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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wußte, daß er keine Zukunft hatte, denn sobald das Buch der Bücher geschrieben war, würde er für Marbu wertlos sein.
    Dennoch drängte es ihn, das einmalige Werk, das die Welt verändern würde, wie es kein anderes Buch jemals zustande gebracht hatte, zu beenden.
    Er würde dann noch eine Weile dahinvegetieren. Das schleichende Gift der Droge würde ihn langsam auffressen, und schließlich würde er sterben und in Marbu eingehen.
    Allerdings mit dem Bewußtsein, mehr für Marbu getan zu haben als irgendein anderer Mensch.
    Er rauchte mit widerlicher Gier. Abgründe taten sich vor seinem Geist, auf, und er gewann Einblick in Dinge, die man ohne das Geisteropium nicht begreifen konnte. Da er von Marbu auserwählt worden war, erkannte er auch Zusammenhänge, die zu einem großen Höllenplan hinführten.
    Eroberung aller Welten, die noch nicht vom Bösen beherrscht wurden. Vernichtung alles Lebens, das der schwarzen Macht zu trotzen versuchte.
    Ein kolossales schwarzes Universum sollte geschaffen werden, und Marbu war nur eine Macht von vielen, die mitziehen würde. Es gab Bündnisse - auch schwarze - die gesprengt werden mußten. Irgendwann einmal würde es nur noch ein gemeinsames Ziel geben, und wer nicht bereit war, seine eigenen Interessen hintanzustellen und der großen Sache zu dienen, würde eliminiert werden.
    All das, und noch viel mehr, sollte Paul Bordman niederschreiben, für alle Zeiten festhalten.
    Sein Manuskript war eine gefährliche Zeitbombe.
    Sie tickte bereits - und bald würde sie hochgehen!
    ***
    Wir erreichten die Mission und lernten kurz nach unserer Ankunft Landsleute kennen. Ein Mädchen und zwei Männer. Sie erzählten uns von ihrer geplanten Expedition, und wir wünschten ihnen viel Erfolg.
    Mir fiel auf, daß sich Don Sillock und Colin Nabors nicht riechen konnten, und ich sagte mir, daß sie sich unter diesen Umständen lieber nicht in den Urwald begeben sollten, aber ich hatte kein Recht, mich in ihre Angelegenheiten einzumischen. Sie mußten selbst wissen, was sie taten.
    Wir befanden uns auf der Veranda des Hauses, das man ihnen für drei Tage zur Verfügung gestellt hatte.
    Wir fragten sie, ob sie einen Neger kannten, der sich das Gesicht mit weißer Farbe beschmierte.
    Ein solcher Mann war ihnen unbekannt.
    »Warum suchen Sie ihn?« wollte Don Sillock wissen.
    »Er hat jemanden umgebracht«, antwortete ich.
    »Ach, ich verstehe. Und nun spielen Sie Detektiv und versuchen der Gerechtigkeit zu ihrem Recht zu verhelfen. Warum überlassen Sie das nicht den Behörden, Mr. Ballard?«
    Ich stellte zunächst einmal richtig, daß ich nicht nur Detektiv »spielte«, sondern tatsächlich einer war - sogar mit einer gültigen Lizenz für nahezu alle Staaten der Welt. Tucker Peckinpah hatte sie mir vor langer Zeit verschafft. Ob er heute noch einen Finger für mich rühren würde, war fraglich. Er war verschwunden. [3] Wir wußten nicht, wo er sich befand, und wenn wir ihm irgendwann widerbegegneten, würde es fraglich sein, ob wir in ihm noch einen Freund sehen durften.
    Er konnte von den Mächten der Finsternis umgedreht worden sein.
    Außerdem sagte ich zu Don Sillock, der anfing, auch mir unsympathisch zu werden: »Und wir haben ein starkes persönliches Interesse an diesem Mann.«
    »Ich halte nicht viel von Möchtegernpolizisten«, sagte mir Sillock unverblümt ins Gesicht. »Das seid ihr Privatdetektive doch. Zu einer richtigen Anstellung reicht es aus irgendeinem Grund nicht. Deshalb ernennt man sich einfach selbst zum Detektiv und pfuscht der Polizei ins Handwerk, wo man kann.«
    Ich hätte es mir leisten können, hundert englische Pfund für jeden Freund zu bieten, den Don Sillock namentlich nennen konnte. Ich war davon überzeugt, daß ich auf meinem Geld sitzengeblieben wäre.
    Ein Mann wie Sillock konnte keinen Freund haben. Ich nahm fast an, daß er sich selbst nicht ausstehen konnte.
    Und ich bedauerte Colin Nabors, der den Fehler gemacht hatte, sich mit diesem Ekel zusammenspannen zu lassen.
    »Sie sind sehr vorlaut, Mr. Sillock«, sagte Mr. Silver knurrend.
    »Ich sage, was ich denke. Das ist in meinen Augen kein Fehler«, erwiderte Sillock. »Ich bin kein ängstlicher Typ, der stets allen recht gibt und immer den Mund hält, auch dann, wenn er anderer Meinung ist. Wenn mir etwas gegen den Strich geht, erfährt man's.«
    Er wollte damit anscheinend herausstreichen, daß er eine ehrliche Haut war, aber ich sah ihn anders - als Nörgler und Querulanten, dem nichts paßte.
    Sie

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