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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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weil er aus der ganzen Angelegenheit Kapital schlagen wollte.
    Wäre Mr. Karras zwanzig Jahre jünger gewesen, hätte er es sich nicht nehmen lassen, die Expedition mitzumachen, aber heute hatte er ein schwaches Herz, das solche Strapazen nicht mehr ausgehalten hätte.
    Der clevere Geschäftsmann war entschlossen, dieses Abenteuer nach allen Regeln der kaufmännischen Kunst auszuschlachten. Er war zuversichtlich, daß das Geld, das er heute in dieses Unternehmen investierte, morgen einen ansehnlichen Gewinn abwerfen würde.
    Colin Nabors sollte gleich mehrere Bücher darüber schreiben, die in Vorabdrucken in zahlreichen großen internationalen Illustrierten erscheinen würden.
    Samantha sollte die Verschlüsse ihrer Kameras heißklicken lassen, denn die Illustrierten waren natürlich auch an guten Fotos interessiert, und außerdem sollten die besten Aufnahmen in einigen Bildbänden auf den Markt kommen.
    Und Don Sillock sollte mit der Videokamera dabeisein, damit das Abenteuer auch noch ins Fernsehen gebracht werden konnte.
    Colin Nabors war mit allem, was Mr. Karras - sein möglicher zukünftiger Schwiegervater - arrangiert hatte, einverstanden gewesen. Nur mit einem nicht, und das war Don Sillock.
    Aber Karras bestand darauf; daß Sillock die Expedition mitmachte, denn es gab in ganz England keinen besseren Kameramann als ihn, und das wußte Sillock auch.
    Dementsprechend benahm er sich. Er war hochnäsig, von sich eingenommen, arrogant und selbstherrlich. Und er hatte eine große Schwäche für blonde Mädchen.
    Auch für Samantha, obwohl er wußte, wie sie und Colin Nabors zueinander standen.
    Es würde Ärger mit Sillock geben, das wußte Nabors jetzt schon, aber es lag nicht in seiner Macht, den unsympathischen Kerl nach Hause zu schicken.
    Er hörte Schritte hinter sich und warf einen Blick über die Schulter zurück. Er sah Sillock, und es drehte ihm den Magen zu.
    ***
    Etwas flog an mir vorbei und traf Bulas Hals. Ich hielt es zuerst für einen etwa zehn Zentimeter langen Pfeil, doch dann sah ich, daß es eine kleine Schlange war.
    Magie schien sie versteift zu haben. Sie hackte dem grauhaarigen Neger ihre Giftzähne in die Schlagader, der Mann stieß einen heiseren Schrei aus und kippte zur Seite.
    Das kleine Reptil fiel zu Boden und schlängelte sofort auf mich zu. Ich riß mein Bein zurück, während Mr. Silver aufsprang und mich zur Seite stieß.
    Er rammte seinen Fuß nach unten, und ich konnte sicher sein, daß er seine übernatürliche Kraft zu Hilfe nahm, um das Reptil zu vernichten.
    Als er den Fuß wieder hob, war die Schlange verschwunden. Der Neger mit dem weißen Gesicht aber auch.
    Ich wies auf den gurgelnden Bula und bat Mr. Silver, alle Anstrengungen zu unternehmen, ihn zu retten, und während sich der Ex-Dämon des grauhaarigen Schwarzen annahm, forderte ich Lance Selby auf, mitzukommen.
    Wir stürmten aus der Hütte und blickten uns um. Der Schwarze mit dem weißen Gesicht schien in den Boden versunken zu sein.
    »Versuch du's hier«, sagte ich hastig zu Lance. »Ich nehme die andere Richtung.«
    »Okay, Tony.«
    Wir trennten uns. Eine Ziege - angepflockt - vollführte ängstliche Sprünge und wollte sich losreißen, als ich auf sie zulief. Da sie nicht fliehen konnte, senkte sie die Hörner und griff mich an, doch ich schlug einen Haken, und sie stürzte, nachdem sie an mir vorbeigesaust war. Der Strick hatte sie umgerissen.
    Hinter den Hütten ragten hohe Büsche auf. Ich entdeckte einen Pfad, rannte darauf zu, und für einen Moment glaubte ich, den Schwarzen zu sehen.
    Ich sah auf jeden Fall aber wippende Zweige und zitternde Blätter. Der Verdacht lag nahe, daß der schwarze Killer in dieser Richtung davonlief.
    Er mußte mit Marbu in Verbindung stehen. Das allein war schon Grund genug, daß ich ihn haben wollte. Mehr noch wollte ich ihn mir aber schnappen, weil er Bula auf dem Gewissen hatte.
    Meine Güte, ich rechnete bereits damit, daß Bula nicht mehr lebte!
    Blätter klatschten mir ins Gesicht, und Zweige schlugen gegen meinen Körper. Der Schwarze war mir gegenüber im Vorteil. Er war im Busch zu Hause, während für mich das alles fremd war. Zudem konnte er alle Tricks auf die Umgebung abstimmen und die Natur mit einbeziehen, aber ich war entschlossen, mein Bestes zu geben und den Mann dingfest zu machen.
    Auch hier draußen durfte niemand ungestraft einen Mord begehen.
    Der Mann mit dem weißen Gesicht kletterte an einem Baum hoch, sprang über mehrere Granitblöcke, die hier

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