesicht.
    Ein furchtbarer Gestank. Widerlich und grauenhaft zugleich. So intensiv, daß ihm selbst der Atem geraubt wurde und er den Mund schließen mußte, damit es ihm nicht schlecht wurde.
    Er wandte sich ab.
    Dagegen hatte Doro etwas. Sie war eine andere geworden. Sie befand sich wie in einem Fiebertraum, und sie sprach mit flüsternder Stimme von ihrem Guru. Sie erzählte Dennis alles, obwohl der Junge davon nicht einen Bruchteil begriff.
    »Ich bin er, und er ist ich«, sagte sie schließlich und deutete mit einem Nicken an, wohin Dennis schauen sollte.
    Zum Boden nämlich!
    »Dort hat man ihn verscharrt. Man hat ihn verbrannt und verscharrt, aber ich werde ihn zurückholen, weißt du das? Ich habe ihm einen Gefallen getan, jetzt wird er mir einen Gefallen erweisen. Es wird alles wieder so werden wie früher, denn er ist ich, und ich bin er. Wir sind die Gemeinschaft eingegangen, wir sind so wunderbar, wir werden alles wieder von vorn beginnen. Er hat mich damals gelehrt, eins mit der Natur zu werden. Wir waren die Blumenkinder, die Freunde der Blüten. Wir haben uns in sie verliebt, wir haben uns mit ihnen bedeckt, wir haben mit ihnen geschlafen. Sie waren immer um uns herum, wir trugen sie als Girlanden auf unserem nackten Körper, und der große Shagri hat jede einzelne Blüte durch seine magisch-kosmischen Kräfte geweiht. Deshalb sind sie so stark. Deshalb sind die Blüten auch ein Teil, von mir und von ihm. Wir gehören zusammen, wir drei haben eine Symbiose gefunden, die jetzt niemand mehr trennen kann, denn wenn ich die Urne aus dem Boden hervorgeholt habe, werde ich seine Asche essen…«
    »Ich will hier weg!« Dennis weinte. Seine Angst war nicht weniger geworden. Dieses Gesicht vor ihm war so schlimm, daß er es nicht einmal richtig hätte beschreiben können.
    »Später gehen wir weg, Dennis, später. Erst müssen wir noch eine Aufgabe erfüllen.« Ihr Mund - oder war es ein Maul? - lächelte. Es öffnete sich dabei noch weiter, und der Junge starrte in die Öffnung, wo er etwas Dunkles sah, das sich bewegte.
    Zuerst dachte er an eine Zunge. Jeder Mensch hatte ja eine Zunge, aber nicht so eine wie Doro.
    Sie war weich, sie floß, sie drängte sich auch in verschiedene Richtungen, und sie schaffte es, die Mundwinkel zu überwinden. So kroch sie an den Seiten entlang nach unten und glitt wie schwarze, dunkle Würmer dem Kinn entgegen.
    Dennis ekelte sich davor. Er ekelte sich auch vor dem Geruch, den die Zunge ausströmte. Nie zuvor hatte er diese fauligen Blüten so intensiv wahrgenommen.
    Er schüttelte sich, er wollte weg, aber die schreckliche Frau hielt ihn fest.
    »Na, du kleiner Hi-Man?« fragte sie, und ihre Worte blubberten aus dem Mund hervor.
    »Bitte, ich will nicht mehr!«
    »Du mußt, Kleiner! Du mußt bei mir bleiben, denn du bist wichtig für mich. Solange sie dir nichts tun, werden sie mir nichts tun. So einfach ist das. Sie werden mich jagen, aber sie werden uns nicht bekommen. Erst wenn ich Shagris Asche in mir habe und so seinen Körper mit seinem Geist in mir vereinen konnte, werde ich dich freilassen. Dann kannst du wieder zurück. Verstanden?«
    Dennis war nicht in der Lage, eine Antwort zu geben. Er konnte auch nicht mehr denken, denn die Umgebung war so anders geworden, so furchtbar verändert.
    »Und jetzt werden wir seine Asche aus der Erde holen. Sie liegt nicht sehr tief, Kleiner. Wir werden den Boden mit den bloßen Händen aufgraben können, verlasse dich nur auf mich. Und du wirst mir dabei helfen. Komm jetzt!«
    Sie drehte ihn herum.
    Darauf hatte Dennis gewartet. Der Griff war nicht mehr so fest. Ob er bewußt oder nicht bewußt handelte, konnte er nicht sagen. Für ihn war es wichtig, daß er nicht mehr allein mit dieser Frau blieb, die einfach zu schrecklich war.
    Er schleuderte seinen kleinen Körper vor. Dabei schrie er und rannte zugleich los.
    Die Hände waren von seinen Schultern abgerutscht, denn auch Doro war davon überrascht worden.
    Sie hatte sich gedanklich zu stark auf andere Dinge konzentriert und den Jungen nicht mehr ernst genommen.
    Jetzt war er weg.
    Aber er hatte keine Chance. Seine Beine waren zu kurz, er war einfach zu schwach, und gegen eine erwachsene Person hatte er nicht die Spur einer Chance.
    Sie jagte ihm nach.
    Sie war schnell, sie lachte

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