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0738 - Das Spiel des Laren

Titel: 0738 - Das Spiel des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Obelisken noch zu rätselhaft, beispielsweise die Tatsache, daß es im Umkreis von hundert Metern keine Vegetation bei den Obelisken gab, ohne daß ein Wirkungsmechanismus gefunden worden wäre, der dieses Phänomen hervorrief.
    Als der Detektor in seinem Fluggleiter ansprach, griff Nils unwillkürlich zu dem Nadlergewehr, das neben ihm auf dem Beifahrersitz lag. Doch dann zog er seine Hand wieder zurück.
    Er war nicht gekommen, um einen bewaffneten Zwischenfall mit Vhratoschisten zu provozieren. Die Anhänger Viluwes waren keine Verbrecher, sondern verfolgten im Grunde genommen die gleichen Ziele wie die Anhänger des Vhrato-Kults, dem auch er selbst angehörte, Nur wollten sie diese Ziele aktiv erringen, während der Vhrato-Kult sich einer passiven Strategie befleißigte, Aber der Detektor zeigte unmißverständlich an, daß sich beim Obelisken von Crandamme mindestens zwei schwere Fluggleiter aufhielten. Die Meldung schien also doch den Tatsachen zu entsprechen.
    Die Besatzungen der anderen Gleiter schienen die Annäherung des Fluggleiters ebenfalls bemerkt zu haben, denn als Nils den Rand der Lichtung überflog, auf der der Obelisk stand, erblickte er arn Fuß des Obelisken drei Männer, die ihm entgegensahen.
    Behutsam setzte Nils Herkenbosch sein Fahrzeug auf dem schlammigen Boden neben den drei Männern ab, schaltete das Flugaggregat ab und stieg aus, Er versank bis zu den Knöcheln im Schlamm und war froh, daß er hohe Stiefel trug. Aufmerksam musterte er die Gesichter der drei Männer, Nur eines war ihm bekannt. Es war das Gesicht von Beo Viluwe, des Anführers der Vhratoschisten, Beo Viluwe erkannte den Administrator von Tomalkeyn ebenfalls. Er lächelte, winkte knapp und rief: „Hallo, Nils! Ich freue mich, dich wieder einmal zu sehen!"
    Nils lächelte nicht, „Wäre ich als Privatmann hier, würde ich mich vielleicht auch über unser Wiedersehen freuen", meinte er, „Leider bin ich hier, weil ich als Administrator einer Anzeige nachgehen muß.
    Würdest du mir erklären, was du mit deinen Leuten beim Obelisken zu suchen hast, Beo?"
    Beo Viluwe nickte, „Jedenfalls tun wir nichts Ungesetzliches, Nils, Wir versuchen, dieses Artefakt mit wissenschaftlichen Mitteln zu untersuchen.
    Inzwischen haben wir schon etwas entdeckt, was allen anderen Forschungskommandos bisher entgangen war," Er drehte sich um und deutete auf die elliptische Öffnung am Fuß des zirka neunzig Meter hohen, sich nach oben verjüngenden Pfeilers, der in einer pyramidenförmigen Spitze auslief. Die größte Weite der Öffnung betrug etwa einen Meter, die Höhe zwei Meter, Argwöhnisch musterte Nils Herkenbosch die Öffnung, konnte aber keine Beschädigungen des Obelisken erkennen, „Wie habt ihr das geschafft?" erkundigte er sich, während er näher auf den Pfeiler zustapfte. Der Schlamm gab schmatzende Geräusche von sich, wenn er die Füße herauszog.
    Der Vhratoschistenführer strahlte.
    „Das wird dir Chroma besser erklären können als ich, Nils."
    „Chroma Swalmen?"
    „Richtig, Nils. Chroma Swalmen, die Hyperdimexpertin an unserem Institut für angewandte Hyperfeldgeometrie in Bondskraal. Sie hat ihren Jahresurlaub genommen, um uns zu helfen, die Geheimnisse des Obelisken zu entschlüsseln."
    „Ist sie dort drin?" Nils Herkenbosch deutete auf die elliptische Öffnung.
    „Ja, Nils. Ich führe dich zu ihr. Komm!"
    Beo Viluwe ging voran. Nils folgte ihm mit gemischten Gefühlen. Nicht, daß er eine Falle gefürchtet hätte. Beo war trotz vieler konträrer Ansichten immer sein Freund geblieben. Aber der Administrator war nicht sicher, welche Folgen eine Entschlüsselung des Rätsels der Obelisken für die politische Situation auf Tomalkeyn haben würde.
    Hinter der Öffnung herrschte eine matte bläuliche Helligkeit, die von den selbstleuchtenden Fluoreszenzstreifen ausging, die an die Wände geklebt worden waren. Nils Herkenbosch erblickte einen nach innen gewölbten halbkreisförmigen Raum von etwa drei Metern Höhe. In der gewölbten Wandung befanden sich drei Öffnungen, von denen zwei in vertikal verlaufende, leere Schächte führten.
    „Antigravschächte?" fragte Nils.
    Beo zuckte die Schultern.
    „Wahrscheinlich, aber wir haben die dazugehörigen Aggregate noch nicht gefunden."
    Die dritte, mittlere Öffnung führte in einen Gang mit rechteckigem Querschnitt, der schon nach wenigen Metern in eine Halle mündete, die ebenfalls von Fluoreszenzstreifen erleuchtet war. Zusätzlich hellten drei starke Atomlampen die Halle

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