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0731 - Die Blüten-Bestie

0731 - Die Blüten-Bestie

Titel: 0731 - Die Blüten-Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wiederum konnte Doro Mainland nichts entgegenstemmen.
    Sie schnellte von mir weg. Dabei sah sie aus wie ein flatterhaftes Geistwesen. Sie schrie nicht laut, doch die Geräusche klangen trotzdem schrecklich. Sie erinnerten mich an das schrille Quietschen einer Maus, die von einer großen Pranke zerquetscht wurde.
    Sie taumelte über den weichen Rasen. Einer Tänzerin gleich, doch mit abgehackt wirkenden Bewegungen, denn da war nichts Fließendes. Ich richtete mich auf, schaute ihr zu und rechnete damit, daß sie sich nicht mehr lange so halten konnte, denn die drei Riemen der Peitsche hatten sie gezeichnet.
    Suko hatte raffiniert zugeschlagen.
    Ein Riemen hatte die Person am Kopf erwischt und eine lange Kerbe quer über die Schädeldecke gezogen. Sie war die erste, die tiefste Wunde, und sie sorgte dafür, daß es endlich geschah.
    In ihrem Schädel flimmerte es auf. Plötzlich war alles dunkel und gleichzeitig bunt.
    Da sprang der Kopf auseinander. Auch die Knochen waren nicht mehr zu sehen.
    Dafür eine Wolke aus alten, stinkenden, fauligen Blütenblättern, die sich zitternd in der Luft bewegten wie ein Schwarm Insekten. Der Schädel also hatte den Anfang gemacht.
    Der Körper folgte.
    Auch er war durch die Kraft der Riemen zerrissen worden. Er sprang förmlich auseinander, aber er fiel nicht als Stückwerk zu Boden, sondern verwandelte sich in einen Strauß aus stinkenden Blütenblättern, die ebenso zu Boden regneten wie die aus dem Kopf.
    Es gab keine Doro Mainland mehr. Es gab nur noch einen Teppich aus Blüten, dessen süßlich-fauliger Geruch sich mit den dünnen Schwaden mischte.
    Irgendwann würde der Wind auch diesen Gestank vertrieben haben. Dann war die Blüten-Bestie nur mehr Erinnerung.
    Ich gab Suko die Hand.
    Er lächelte.
    Wir waren wieder ein Team.
    Dann gingen wir zu Dennis. Er schaute uns an, er war bleich, er war verweint. »Bringt ihr mich jetzt nach Hause zu meinen Eltern?« flüsterte er.
    Wir nickten synchron. Suko nahm ihn auf die Arme. »Ja, mein Junge, wir bringen dich nach Hause…«
    ENDE

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