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0735 - Tod in der Blauen Stadt

0735 - Tod in der Blauen Stadt

Titel: 0735 - Tod in der Blauen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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aufnehmen zu können. Sie erinnerten viel mehr an Belüftungsschächte. Doch für wen oder was sollte hier für Frischluft gesorgt werden?
    Aber das spielte für ihn jetzt auch keine große Rolle, denn Fakt war, dass er weder vor noch zurück konnte. Nach unten wäre die Alternative, doch die kam nicht in Frage.
    Also konnte er nur hier warten.
    Uschi und Monica hatten sicher längst Zamorra kontaktiert. Nun gut, solange jetzt nicht die obligatorische Indiana-Jones-Steinkugel von hinten angeschossen kam, würde er sich hüten, dem Loch im Boden näher als eben notwendig zu kommen.
    Einmal Rutschbahn pro Tag reicht völlig, entschied Robert für sich.
    Die Geräusche waren ganz unvermittelt da und schwollen von Sekunde zu Sekunde an…
    Es war definitiv keine Steinkugel, die ihn Richtung Wand treiben wollte.
    Es war etwas ganz, ganz anderes!
    ***
    Die Streichholzflamme verbrannte Tendykes Fingerkuppen, denn er war von dem, was er da sah, so gebannt, dass er alles andere um sich herum vergaß. Die Finsternis umfing ihn wieder, doch da seine Augen sich inzwischen gut daran gewöhnt hatten, konnte er die winzigen glänzenden Punkte problemlos ausmachen, die aus den kleinen Luftschächten herausblitzten. Erst waren es nur vier, acht, dann schon mehrere Dutzend…
    Und von Sekunde zu Sekunde wurden es mehr!
    Blitzschnell riss Robert das nächste Hölzchen über die Reibefläche des Briefchens, das er vor einiger Zeit achtlos in einem Bistro eingesteckt hatte. Zufall, dass er es heute in der Frühe in seine Hemdtasche gesteckt hatte. Die kleine Flamme zeigte ihm nur zu deutlich, was für glänzende Punkte er vor sich sah.
    Rattenaugen!
    Unzählige Bisamratten quollen aus den beiden Nebengängen. Darunter waren einige der größten Exemplare, die Tendyke je zu Gesicht bekommen hatte. Er wusste, dass diese Biester ordentliche Formate und Gewichte erreichen konnten. Es war nicht sehr ungewöhnlich, dass sie vom Kopf bis zum Schwanz an die 40 Zentimeter maßen, und es waren Ratten gefangen worden, die weit mehr als 2,5 Kilogramm auf die Waage brachten. Doch hier waren drei oder vier Burschen dabei, vor denen sich selbst große Hunde in acht nehmen sollten! Von wegen Kaninchengröße, wie allgemein gesagt wurde!
    Immer mehr der Tiere ergossen sich in den Hauptschacht, und ihr Ziel war eindeutig - sie hatten es auf ihn abgesehen!
    ***
    Rasch hatten Zamorra und Nicole sich umgezogen. Er hatte sich für Jeanshose und ein dünnes Leinenhemd entschieden, und für die Füße hatte er extrem leichte, aber strapazierfähige Schnürstiefel gewählt. Der Boden in den Bayous Louisianas war ihm nur zu gut in Erinnerung geblieben. Er hatte dort immer das Gefühl gehabt, auf einer dicken Gummimatte zu laufen, die versuchte, seine Füße festzuhalten.
    Nicole Duval trug knappe Shorts, ein ebenso enges Top und ebenfalls leichte Schnürstiefel. Gerade befestigte sie einen Blaster an ihrem Gürtel.
    Vor Zamorras Brust baumelte Merlins Stern an einem Silberkettchen, an seiner rechten Hüfte klebte ebenfalls ein Blaster an der ein Holster ersetzenden Magnetplatte. Zudem hatten die beiden ihre Dhyarra-Kristalle eingesteckt.
    Diese Bewaffnung war inzwischen so etwas wie Standard bei ihren Einsätzen geworden. Beim Telefonat mit Monica Peters hatte er es so verstanden, dass Tendyke gänzlich unbewaffnet auf diesen Trip gegangen. Und das, obwohl die Zwillinge ihm angedeutet hatten, dass sie nicht wussten, woher der Drang kam, die Hütte im Bayou unbedingt aufsuchen zu müssen.
    Das war eine Art Leichtsinn, der nicht zu Robert passte.
    Ein Grund mehr für erhöhte Vorsicht!
    Zamorra und Nicole traten zwischen die Regenbogenblumen und konzentrierten sich auf ihr Ziel…
    ***
    Im Grunde musste sich kein Mensch vor einer Bisamratte fürchten, auch dann nicht, wenn sie ihren gesamten Clan im Schlepptau hatte. Die Tiere waren friedlich, daran gab es keinen Zweifel.
    Normalerweise…
    Doch hier und jetzt füllte sich der Schacht mit Hunderten der Viecher, die alle wie ein einziger Leib auf Tendyke zudrängten!
    Noch griff ihn keines der Tiere an, doch wie überall gab es auch hier einen Revoluzzer, einen Neuerer, und der versuchte jetzt sein Glück bei Robert.
    Ein gezielter Tritt nahm dem Burschen jeden Spaß an seinem Vorhaben, doch es war das Startsignal für die anderen. Die Art, in der sie gemeinsam vorgingen, fast wie eine geordnete Armee, bewies Tendyke, dass die Tiere unter fremdem Einfluss standen.
    Der Druck der andrängenden Tierkörper ließ ihn

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