Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
074 - MARBU - Die Kraft des Todes

074 - MARBU - Die Kraft des Todes

Titel: 074 - MARBU - Die Kraft des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
klopfte an meine Tür. »Ja?« sagte ich.
    Samantha Karras trat ein. Als sie meinen nackten Oberkörper sah, sagte sie »Oh« und wollte wieder hinausgehen.
    »Das braucht Sie nicht zu schockieren«, sagte ich schmunzelnd. »Die Zeiten, wo eine Lady in Ohnmacht zu fallen hatte, wenn sie eine nackte Männerbrust sah, gehören der Vergangenheit an. Ich denke, Sie werden mich in den kommenden Tagen öfter in dieser saloppen Kleidung sehen.«
    Sie schloß die Tür, und ich schlüpfte in mein Hemd. Samantha Karras machte einen verlegenen Eindruck. Sie schien nicht zu wissen, womit sie beginnen sollte.
    Um ihr die Sache zu erleichtern, sagte ich: »Nun, was haben Sie auf dem Herzen?«
    Sie knetete die Finger und mied meinen Blick. »Nun, wie es aussieht, werden Colins… Mr. Nabors' Freunde nicht kommen. Bestimmt haben sie für ihr Fernbleiben einen triftigen Grund. Sie… haben sicher gemerkt, daß sich Mr. Nabors und Mr. Sillock nicht leiden können.«
    »Es ist nicht zu übersehen.«
    »Sie haben sich heute sogar schon geprügelt.«
    »Das kann ja noch recht amüsant werden«, sagte ich.
    »Mein Vater besteht darauf, daß Don Sillock die Expedition mitmacht. Er ist ein hervorragender Kameramann.«
    »Außergewöhnlich in jeder Beziehung«, sagte ich schmunzelnd. »Sowohl als Kameramann als auch als Ekel.«
    »Ich wollte Ihnen sagen, daß ich sehr froh bin, daß Sie und Ihre Freunde sich uns angeschlossen haben, Mr. Ballard. Das wird die Situation hoffentlich ein wenig entschärfen.«
    »Sie meinen, dadurch kann Sillock seine Giftstacheln verteilen, und es kommt nicht so viel auf Nabors allein.«
    »So ungefähr. Ich möchte Sie bitten, ein wenig auf Collin und Sillock aufzupassen. Sie sind zwei Feuersteine. Wenn sie sich aneinander reiben, gibt es Funken. Wenn Sie aber dazwischen sind, kann es zu keinen Reibereien kommen.«
    »Na schön. Ich werde Puffer spielen, so gut ich kann.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Ballard.«
    »Meine Freunde nennen mich Tony.«
    Plötzlich quietschte sie und fiel zu Boden. Sie mußte denken, es mit einem schizophrenen Paranoiker zu tun zu haben, denn sie hatte aus heiterem Himmel einen kräftigen Stoß von mir bekommen, und dann zielte ich auch noch mit meinem Revolver auf sie - jedenfalls mußte ihr das so vorkommen.
    Aber ich hatte absolut nichts gegen Samantha Karras.
    Der Grund, weshalb ich so blitzschnell zum Colt Diamondback gegriffen hatte, der auf dem Waschtisch lag, war der Kerl mit dem weißen Gesicht, der an meinem Fenster aufgetaucht war.
    Es war nur einen Spaltbreit offen, aber das genügte.
    Der Killer schob sein Blasrohr herein und schoß ein kleines Reptil auf mich ab. ich federte in Gedankenschnelle zur Seite. Die Marbu-Schlange fegte an meinem Gesicht vorbei und traf den Spiegel.
    Ich drückte ab.
    Brüllend entlud sich die Waffe. Die Silberkugel zertrümmerte das Fensterglas, und der Marbu-Killer war nicht mehr zu sehen. Ich wandte mich um. Soeben ließ sich die Giftschlange vom Waschtisch fallen.
    Und dann kroch sie auf Samantha Karras zu!
    Dies tat das kleine, hochgiftige Reptil nicht nur schlängelnd, sondern auch seltsam springend. Dadurch war es schwierig, die Schlange mit einem schnellen Schuß zu erledigen.
    Ratsamer war es, das Mädchen in Sicherheit zu bringen.
    Ich packte sie und zog sie hoch. Die Schlange schnellte vor, und Samantha Karras schrie entsetzt auf. Ich war nicht sicher, ob das Tier sie gebissen hatte.
    Möglich wär's gewesen, denn das Reptil war bereits sehr nahe an ihr Bein herangekommen.
    »Tony!« schluchzte das Mädchen. Kreidebleich war sie.
    »Verdammt, wer hat geschossen?« Das war Don Sillock.
    Er hatte mir gerade noch gefehlt. Der Mann mit dem Schlafzimmerblick stieß die Tür auf.
    »Ballard, haben Sie ge…« Er unterbrach sich. »Zum Teufel, was machen Sie mit Miss Karras?«
    Hinter ihm erschien Colin Nabors. »Samantha!« rief er besorgt.
    Ich beachtete Sillock nicht, schob das Mädchen an ihm vorbei und in Nabors Arme. Lance Selby und Mr. Silver erschienen auch noch. Ich sagte nichts, sondern drehte mich um und suchte die tödlich gefährliche Marbu-Schlange, aber ich konnte sie nirgendwo mehr entdecken.
    Sie mußte sich verkrochen haben.
    Kein Auge hätte ich schließen können, ohne sie gefunden und unschädlich gemacht zu haben. Die Vorstellung, ich könnte im Bett liegen und Besuch von der verfluchten Schlange bekommen, rief bei mir ein äußerst unangenehmes Gefühl hervor.
    Ich legte den Colt Diamondback weg und bewaffnete mich mit

Weitere Kostenlose Bücher