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0735 - Tod in der Blauen Stadt

0735 - Tod in der Blauen Stadt

Titel: 0735 - Tod in der Blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Innere der Hütte begeben, als würden die vier Wände ihnen einen Schutz bieten können, was natürlich purer Unsinn war. Der Angriff hatte sich jedoch nicht wiederholt. Nur der ständige Druck im Kopf blieb unvermindert bestehen. Es war eindeutig, dass es hier etwas gab, das mit übersinnlichem Potential in ihr Bewusstsein zu drängen versuchte. So unvermittelt wie die Attacke gekommen war, hätte das auch beinahe auf Anhieb geklappt!
    Uschi übernahm das Reden. »Wir wissen es noch immer nicht, Rob. Aber… Es hält uns hier fest. Besser ausgedrückt: Wir müssen hier bleiben, damit etwas geschehen kann.«
    Ihre Schwester nickte. »Aber wir können nicht sagen, ob das gut oder schlecht sein wird.«
    Tendyke war sich darüber im Klaren, dass die Zwillinge tatsächlich nicht mehr sagen konnten. Dieses es konnte nicht wirklich negativ sein, denn sonst hätten die Peters-Zwillinge sofort mit ihm den Weg zurück zu Tendyke's Home gemacht.
    »Alles ist hier jetzt ganz anders.« Uschi machte eine alles umfassende Handbewegung. »Es kommt mir vor, als wäre dies überhaupt nicht mehr der gleiche Ort, an dem ich Julian geboren habe. Alles wirkt irgendwie… überlagert?«
    Es fiel ihr kein passender Ausdruck ein, und Tendyke stimmte zu, denn genau das fühlte auch er. Dieser Ort, an den sich wirklich in den letzten hundert Jahren keine Menschenseele verirrt hatte, passte nun nicht mehr zu seinen Erinnerungen an die Zeit, die er hier gelebt hatte.
    Tendyke erhob sich. Wie auch immer - er hatte noch kein Geheimnis erlebt, das sich ohne weiteres von selbst aufklärte. »Ich werde mich mal in der Umgebung umsehen. Kommt irgendwer mit?«
    »Robert, das solltest du nicht tun. Ohne entsprechende Bewaffnung schon gar nicht.« Monica sah bestürzt aus. »Was willst du im Ernstfall ohne Waffen gegen Magie ausrichten? Sollten wir nicht besser Zamorra anrufen?«
    Damit war er nun überhaupt nicht einverstanden. »Jeder schreit immer sofort nach Zamorra. Nein, wir lassen unseren Professor dieses Mal schön in seinem Château! Er sagt zwar nie etwas, aber ich kann mir vorstellen, dass er sich so langsam wie ein Kindermädchen Vorkommen muss. Nein, ich lasse mich darauf nicht ein.«
    Auffordernd sah er die beiden an, die sich wie zwei Racheengel vor ihm aufgebaut hatten. Doch an seinem Blick konnten sie genau erkennen, dass sie in diesem Fall auf Granit stießen.
    ***
    In unmittelbarer Nähe der Hütte ließ sich der mentale Druck gut ertragen.
    Je weiter sie jedoch in die Wildnis des Bayous eindrangen, um so stärker wurde diese Belastung. Sie hatten sich auf einen Kompromiss geeinigt - Monica blieb in der Hütte als Rückendeckung für Tendyke und Uschi, die sich zu zweit auf den Weg machten.
    Uschi hatte quasi die Funktion eines Kompasses übernommen, denn ihre telepathische Begabung befähigte sie, die exakte Richtung anzupeilen, in der sie die oder den Verursacher der mentalen Attacken zu suchen hatten.
    Roberts Unwillen wider diese Gegend stieg mit jedem Meter!
    Das war kein Boden, auf dem sie gingen, das war Sumpf, der nur freundlich genug war, die beiden nicht sofort mit einem schmatzenden Geräusch zu verschlingen!
    Der Louisiana Swamp war berühmt und berüchtigt. Sicher nicht zu Unrecht, denn zu allem weiteren Übel konnte man hier durchaus auch mal auf einen Alligator treten, dem dies ganz bestimmt nicht gefiel. Häufiger verbreitet waren jedoch die Bisamratten, die von einer unglaublichen Dreistigkeit waren. Gerade eben war ein besonders fetter Vertreter dieser Gattung Uschi direkt über die Füße gelaufen. Tendyke musste zugeben, dass sie sich tapfer gehalten und dem frechen Vieh sogar noch reaktionsschnell einen Tritt in den Hintern verpasst hatte. Alle Achtung!
    »Wir gehen goldrichtig - der verdammte Druck nimmt immer weiter zu.« Die blonde Telepathin schüttelte heftig den Kopf, als wolle sie etwas mit Macht vertreiben. »Meine Gedanken… Sie sind irgendwie -grau.«
    Das war eine ungewöhnliche Beschreibung, fand Tendyke, doch sie war nicht falsch, wie er zugeben musste. Er fühlte sich genauso.
    Ganz plötzlich rutschte er aus und hatte Mühe, nicht auf dem Bauch zu landen. Angewidert erkannte er den Grund für sein Stolpern - eine tote Bisamratte, halb verwest und mit Aasfliegen übersät. Wortlos setzten sie ihren Weg fort.
    Diese Gegend sieht mich nie wieder… Das schwöre ich! Robert Tendyke hätte viel dafür gegeben, jetzt in seinen eigenen vier Wänden zu sein. Weit, weit entfernt von diesem Bayou, das mit

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