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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Verfolgung fortzusetzen.
    Der Kerl hatte bewiesen, daß er gefährlich war, aber ich ließ mich nicht einschüchtern. Ich wollte ihn nach wie vor erwischen und rannte gleich wieder los.
    Da griff er mich von oben an.
    Er hatte auf einem Ast gelegen und auf mich gewartet. Ich hätte Röntgenaugen gebraucht, um ihn sehen zu können. Als ich genau unter ihm war, ließ er sich auf mich fallen und riß mich nieder.
    Wir wälzten uns über den Boden, und ich sah plötzlich einen kindskopfgroßen Stein in der Hand meines Gegners. Er schlug zu, und vor meinen Augen tanzten Kreise. Ich war schwer benommen und kämpfte jetzt wie ein Tier ums nackte Überleben.
    Da ließ der Kerl auf einmal von mir ab und suchte das Weite. Warum? Er hatte gute Chancen gehabt, mir den Schädel einzuschlagen.
    Der Grund war Lance Selby.
    »Tony!« keuchte der Parapsychologe. »Tony, bist du okay?«
    »Weiß ich noch nicht«, ächzte ich und erhob mich.
    Lance wollte mich stutzen, doch ich lehnte dankend ab. Mir wurde klar, daß wir den Killer mit dem Blasrohr nicht erwischen würden. Er kannte sich hier einfach zu gut aus.
    »Wohin mag dieser Pfad führen?« fragte ich.
    »Man wird es uns sagen«, erwiderte Lance. »Komm, wir kehren um.«
    Bula lebte noch, als wir die Hütte betraten, aber die blinde Frau hatte bereits den Totengesang angestimmt. Bula wäre nicht mehr am Leben gewesen, wenn ihm Mr. Silvers Magie nicht geholfen hätte.
    Doch die Kraft des Hünen reichte nicht aus, um Bulas Leben zu retten. Auf den wulstigen Lippen des Negers flockte weißer Schaum, und sein Körper wurde immer wieder von heftigen Krämpfen zusammengezogen.
    Er war nicht mehr ansprechbar, würde es nie mehr sein. Die Stelle, wo die kleine Schlange zugebissen hatte, war angeschwollen, und große Schweißperlen glänzten auf Bulas Stirn.
    »Kannst du ihm helfen?« fragte ich den Ex-Dämon.
    Der Hüne schüttelte bedauernd den Kopf. »Nein, Tony.«
    »Dann laß ihn sterben.«
    Mr. Silver zog seine magische Kraft zurück, und Bula tat seinen letzten Atemzug. Stille herrschte in der Hütte. Nur der monotone Totengesang der blinden Frau war zu hören. Sie versuchte ihrem Verwandten Einlaß zu verschaffen in eine andere Welt, wo Habgier, Haß und Mord unbekannt waren.
    Ich wandte mich an den magersüchtigen Schwarzen, der stumm neben Bula auf dem Boden hockte, und fragte ihn, was er über Marbu wisse. Nichts, behauptete er, und ich könne mir auch die Mühe sparen, ihn nach Basangas Aufenthaltsort zu fragen, denn der sei ihm nicht bekannt.
    Aber wohin der Pfad führte, auf dem ich den Mörder mit dem Blasrohr verfolgt hatte, konnte er mir sagen.
    Zu einer kleinen Mission am Rande des Urwalds.
    Es führte sogar eine Straße dorthin. Der Mann beschrieb mir den Weg, und ich hoffte, daß wir dort die Spur, des Mörders wiederfinden würden.
    ***
    Gierig zog Paul Bordman an der primitiven, handgeschnitzten Pfeife. Tief hinab in seine Lungen pumpte er das Geisteropium, ohne das er nicht mehr leben konnte.
    Der Rauch durchdrang ihn auf eine unbeschreibliche Weise, ging in sein Blut über und überschwemmte den ganzen Körper. Ein unvorstellbares Glücksgefühl erfaßte ihn, und er war beseelt von einem unbändigen Tatendrang.
    Marbu durchsetzte seinen Körper, machte ihn stark und ließ ihn glauben, unbesiegbar zu sein. Es war nicht einfach gewesen, an das Geisteropium zu kommen. Entsetzliches hatte Bordman mitgemacht in der Zeit, in der er auf die Höllendroge verzichten mußte. Er hatte befürchtet, die Entzugserscheinungen würden ihn umbringen. Zu allem wäre er bereit gewesen. Kein Verbrechen wäre ihm zu blutig gewesen, wenn er dafür das heißersehnte, lebenswichtige Geisteropium bekommen hätte.
    Da Marbu ihn brauchte, wurde ihm geholfen. Er stieß auf einige unbedeutende Hinweise, die ihn schließlich mit Bula zusammenführten, und der dicke grauhaarige Neger hatte ihm weitergeholfen. So war er zu Basanga, dem Marbu-Zauberer, gekommen, und dieser hatte ihm gegeben, was er so dringend brauchte, denn Basanga wußte, wozu Paul Bordman ausersehen war.
    Und der Zauberer reichte ihn weiter.
    Beschützt und in Sicherheit sollte der Schriftsteller sein großes Werk beenden können, und so kam es, daß Bordman in der tiefsten Wildnis landete.
    Es war das erste Mal, daß hier ein Buch geschrieben wurde, und Bordman spürte, daß er hier Marbu ganz nahe war. Die Wirkung des Geisteropiums war an diesem Ort viel intensiver als in London.
    Fünfzig Jahre war Bordman alt, und er

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