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0735 - Die Teleporter

0735 - Die Teleporter

Titel: 0735 - Die Teleporter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah viel schlimmer aus als bei den Gefangenen in den Zellen.
    Ich hätte heulen können vor Wut und Zorn. Statt dessen mußte ich mich zusammenreißen, die Nerven bewahren und so tun, wie es die Pflicht eines Polizisten war.
    Ich ging auf die Gestalt zu.
    Hinter ihr befand sich die Treppe.
    Das wenige Licht gab ihr einen matten Glanz.
    Nichts wies daraufhin, daß mich dieses Wesen auch erkannt hatte. Es zeigte keine Reaktion, aber es lebte, und es atmete auch, denn der Körper bewegte sich auf und ab unter diesen heftigen Atemzügen. Das Gesicht der Frau zeichnete sich auf dem Kopf. Es war für mich schlimm, es anzusehen und dabei festzustellen, daß Susan mit den Augen rollte, als wollte sie mir eine verzweifelte Botschaft zukommen lassen.
    »Es kommt in Ordnung!« flüsterte ich stockend. »Es ist alles wieder okay…«
    Nichts war okay. Ich hatte auch nur gesprochen, um etwas zu sagen. Drusow war nicht da. Eigentlich hätte ich jetzt verschwinden oder zumindest nachsehen können, wo ich mich befand. Ich dachte auch an eine Botschaft nach draußen, aber ein Telefon hatte ich leider nicht entdeckt.
    Dann war da noch diese schreckliche Mutation, wobei mir auffiel; daß ich Westlakes Gesicht noch nicht gesehen hatte. Nur seine Haare waren vorhanden. Sie hingen an einer falschen Stelle des Kopfes und vor dem eigentlichen Gesicht. Von der Stirn herab wuchsen sie nach unten, als wären sie gekämmt worden.
    Ich faßte zu und drückte sie zur Seite.
    Dann sah ich das Gesicht.
    Mein Gott, das war Hugo Westlake!
    Verändert hatte sich nichts, nur sein Mund kam mir irgendwie schief vor, und als ich mich nach unten beugte, da bewegte auch er seine Augen. Er hatte mich also erkannt.
    »Hugo…«, flüsterte ich.
    Er tat nichts. Nach einer Weile zuckten die Augen. Die Drüsen produzierten Tränen. Sie rannen schon sehr bald über seine Wangen. So schlimm dieser Mensch auch aussah, er bewies mir in diesem Augenblick, daß auch er Gefühle hatte und noch immer so dachte und handelte wie ein Lebewesen.
    »Kannst du mich verstehen?«
    Westlake bewegte den Mund. Ich hörte das Schmatzen, als Speichel zwischen den Lippen zischte.
    Er versuchte ja, sich verständlich zu machen, er wollte reden, doch seine Lippen bewegten sich so, als bestünden sie aus Gummi.
    Sie waren einfach nicht in der Lage, ein Wort zu formen, obgleich er sich Mühe gab.
    Ich ließ nicht locker. »Versuch es trotzdem…«
    So etwas Ähnliches wie eine Antwort drang aus seinem Mund hervor. Es sollte wohl ein »Ja« sein, was mir wiederum den Mut gab, weiterzufragen.
    »Wie kam es dazu?«
    »Pl… plötzlich… die Kraft… die Musik… Susan und ich. Er läßt uns am Leben, er will… will uns foltern… er ist ein Teufel… ein Teufel, so grausam…«
    Ich hatte ihn verstanden. Mein Gesicht verzerrte sich, als ich nickte. Verzweifelt dachte ich darüber nach, wie ich Hugo und der Frau helfen konnte.
    In der rechten Tasche steckte das Kreuz. Eine weißmagische Waffe, die bisher in diesem Fall noch nicht zum Einsatz gekommen war. Auch aus Mangel an Gelegenheit.
    Hier war ich beinahe davon überzeugt, daß es sich nicht um Magie handelte, sondern um eine pervertierte Wissenschaft, verbunden mit einer Laune der Natur, wenn ich davon ausging, wie Drusow aussah. Auch er war nur ein Werkzeug, er konnte nicht einmal etwas dafür. Man hatte ihn damals benutzt, da dachte ich an seine Mutter, und man benutzte ihn auch heute.
    Ich holte das Kreuz hervor. Mit der anderen Hand wischte ich die Haare vom Gesicht weg, damit Hugo auch genau sehen konnte, was ich da unternahm.
    Er schwieg und machte auch nicht die Anstalten, überhaupt zu reden. Nur die Augen waren auf meine Hand gerichtet, und von Susan Carter hörte ich nichts.
    Ich legte das Kreuz auf meine Handfläche und drehte sie in Hugos Richtung. »Du weißt, was es ist?«
    »K… Kreuz…«
    »Ja.«
    »Was willst du damit?«
    »Dich erst einmal fragen, ob du etwas spürst? Merkst du die Kraft, die davon ausgeht?«
    »Nein…«
    »Ich bitte dich, mein Freund. Konzentriere dich, es ist sehr wichtig für uns.« Den Satz hätte ich mir auch sparen können, denn hier hatte ich es nicht mit einer schwarzmagischen Kraft zu tun. Ich war auch verstockt. Irgendwo wollte ich es nicht einsehen, verloren zu haben und weiterhin nur hilflos zu sein..
    Sein Mund bewegte sich an jeder Stelle, als er seine Antwort formulierte. »Nein…«
    Ich schloß die Augen. Es war der Moment, wo mich die Enttäuschung regelrecht überfiel. Ich hatte

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