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0740 - Todesgruß der Templer

0740 - Todesgruß der Templer

Titel: 0740 - Todesgruß der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blitzartig. Er zuckte dabei hin und her wie ein Blitz, als würde es ihm Spaß machen, die Düsternis mit Schnitten zu zerteilen.
    Ich riß meinen rechten Arm hoch.
    Aus der geschlossenen Faust funkelte die Klinge meines Silberdolchs, die ich durch eine schnelle Bewegung in eine Querlage brachte, um die andere Waffe abzuwehren.
    Sie stoppte.
    Wenn sie so weitergeflogen wäre, hätte sie mein Gesicht getroffen und es zerschnitten.
    So aber zitterte sie vor mir. Ich sah auch den verdammten Griff. Bevor sich die Klinge zurückziehen und eine andere Position suchen konnte, stach ich mit meiner Waffe zu.
    Ich erwischte die Haut am Griff.
    Mein Silberdolch hakte sich dort fest. Ich spürte für einen Moment den Widerstand, dann erwischte meine Hand ein kribbelnder Schlag, und einen Moment später sah ich das Feuer.
    Blaugrüne Flammen schlugen aus der Haut hervor, und in sie hinein mischte sich ein furchtbarer Schrei…
    ***
    Als der Dolch flog, jagte Suko im rechten Winkel auf ihn zu und tauchte unter ihm hinweg.
    Sein Ziel war Malraux!
    Der hatte die Arme ausgebreitet und sich etwas von den Männern entfernt, um freie Sicht zu haben.
    Er glaubte an das Böse, er glaubte an den Teufel und dessen satanische Kraft.
    Er glaubte nur nicht an Suko und an die Macht einer Dämonenpeitsche. Als er beide sah, war es zu spät. Suko hatte bereits im Laufen ausgeholt und schlug zu.
    Die drei Riemen fächerten auseinander. Sie konnten das Ziel nicht verfehlen, zudem kam Malraux nicht einmal mehr dazu, sich zur Seite zu drehen, denn die Riemen wickelten sich wegen des seitlich geführten Schlags um seinen Kopf, die Schultern und die Hüften.
    Sie töteten ihn endgültig!
    Er brüllte markerschütternd, weil er sich vorkommen mußte wie in einem Netz gefangen. Er zappelte kurz hin und her, bevor ihn die andere Kraft zu Boden riß.
    Plötzlich stank es erbärmlich nach Schwefel und verbranntem Leichenfleisch. Das Wesen mit dem Namen Malraux wälzte sich über den Boden, es schrie, und es verging. Es puffte auf. Aus dem Körper schlugen die gleichen Flammen wie aus der Haut am Griff des Dolches. Der Satan hatte beide verlassen, er mußte es, denn die andere Kraft, die des Lichts, war wieder einmal stärker gewesen.
    Flammender und knisternder Staub wölkte durch das Schiff der Templerkirche und wurde von einem letzten Schrei begleitet, der in der Unendlichkeit einer Schattenwelt verhallte…
    Ich hatte mein Kreuz nicht einzusetzen brauchen. Mein geweihter Dolch war letztendlich doch stärker gewesen als die alte Waffe des Kalif en Harun El Basra.
    Ich hatte noch einmal zugestochen, um danach als Zeuge dabei sein zu können, wie die Waffe zerstrahlte.
    Es stank erbärmlich, aber es hatte hier keinen Toten und keine Verletzten gegeben.
    Suko und ich trafen nahe der noch leuchtenden Kerzen zusammen. »Okay?« fragte mein Freund.
    »Sicher.«
    Suko öffnete die Kirchentür, damit frische Luft eindringen konnte.
    Ich blieb bei den vier Männern. Sprechen konnten sie nicht. Sie waren fertig, seelisch wie auch körperlich.
    »Danke«, sagte Ellroy schließlich. Es hörte sich an, als hätte er Gras in der Kehle. Dann wandte er sich ab, weil er seine Tränen nicht zeigen wollte.
    Ich trat nach draußen in den Dunst und die Kühle, wo sich Sukos Gestalt wie ein gespenstischer Schattenriß abzeichnete.
    »Das liegt hinter uns«, murmelte er. »Aber was ist mit dem Verräter?«
    Ich hob nur die Schultern.
    Leider…
    ENDE

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