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0739 - Teufelsträume

0739 - Teufelsträume

Titel: 0739 - Teufelsträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Würfelgitter heranzutreten. Wenn er schnell war, in die Höhe sprang und dabei die Arme ausstreckte, konnte er sie mit einem Griff erreichen.
    Die Katze fauchte.
    Es hörte sich böse an. Sie wollte nicht, daß ich ihr meine Hand entgegenstreckte und schlug mit der rechten Pfote nach mir, ohne mich allerdings zu berühren, weil der Finger noch zu weit entfernt war.
    Beim zweitenmal nicht.
    Da streiften mich die Krallen.
    Sie stellte sich hin.
    Ihr Jagdtrieb war erwacht. Sie wollte die Beute, in diesem Fall meinen Finger, den ich zuckend bewegte.
    Da griff Suko an.
    Er stieß mich an, sprang. Dabei schabte er mit der Kleidung über die Stäbe. Die Katze bekam das Geräusch mit und fuhr herum. Plötzlich war ich nicht mehr interessant.
    Suko griff zu, als sie sich noch in der Bewegung befand. Er war wahnsinnig schnell, seine Finger bohrten sich tief in das dunkle Fell, sie waren wie Klammern, ließen nicht mehr los und rissen das fauchende und sich wild wehrende und mit den krallenbewehrten Pfoten um sich schlagende Tier vom Gerüst weg.
    Auch Suko ging zurück.
    Er hatte Pech mit der Hacke auf einem Eisbuckel. Diese Bewegung riß ihm das Standbein zur Seite.
    Suko konnte sich nicht mehr fangen, zudem mußte er die Katze festhalten und fiel hin.
    Ich hörte das Tier schreien.
    »John, verdammt, komm!«
    Ich beeilte mich. Suko lag auf dem Boden, die Arme von sich gestreckt, die Katze mit beiden Händen haltend, und ich nestelte fieberhaft nach meinem Kreuz. Es war nicht einfach, es unter dieser dicken Kleidung hervorzuholen und brauchte eben seine Zeit.
    Die Katze wehrte sich verzweifelt und ungemein wild. Ich hörte sie kreischen und fauchen. Aus ihrem weit geöffneten Maul drangen Laute, wie ich sie von einem Tier wie diesem nicht kannte.
    Hätte Suko keine Handschuhe getragen, wäre ihm die Haut in Streifen gerissen worden. Sie bewegte den Kopf, sie biß, sie schlug um sich, schrie und jammerte. Sie zuckte, dazwischen fluchte Suko, dem es bald nicht mehr gelang, das Tier zu halten, denn es veränderte trotz des Griffs seine Lage. Es zog den Körper zusammen, streckte ihn, krümmte ihn, schlug mit dem Kopf von einer Seite zur anderen, biß zwischendurch in die Handschuhe und das Leder der Jacke, bis ich da war.
    Ich hatte das Kreuz.
    Ich hielt es in der rechten Hand und führte es dabei von oben her kommend in einem Bogen auf den Kopf der Katze zu, aus deren Mund ein jämmerlicher Schrei drang, als sie das Kreuz sah.
    Dann spürte sie das Metall.
    Ich hatte mit allem gerechnet, mit einem Aufbäumen des Körpers, mit Flammen, die aus dem Fell schlugen und das Tier verdampften, aber nicht damit.
    Der Körper erschlaffte.
    Kein Zischen, kein Aufbäumen, nicht einmal ein klagender Schrei. Suko hielt zwischen seinen Händen einen leblosen, schwarzen Kadaver, den er fortschleuderte.
    Die tote Katze rutschte noch über das Eis und blieb unter den beiden Schaukeln liegen.
    Ich half meinem Freund auf die Beine. Er schüttelte den Kopf, während er seine Hände massierte.
    »Wie ist das möglich?« fragte er leise. »Verdammt, wie paßt das zusammen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Das ist doch… das ist…«, Suko holte tief Luft.
    Ich legte einen Finger auf meine Lippen, denn ich hatte etwas gehört, einen fremden Laut, der so gar nicht in diese Stille hineinpassen wollte.
    Aber woher war er gekommen…
    ***
    Das triumphierende und diabolische Grinsen auf dem Gesicht der jetzt dunkelhaarigen jungen Frau erstarb, als sie sah, daß es dem Chinesen gelang, ihren Diener zu fangen und ihn so zu umklammern, daß er ihn nicht mehr loslassen würde.
    Zwar war er zu Boden gefallen, doch die Katze hielt er fest, und sein Freund, dieser Sinclair, war ebenfalls dabei, etwas zu unternehmen.
    Rita hatte sich durch die Deckung zwängen wollen, um den Spielplatz zu betreten.
    Nun wurde sie gestoppt.
    Sie wartete.
    Heftig krallte sie sich an den dürren Zweigen fest, als könnten die ihr Halt geben. Ihr Inneres befand sich in Aufruhr. Sie spürte, daß die andere Kraft dabei war, die Oberhand zu gewinnen, aber das wollte sie nicht zulassen.
    Nein, noch nicht.
    Später, und dann…
    Ihre Gedanken rissen ab. Ein irrer, kaum zu beschreibender Schmerz raste durch ihren Körper, als wären mehrere Blitze zugleich eingeschlagen.
    Etwas starb, und etwas in ihr starb mit. Nur unter großen Mühen gelang es ihr, die Augen offenzuhalten und durch die Lücke auf den Spielplatz zu schauen, um dort zu sehen, was mit der Katze, die mit ihr verbunden

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