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0741 - Die falsche MARCO POLO

Titel: 0741 - Die falsche MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte im Notfall im Bruchteil einer Sekunde verschlossen werden.
    Die SZ-2 raste mit einer Beschleunigung von 730 km/sec und voll hochgeschalteten Schutzschirmaggregaten auf die falsche MARCO POLO zu, die sich inzwischen ebenfalls hinter den Kugelfeldern von Normalenergetischen Schirmen, Hochüberladungsschirmen und Paratronschutzschirmen verschanzt hatte.
    Atlan wußte, daß weder die Initialen Feldzünder noch die Moluk-Strahlbomben oder die Ultra-Quin-tadimbomben dem Gegner etwas anhaben konnten, solange sein Paratronschutzschirm noch stand - und es würde sehr schwer sein, ihn zu erschüttern.
    Wahrscheinlich würde der Ausgang des Kampfes weniger von der Offensiv- als von der Defensivbewaffnung der beiden Schiffsriesen entschieden werden. In der Beziehung war die SZ-2 im Vorteil gegenüber der falschen MARCO POLO, denn ihre Protonenkraftwerke, die auf der Reaktion von Materie und Antimaterie funktionierten, erbrachten gegenüber den herkömmlichen Fusionskraftwerken der falschen MARCO POLO eine erheblich größere Leistungsausbeute.
    Alle zwölf Kraftwerke der SZ-2 zusammen lieferten 9,6 Billionen Megawatt und konnten in extremen Notsituationen für die Dauer von maximal 45 Sekunden auf eine Leistung von 19,2 Billionen Megawatt hochgeschaltet werden.
    Als die Gefechtsdistanz erreicht war, raste die SZ-2 in einen Höllenschlund hinein und wurde schwer erschüttert.
    Die Erschütterungen kamen aber nicht vom Salventakt ihrer eigenen sechzig Transformkanonen, die jede Transformbombe mit einem Energiekaliber von 6000 Gigatonnen TNT verfeuerten.
    Diese Waffen arbeiteten völlig erschütterungsfrei. Nein, die SZ-2 wurde erschüttert, weil im gleichen Augenblick, in dem sie das Feuer eröffnet hatte, die von der falschen MARCO POLO abgestrahlten Transformbomben von ihrem Paratronschutzschirm explodierten.
    Innerhalb weniger Sekunden explodierten Dutzende künstlicher Sonnen, von denen jede einen Planeten hätte vernichten können, unmittelbar vor dem Paratronschutz-schirm der SZ-2, der sich unter den auftreffenden Gewalten verformte und Abschnürungen bildete, zwischen denen heftige Entladungen erfolgten.
    Vom Gegner war nichts mehr zu sehen. Nur die Hypertaster erfaßten weiterhin die falsche MARCO POLO, und die Transformgeschütze feuerten nach den Ortungswerten.
    Ein unheilverkündendes Tosen dröhnte durch die SZ-2, als Senco Anrat die Kraftwerke auf Notleistungswerte hochschaltete.
    Atlan konnte sich das Tosen nicht erklären, denn die Protonenkraftwerke arbeiteten absolut lautlos für das menschliche Gehör.
    Wahrscheinlich handelte es sich um Sekundär-Resonanzen, die durch extrem hohe Schallfrequenzen ausgelöst wurden.
    „Erste Auswertung!" meldete der Cheforter über Interkom.
    Er schrie, um das Tosen zu übertönen. „Der Paratronschirm der falschen MARCO POLO verfärbt sich und dehnt sich ballonartig aus. Wenn er unverändert stark belastet wird, müßte er in spätestens einer halben Minute zusammenbrechen."
    Atlan spürte einen harten Knoten in der Magengegend.
    Die Zeiten, in denen er gefährliche Gegner ohne erhebliche Gewissensnöte kompromißlos vernichten ließ, waren seit langem vorüber. Inzwischen fühlte er sich jedesmal innerlich zerrissen, wenn die Umstände ihm die Anwendung von Gewalt aufnötigten.
    „Zweite Auswertung!" meldete der Cheforter. „Energieechos lassen auf Aggregatzusammenbrüche an Bord der falschen MARCO POLO schließen. Das Schiff dreht ab. Es..."
    Vom plötzlichen Abbruch der Durchsage irritiert, schaltete Atlan seinen Interkom zur Ortungszentrale durch und fragte: „Warum sprechen Sie nicht weiter?"
    Er hörte durch den Interkomlautsprecher ein lautes Atmen, dann schrie der Cheforter mit veränderter Stimme: „Vorsicht! Zwölf SVE-Raumer sind plötzlich in größter Nähe aufgetaucht. Sie greifen die SZ-2 an und...!"
    Die Faust eines imaginären Riesen traf die SZ-2 und schmetterte sie gegen eine ebenso imaginäre Mauer. Der Paratronschutzschirm riß im massierten Beschuß der zwölf SVE-Raumer an mehreren Stellen auf.
    Die darunter gestaffelten HÜ-Schirme und normalenergetischen Barrieren hielten das Schlimmste von der SZ-2 fern, aber sie konnten nicht verhindern, daß eine dimensional übergeordnete Wellenfront durch den Schiffsgiganten raste und schwere Schäden anrichtete.
    „Nichts wie weg von hier!" sagte Ras Tschubai mit eisiger Ruhe. „Zwölf SVE-Raumer sind zehn zuviel für uns."
    „Ich breche durch!" gab Senco Anrat über Interkom bekannt.
    Atlan wurde

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