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0738 - Das Spiel des Laren

Titel: 0738 - Das Spiel des Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf.
    Nachdem Nils Herkenbosch die Halle betreten hatte, blieb er staunend stehen. Sein Interesse galt sowohl dem Mosaikfußboden, der symbolartige Muster bildete, als auch den wie schwarzes Glas schimmernden Wänden, auf denen unter einem durchsichtigen Überzug völlig unbekannte Symbole angebracht waren.
    Geheimnisvoll und rätselhaft, das waren die Adjektive, die der Administrator der Halle zuordnete. Er spürte fast körperlich so etwas wie den Nachhall der Schritte und Stimmen der unbekannten Baumeister, die den Obelisken geschaffen und ihn ausgestattet hatten.
    Der Anblick der Frau und der beiden Männer, die mitten in der Halle neben einem seltsamen Gerät standen und schalteten, brachte Nils Herkenbosch wieder in die Realität zurück.
    „Chroma!"
    Die Frau, die in Nils Leben einmal eine dominierende Rolle gespielt hatte, richtete sich von einer Schaltkonsole auf und schaute den Ankömmling an. Es dauerte einige Sekunden, bis sie, die im hellen Licht stand, den Mann erkannte.
    „Nils!" Der Ausruf verriet, daß Chroma Swalmen die gemeinsamen Zeiten nicht vergessen hatte. Aber beinahe sofort ging die Wissenschaftlerin wieder auf Distanz. „Was tust du hier?"
    „Das frage ich dich", antwortete Nils Herkenbosch. „Du weißt, daß die Obelisken der Unbekannten unter Denkmalschutz stehen, Chroma."
    Um Chromas Lippen spielte ein schwaches Lächeln.
    Sie hat sich nicht verändert! dachte Nils Herkenbosch. Sie ist immer noch schön, interessant und ein wenig arrogant.
    „Du hast dich nicht geändert, Nils", sagte die Frau. „Du bist der Traditionalist geblieben, der du schon immer warst. Nichts gegen Traditionen, aber ich bin der Meinung, daß sie die wissenschaftliche Arbeit nicht hemmen dürfen. Wir finden hier vielleicht etwas heraus, was unserer Kolonie helfen könnte, uns gegen die Laren zu behaupten, wenn sie eines Tages über Tomalkeyn auftauchen sollten."
    Nils Herkenboschs Stirn umwölkte sich.
    „Unsere Väter haben diesen Planeten ausgesucht, weil er in einer Sternengruppierung am äußeren Rand des galaktischen Zentrums steht und deshalb nur durch einen unwahrscheinlichen Zufall von den Laren entdeckt werden könnte, Chroma.
    Inzwischen besteht die Kolonie schon so lange, ohne daß sie angetastet worden wäre, daß wir uns sicher fühlen dürfen."
    „Wir werden uns niemals sicher fühlen können", warf Beo Viluwe ein. „Ich denke, unsere Vorfahren haben einen schweren Fehler begangen, als sie sich vom Gros der Terraner trennten, die Zuflucht in der Provcon-Faust suchen wollten."
    „Dieser Begriff darf nicht ausgesprochen werden!" fuhr Nils seinen Freund an.
    Beo lächelte beschwichtigend.
    „Alle Anwesenden sind absolut vertrauenswürdig, Nils.
    Außerdem sagt der Name Provcon-Faust nichts darüber aus, was damit gemeint ist und schon gar nichts über die Koordinaten dieses mysteriösen Zufluchtsortes."
    „Außerdem hast du vorhin selbst gesagt, daß wir uns auf Tomalkeyn sicher fühlen dürfen", meinte Chroma Swalmen.
    „Nur solange, wie wir uns passiv verhalten", erwiderte Nils.
    „Deshalb paßt mir die Aktivität von euch Vhratoschisten gar nicht.
    Ihr wollt in die Galaxis vorstoßen und einen Guerillakrieg gegen die Laren führen. Das einzige bedeutsame Resultat davon würde sein, daß die Laren Tomalkeyn entdecken und die Kolonie auflösen. Bekanntlich haben sie die Gründung von Kolonien durch Terraner verboten."
    Er deutete auf das seltsame Gerät, neben dem Chroma stand/ „Was ist das für eine Maschine? Sie sieht so ähnlich wie ein Hyperkom aus. Ich will nicht hoffen, daß ihr Hyperfunksignale sendet."
    „Das ist kein Hyperkom", widersprach Chroma. „Es handelt sich um ein Gerät, das auf der Sextadim-Halbspur sendet. Kein larischer Empfänger spricht auf seine Signale an, folglich können die Laren uns auch nicht einpeilen."
    „Sextadim-Halbspur?" fragte Nils. „Ich kann damit nicht viel anfangen, Chroma. Willst du damit sagen, das Gerät würde sechsdimensionale Impulse aussenden?"
    Chroma Swalmen schüttelte den Kopf.
    „Nein, Nils. Mein Gerät sendet auf dem Neutralzonenbereich zwischen der fünften und sechsten Dimension. Man könnte es als Dakkarkom bezeichnen. Die Cappin-Völker, mit denen die Menschheit früher Kontakt hatte, verwendeten Dakkarkome für den Funkverkehr über weite Entfernungen. Leider ist die Reichweite meines Geräts völlig unbefriedigend. Sie beträgt nur wenige Kilometer. Ich habe das Problem der Spurstabilisierung noch nicht gelöst, so daß die

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