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1231 - Im Würgegriff des Grauens

1231 - Im Würgegriff des Grauens

Titel: 1231 - Im Würgegriff des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jane hatte sich gedreht, sie wollte es nicht glauben, und sie stand vor dem Mann, dem das Gesicht gehörte.
    Vor Dr. Barnabas Barker, Arzt, Psychologe und Psychotherapeut mit großen Erfolgen und zugleich ein viel beachteter Schriftsteller.
    Er lächelte sie an. Jane sah auch das Wissen in seinen Augen und kam sich jetzt vor wie jemand, der in die Falle gelaufen war und keine Chance mehr bekam, sie aus eigener Kraft zu verlassen.
    Sie hasste dieses Lächeln plötzlich. Sie hasste den gesamten Menschen, aber zu begreifen, dass er so unterschiedlich aussah, das wollte ihr nicht in den Kopf.
    War er es? Besaß er diese Doppelgestalt? Es war einfach unglaublich, aber Jane musste es hinnehmen, denn es gab neben ihm keine zweite Gestalt, in dessen rissig- graues Gesicht sie geschaut hätte.
    Das war Barker. Nur er konnte es sein. Der Blick in den Spiegel und die gleichzeitige Veränderung. Etwas rann wie Eiswasser über ihren Körper, als sie nach Spuren in dem glatten Gesicht des Psychologen suchte und keine fand, die auf den Anblick im Spiegel hingedeutet hätten. Das war alles verrückt und nicht zu begreifen, aber sie wusste auch, dass sie keinem Irrtum erlegen war.
    Er war der Teufel hinter der Maske des Biedermanns. Er musste die Träume bringen, um sie den Menschen anschließend zu nehmen, damit er sie in den Wahnsinn treiben konnte.
    Er hatte sie in den Händen. Er konnte sie manipulieren, er war der große Unbekannte dahinter.
    Was nutzte Jane das alles, dass sie es in Erfahrung gebracht hatte, sie konnte offiziell nichts beweisen, und sie war in dieser Praxis eine Gefangene.
    Das Lächeln blieb. Es war so wissend. Jetzt ging Jane davon aus, dass dieser Mann sie schon beim Betreten seiner Praxis durchschaut hatte. Er hatte das Spiel einfach nur mitgemacht und sie eiskalt auflaufen lassen.
    Es war nicht viel Zeit innerhalb dieses dunkel gekachelten Raums vergangen, aber Jane kam es vor, als hätte sie bereits Stunden zwischen den dunklen Kacheln verbracht.
    Die Detektivin zählte sich zu den couragierten Frauen. In diesem Fall allerdings hatte es ihr die Sprache verschlagen. So sehr sie sich auch bemühte, es war ihr nicht möglich, nur ein Wort über die Lippen zu bringen. Der Mann dort, der Mensch und Monster zugleich war, hielt die Fäden in den Händen.
    Aber wieso war er beides? Warum sah sie ihn im Spiegel mit diesem schrecklichen Kopf.
    Auch das begriff Jane nicht. Welche Funktion erfüllte der Spiegel? Sie wusste, dass es besondere Spiegel auf der Welt gab, das war ihr alles klar, und jetzt hatte sich der Verdacht bei ihr zur Gewissheit gefestigt, dass Dr. Barnabas Barker kein normaler Mensch war und mit der Hölle und dem Dämone nreich paktierte.
    Auf seinen Zügen lag noch immer das Lächeln, vor dem Jane sich fürchtete, weil es so wissend und hinterlistig rüberkam, aber jetzt warf sie auch einen Blick in seine helle Augen und ebenfalls auf die Stirn, die er kraus zog, als wollte er ihr klar machen, dass sie nichts, aber auch gar nichts zu bestellen hatte.
    Jane drehte sich wieder um.
    Sie schaute in den Spiegel, dessen Fläche völlig normal war.
    Das alte Totengesicht war daraus verschwunden.
    Der Arzt hüstelte gegen seine Faust. Auch das klang arrogant und sah so aus.
    »Was soll das?«, flüsterte Jane.
    »Bitte?«
    »Sie haben mich genau verstanden.«
    »Klar. Fassen wir mal zusammen. Sie sind zu mir gekommen, weil sie Probleme haben. Sie klagen über Träume, die schrecklich sind und die Sie nicht loslassen. Sie sind zu mir gekommen, um mich zu bitten, dass ich Sie unterstütze. Das ist alles okay. Ich habe es getan. Ich habe mit Ihnen geredet, und wir haben von den beiden Existenzen gesprochen, die es geben kann oder auch gibt. Sie sind mir in diesen Raum gefolgt, und ich habe Ihnen meine zweite Existenz gezeigt. Eigentlich müssten Sie zufrieden sein, Jane.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wie kann einem der Schrecken Zufriedenheit geben?«
    »Das müssen Sie ganz allein wissen. Es gibt die Theorie der Befreiung. Katharsis. Sich mit dem konfrontiert zu sehen, was einen Menschen bedrückt. Das alles kann wichtig sein und Ihnen helfen, sich von Ihren Problemen zu lösen.«
    »Das sind nicht meine Probleme«, flüsterte Jane.
    »Nein?«
    »Genau, Doktor. Es sind nicht meine Probleme. Nicht dieses schreckliche Gesicht, verstehen Sie.«
    »Nicht ganz…«
    Jane wusste, dass der Mann log, aber sie kam nicht an ihn heran. Er war aalglatt, er war überheblich, er war zudem eiskalt, und er hatte eine

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