0741 - Die falsche MARCO POLO
Richtung Hauptzentrale ..."
Ein Donnerschlag unterbrach die Meldung. Danach trat eine beängstigende Stille ein.
Der falsche Kosum stieß eine Verwünschung aus, sprang auf und zog den schweren Impulsstrahler aus seinem Gürtelhalfter.
Es sah aus, als wollte er aus der Hauptzentrale stürmen und sich blindlings in den Kampf gegen die Haluter werfen.
Gerade noch rechtzeitig besann er sich und schaltete erneut die Rundrufanlage ein.
„Kasom spricht!" brüllte er mit der Lautstärke eines trompetenden Elefanten. „Die Haluter sind zu gefährlich geworden, als daß wir sie noch schonen könnten. Ab sofort beteiligen sich alle Besatzungsmitglieder, die nicht unbedingt auf ihren Stationen bleiben müssen, am Kampf. Die Gruppen aus den B-Deck-Quartieren sammeln sich im Vorfeld der Hauptzentrale und unterstellen sich meiner Führung. Wenn die Haluter auftauchen, sind sie sofort mit tödlichen Waffen zu bekämpfen. Nur wenn die Möglichkeit besteht, sie mit Fesselfeldern zu fangen, dürfen sie geschont werden!"
Er schaltete die Rundrufanlage ab, wandte sich an den falschen Rhodan und erklärte: „Sir, ich rate Ihnen, von Hotrenor-Taak Unterstützung anzufordern. Notfalls soll man das gesamte Schiff mit Narkosegeschützen beschießen. Ich will versuchen, die beiden Haluter aufzuhalten, aber ich kann nicht für den Erfolg garantieren."
Damit verließ er die Hauptzentrale. Wenige Minuten später krachten erneut heftige Entladungen und Explosionen im Schiff.
Die Sicherheitsautomatik meldete sich und teilte mit, daß einige wichtige Hauptenergieleiter unterbrochen waren und daß ein Deuteriumtank so schwer beschädigt sei, daß das unter hohem Druck stehende hochkatalysierte Deuterium vorsichtshalber in den Weltraum abgeblasen würde.
Der falsche Senco Anrat wurde blaß.
„Wenn die Haluter nicht bald gestoppt werden, zerstören sie unser Schiff systematisch von innen heraus", erklärte er.
Der falsche Rhodan seufzte.
„Ich tue es nicht gern, aber ich fürchte, mir bleibt weiter nichts übrig, als Hotrenor-Taak urn Hilfe zu bitten."
Er setzte sich vor den Hyperkom und schaltete ihn ein.
Hotrenor-Taak hatte sich in seine Kabine an Bord seines Flaggschiffs zurückgezogen, damit die Besatzung nicht merkte, wie niedergeschlagen er war.
Er verstand nicht, warum das Geisterschiff entkommen war.
Alle seine Berechnungen, denen sein Plan zugrunde gelegen hatte, waren zu dem Ergebnis gekommen, daß das Geisterschiff durch das massierte Feuer von acht großen SVE-Raumern vernichtet werden würde.
Um ganz sicherzugehen, hatte Hotrenor-Taak nicht acht, sondern zwölf seiner größten Kampfschiffe eingesetzt.
Dennoch war das Geisterschiff entkommen.
Der Lare kam zu dem Schluß, daß die Werte, auf denen die Berechnungen basierten, nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmten.
Das aber bedeutete, daß die Vorhut Rhodans nur äußerlich ein Schiff vom Typ der MARCO POLO gewesen war. Tatsächlich mußte es sich um einen erheblich verbesserten Neubau handeln.
Vor allem die Kraftwerke mußten um rund hundert Prozent mehr Leistung abgeben als die der MARCO POLO, sonst hätte das Geisterschiff nicht einen derart starken Paratronschirm aufbauen und gleichzeitig so stark beschleunigen können.
Hotrenor-Taak kannte sich gut genug in der Technologie des Raumschiffsbaus aus, um zu wissen, daß ein verbesserter Neubau einfach nicht auf einer einsamen Ödwelt einfach aus dem Boden gestampft werden konnte.
Vorbedingungen für eine solche Leistung waren zahlreiche hochmoderne Industrieanlagen, Positroniken, Roboter und vieles andere mehr.
Wahrscheinlich war es Perry Rhodan gelungen, die Erde irgendwo in Sicherheit zu bringen, überlegte der Lare.
Seine Überlegungen wurden durch den Summer der Bordverständigungsanlage unterbrochen.
Er betätigte die Blickschaltung und sah kurz darauf das Gesicht des Schiffskommandanten auf der Bildscheibe auftauchen.
„Was gibt es?" fragte er unwirsch.
„Hyperkomanruf von der MARCO POLO", sagte der Kommandant. „Perry Rhodan verlangt Sie dringend zu sprechen.
Er wirkte verstört."
„Ich möchte wissen, was er mir jetzt noch zu sagen hat", erwiderte Hotrenor-Taak. „Konnten Sie ihn nicht abweisen?"
„Ich habe es versucht", antwortete der Kommandant. „Er besteht darauf, Sie persönlich zu sprechen."
Hotrenor-Taak überlegte, dann gab er nach.
„Legen Sie das Gespräch in meine Kabine um!" befahl er.
Die Bildscheibe flackerte, zeigte ein Symbol und kurz darauf das Gesicht des
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