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074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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herfielen?«
    »Sie hätten mich getötet.«
    »Man könnte also behaupten, wir haben dir das Leben gerettet, nicht wahr?«
    »Das schon. Aber ohne euch hätte ich den Kleinbus nicht angehalten. Ihr habt das von mir verlangt - und mich dadurch in Gefahr gebracht.«
    »Wie dem auch sei, du könntest dich getrost etwas dankbarer zeigen, Rafiki.«
    Er forderte uns auf, in die Hütte zu kommen, und machte uns mit seinen Verwandten bekannt. Es waren ein magersüchtiger alter Mann und eine blinde alte Frau.
    Bula sagte, wir sollten uns setzen, und wir erzählten ihm, was passiert war, nachdem er »Green Heaven« verlassen hatte. Es war keine Neuigkeit für ihn. Die Nachricht hatte ihn längst erreicht.
    »Du hattest Glück, nicht da zu sein«, sagte ich.
    Der grauhaarige Neger nickte ernst. »Es hat viele Tote und Verletzte gegeben. Es muß schrecklich gewesen sein.«
    »Das war es«, pflichtete ich ihm bei. »Aber noch schrecklicher wird das sein, was in Marbus Namen passiert, wenn wir es nicht rechtzeitig verhindern. Du darfst nicht länger schweigen, Bula. Du mußt uns helfen. Das bist du uns schuldig. Du mußt uns sagen, was du weißt.«
    »Jeder, der an Marbu zum Verräter wird, ist des Todes«, sagte Bula mit belegter Stimme.
    Ich erwähnte Paul Bordman und das Buch des Bösen. Ich sprach von Rick Stubbs, der uns nach »Green Heaven« geschickt hatte, und sagte, daß der Schriftsteller aus zwei Gründen auch nach Kenia gekommen sein mußte. Erstens, weil er nach dem Genuß des Geisteropiums süchtig geworden war und ohne die Droge nicht mehr leben konnte, und zweitens, weil sich durch das Opium sein Geist für Marbu öffnete.
    Bula brachte uns in Holzschalen zu essen. Es war pappiger Hirsebrei, vermengt mit kleingeschnittenem Hühnerfleisch. Was sich sonst noch darin befand, konnte mein Gaumen nicht eruieren. Es hätte nicht schlecht geschmeckt, wenn mehr Salz dran gewesen wäre.
    Endlich erklärte ich Bula bereit, zu reden. Mr. Silver brauchte ihn nicht einmal zu hypnotisieren. Zu meiner großen Freude und Überraschung gab er zu, Paul Bordman zu kennen.
    »Irgend jemand muß ihm meinen Namen genannt haben«, sagte Bula. »Er rief mich in ›Green Heaven‹ an und sprach über sein Problem. Es ging ihm nicht gut… Die Entzugserscheinungen machten ihm zu schaffen. Ich wollte mich nicht mit ihm treffen, aber er bestand darauf. Er drohte, mich umzubringen, wenn ich nicht käme. Also fuhr ich nach Thika und erkannte sofort, daß er an Marbu verloren war. Bordman hat schwarzes Blut in seinen Adern, Mr. Ballard!«
    »Aber er ist schwach. Stark ist er nur, wenn er unter dem Einfluß der Geisterdroge steht.«
    »Es gibt keine Rettung mehr für ihn«, sagte Bula. »Nicht die längste und intensivste Entziehungskur könnte ihm helfen. Nichts kann Marbu mehr aus seinem Körper waschen.«
    »Er wird immer wieder Geisteropium rauchen müssen«, sagte ich.
    »Und die Höllendroge wird ihn umbringen. Sein Körper wird verfallen. Er wird bei lebendigem Leib verfaulen.«
    Ich hatte das schon einmal gesehen - bei Uharra, dem Marbu-Medizinmann, der den gefährlichen Zauber nach London gebracht hatte.
    »Aber ihm wird noch genügend Zeit bleiben, das Buch der Bücher, die schwarze Bibel, fertigzuschreiben«, sagte ich.
    »Er hat das Manuskript und eine Reiseschreibmaschine bei sich«, sagte Bula.
    Theoretisch konnte der Schriftsteller jetzt mitten in der Wildnis hocken und zu Papier bringen, was Marbu ihm weiter eingab. Ein Gedanke, der mir ganz und gar nicht gefiel.
    Ich wollte mit einer Zwischenfrage erfahren, warum uns Rick Stubbs nach »Green Heaven« geschickt hatte. Die Wurzeln des Marbu-Kults konnten sich dort nicht befinden.
    Das bestätigte mir Bula. Aber bis vor kurzem war es von »Green Heaven« nicht weit zu einem Marbu-Zauberer namens Basanga gewesen, und der hatte Geisteropium an Auserwählte verteilt.
    »Was ist aus Basanga geworden?« wollte ich wissen. »Lebt er nicht mehr?«
    »Doch, Basanga lebt noch - aber in einem anderen Gebiet.«
    »Du hast Paul Bordman zu ihm geschickt.«
    »Ich mußte. Er hätte mich erwürgt oder erschlagen, wenn ich es nicht getan hätte.«
    »Wann war das?«
    »Vor vier Tagen.«
    Ich schaute meine Freunde an. »Bordman hat einen Vorsprung von vier Tagen, und er besitzt wieder Geisteropium. Er hämmert garantiert bereits das nächste Kapitel auf seiner Schreibmaschine herunter.«
    Ich fragte den dicken Neger, wo Basanga jetzt lebte, und Bula wollte es mir auch sagen. Er hatte schon so viel

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