0741 - Die falsche MARCO POLO
Perlatos!" erklärte Jotan Menc. „Vielleicht treffen sich die psionischen Energiekomponente unserer Egos irgendwann und irgendwo wieder."
„Ich bin überzeugt, daß sie sich dann erkennen werden", erwiderte Perlat. „Viel Erfolg!" - „Viel Erfolg!" sagte auch Jotan Menc.
Die beiden Giganten wandten sich um und gingen in zwei verschiedenen Richtungen davon ...
Die Hauptzentrale der falschen MARCO POLO wurde vom Zwielicht der Notbeleuchtung und dreier ausglühender Schaltblöcke erleuchtet. Einige Offziere lagen bewußtlos in ihren Kontursesseln, andere taumelten benommen umher.
Medoro-boter huschten gespenstisch lautlos von einem zum anderen, sprühten Heilplasma auf Wunden und gaben schmerzstillende, heilungsfordernde und anregende Injektionen.
Der falsche Perry Rhodan kam erst wieder zu sich, nachdem ein Medoroboter ihm zwei Injektionen gegeben hatte. Er war zwar nicht verletzt, aber seine Nerven waren durch die harten Schockwellen, die durch das Schiff gerast waren, stark angegriffen.
Eine Weile lauschte er auf das Knacken der ausglühenden Schaltblöcke, das Stöhnen der Männer und das Zischen von Injektionspistolen. Er konnte nicht begreifen, warum er, das Schiff und die Besatzung nicht zu einem rasch expandierenden glühenden Gasball geworden waren.
Dann zuckte er unter dem Anprall einer dröhnenden Stimme zusammen, die dem falschen Toronar Kasom, einem Ertruser, gehörte.
„Intern-Alarm!" brüllte der Ertruser in die Mikrophone der Rundrufanlage. „Die Fesselfelder, die die beiden Haluter in Gefangenschaft hielten, sind durch Feihdeinwirkung zusammengebrochen.
Es ist anzunehmen, daß Perlat und Menc ausgebrochen sind.
Ich fordere die Wachtposten, die vor dem Kabinentrakt stationiert sind, zur sofortigen Meldung über Interkom oder Telekom auf.
Außerdem ordne ich an, eine Division Kampfroboter zu aktivieren und sie die Schiffssektion, in der sich die Haluter wahrscheinlich befinden, abriegeln zu lassen. Die Roboter sollen aber vorerst nur mit Paralysatoren schießen. Kasom, Ende!"
Der falsche Perry Rhodan stemmte sich mühsam aus seinem Kontursessel hoch, wankte zu dem Ertruser und sagte: „Sie reden, wie der echte Kasom geredet hätte. Warum haben Sie den Kampfrobotern nicht befohlen, die beiden Haluter zu töten?"
„Weil sie wertvolle Geiseln sind", antwortete der falsche Kasom.
„Außerdem möchte ich vermeiden, daß wir uns das Gesamtvolk der Haluter zum Feinde machen. Diese lebenden Kampfmaschinen könnten sogar die Laren besiegen, wenn man erreicht, daß sie ihr gesamtes Kriegspotential mobilisieren."
Der falsche Rhodan lachte höhnisch.
„Was interessiert es uns, ob die Laren von den Halutern eins aufs Dach kriegen oder nicht? Wir erhalten die Prämie für unseren Einsatz vom Konzil, und gegen das Konzil würden sich auch die Haluter nicht halten können."
Der Ertruser grinste niederträchtig.
„Mit Ihrer Loyalität gegenüber Hotrenor-Taak ist es nicht gerade weit her", bemerkte er.
Der falsche Rhodan winkte ab.
„Lassen wir solche Schlagworte wie Loyalität aus dem Spiel!"
erklärte er. „Wir erledigen einen Job und erhalten dafür Prämien, hochtrabende Titel und ein Ehrenamt. Das ist alles."
„Beinahe hätten wir den Tod als kostenlose Zugabe bekommen", mischte sich der Mann ein, der dem Emotionauten Senco Anrat nachgebildet war und sich tatsächlich als hervorragender Emotionaut bewährt hatte.
„Hotrenor-Taak hat unser Schiff als Lockvogel für das Geisterschiff benutzt", warf der Pseudo-Lloyd ein, der allerdings kein Telepath war. „Er hat dabei unser Leben aufs Spiel gesetzt.
Wissen Sie, was das bedeutet?"
„Daß der Lare über Leichen geht".
meinte der Ertruser. „Aber das wußten wir vorher schon."
„Das meinte ich nicht", erwiderte der falsche Fellmer Lloyd.
„Es bedeutet, daß die Besatzung des Geisterschiffs und die terranischen Widerstandskämpfer unsere falsche Identität durchschaut haben und daß Hotrenor-Taak uns aus diesem Grund nicht länger braucht.
Wir werden uns bald zur Ruhe setzen und unsere Prämien kassieren können."
„Schön wäre es", meinte der falsche Kasom. .„Aber zwischen unserer Pensionierung und uns stehen vorläufig noch zwei Haluter."
Wie zur Unterstreichung seiner Worte dröhnten drei heftige Detonationen durch das Schiff.
Im nächsten Moment sprach der Interkom vor dem Ertruser an.
Eine panikerfüllte Stimme schrie: „Die Haluter haben den Einschließungsring der Kampfroboter durchbrochen und dringen in
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