0741 - Die falsche MARCO POLO
falschen Perry Rhodan.
„Ich begreife nicht, warum Sie jetzt noch anrufen!" schimpfte der Lare. „Das Geisterschiff ist entkommen. Sie brauchen nur noch kurze Zeit zu warten, dann können Sie Ihre Mission beenden.
Sie war ein Fehlschlag, Rhodan."
„Wenn ich noch lange warte, gibt es keine MARCO POLO mehr!" schrie der falsche Rhodan. „Unser Schiff ist bei dem Gefecht schwer beschädigt worden. Dadurch brachen die Fesselfelder zusammen, die die beiden Haluter festhielten.
Die Haluter sind los, verstehen Sie! Sie werden das Schiff von innen heraus zerstören, wenn Sie uns nicht helfen!"
Hotrenor-Taak versteifte sich. Der Lare wußte, was es bedeutete, wenn zwei schwerbewaffnete und beinahe unverletzbare Giganten in einem Raumschiff wüteten. Doch er versuchte, sich seinen Schrecken nicht anmerken zu lassen.
Sie werden doch noch einige intakte mobile Fesselfeldprojektoren haben, Rhodan", entgegnete er. „Fangen Sie die Haluter wieder ein - oder lassen Sie sie durch Kampfroboter abschießen!"
„Wir tun, was wir können", erklärte der falsche Rhodan. „Aber unsere Kampfroboter werden von den Halutern dezimiert, und wir kommen nicht mehr an die Fesselfeldprojektoren heran, weil die betreffende Schiffssektion schon in eine Gluthölle verwandelt wurde. Inzwischen sind schon mindestens dreihundert meiner Leute gefallen. Sie müssen uns helfen, Sir! Sie haben bestimmt Waffen, denen auch Haluter nicht widerstehen können!"
„Das ist richtig!" gab Hotrenor-Taak ohne Umschweife zu. „Aber diese Waffen würden mit den Halutern auch das Schiff vernichten. Sie müssen einsehen, daß sich ihr Einsatz deshalb von selbst verbietet."
Plötzlich hob er seine Stimme und schrie: „Wenn Sie der echte Rhodan wären und Ihre Leute die echte Besatzung der MARCO POLO, dann wären die beiden Haluter längst wieder unter Kontrolle! Sie haben eben nicht das Format Ihrer Vorbilder! Ich kann Ihnen nur raten, die Nerven zu behalten und so tapfer zu kämpfen, wie die echte Besatzung der echten MARCO POLO gekämpft hätte."
„Wollen Sie uns vielleicht noch verspotten?" fragte der falsche Rhodan tonlos. „Sie haben uns selbst für diese Mission ausgesucht. Warum haben Sie uns genommen, wenn wir Ihnen nicht genug Format besitzen?"
„Es tut mir leid, daß ich ausfallend geworden bin", erwiderte Hotrenor-Taak. „Ich habe meinen eigenen Ärger. Verzeihen Sie, bitte. Aber ich kann Ihnen wirklich nicht helfen. Meine Schiffe sind leider nicht mit Narkosegeschützen ausgerüstet.
sonst könnte ich die gesamte Besatzung der MARCO POLO narkotisieren lassen - und die beiden Haluter mit."
„Dann sind wir verloren", erklärte der falsche Rhodan resignierend.
„Verlassen Sie das Schiff mit den Beibooten", riet der Lare. „Wir können mit der falschen MARCO POLO ohnehin niemanden mehr täuschen."
Der falsche Rhodan lachte bitter.
„Die harten Beschuß-Schockwellen haben sämtliche Beiboote aus ihren Verankerungen gerissen und in den Hangars zertrümmert", sagte er. „Sogar sämtliche Schleusen sind durch kurzzeitige thermische Einbrüche blockiert. Die Außenschotte sind entweder ganz geschmolzen oder mit den Wandungen verschweißt.
Niemand kann das Schiff verlassen, Sir."
„Dann kämpfen Sie!" sagte der Lare. „Diesmal wissen Sie wenigstens genau, wofür Sie kämpfen."
„Um unser Leben", erwiderte der falsche Perry Rhodan.
„Wir werden kämpfen - und wenn wir sterben, werden wir Sie verfluchen, Sie und das ganze verrottete Konzil. Und wissen Sie, was ich glaube, Sir?"
„Nein", antwortete Hotrenor-Taak mit steinerner Miene.
Der falsche Rhodan lächelte höhnisch.
„Daran, daß der echte Perry Rhodan unseren Fluch eines Tages vollstrecken wird. Dann werden Sie erfahren, was es heißt, sich zu fürchten!"
Wütend schaltete Hotrenor-Taak ab.
„Terraner!" grollte er. „Sie scheinen, wenn es darauf ankommt, diesen Perry Rhodan für eine Art unbesiegbaren Gott zu halten."
Er unterbrach sich und preßte die Lippen zusammen, als er sich daran erinnerte, daß er selbst oben noch dem falschen Rhodan versichert hatte, der echte Rhodan hätte die beiden Haluter längst wieder unter Kontrolle gebracht.
„Jetzt glaube ich wohl selbst schon, daß Rhodan alles kann!"
flüsterte er selbstironisch. „Ich werde mein Selbstvertrauen erst wiedererlangen, wenn ich ihn vernichtet habe."
Nachdenklich ordnete er seinen Kampfanzug, dann verließ er seine Kabine und begab sich in die Hauptzentrale.
Lraton Perlat hatte sich der
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