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0743 - Inferno der Dimensionen

Titel: 0743 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Projektoren, Anschlüsse des Bordrechnerverbandes, Diagramme und Linsen, Lautsprecher, Mikrophone. Im Hintergrund des mit technischem Gerät, Menschen und Robotern vollgepfropften Raumes hielten Robotgeräte die beiden Rüstungen die wirklich futuristisch aussahen. Allen Teilen merkte man an, daß sie „Handarbeit" waren, also auf keinen Fall einer Serienfertigung entstammten. Zwei Prototypen, zugeschnitten auf Olw und Py.
    Wir warteten schweigend. Schließlich stieß mich Dorst an und murmelte: „Betrachte den Aufwand, Freund, und du weißt ohne jedes erklärende Wort, wie wichtig unsere Mission ist."
    „Begreiflich. Kommt der Chef?"
    „Keine Ahnung. Vermutlich nimmt er per Bildschirm daran teil.
    Wir sollten den armen Kerl ausschlafen lassen."
    Einer aus unserem Kommando brummte: „Außerdem ist die Frau bei ihm."
    Ich drehte mich halb herum und sah ihm ins Gesicht.
    „Mann!" sagte ich in bewunderndem Tonfall. „Das Schiff ist so groß. Und immer wieder stelle ich fest, daß es jemanden gibt, der Gerüchte verschickt wie Brieftauben. Ich persönlich gönne Perry von Herzen jedes Mädchen an Bord, ausgenommen meine Freundin. Oder kannst du mir sagen, was Rhodan sonst von seinem Leben hat? Ich wundere mich ohnehin, daß er noch Freude daran hat, eine Frau in die Arme zu nehmen."
    Der Navigator unserer großen Jet sah mich schweigend an, als überlege er, ob er mir die Faust - im Raumhandschuh, mit verstärkten Gelenken - zwischen die Augen schlagen sollte, oder ob ich recht hatte. Dann nickte er gutmütig und brummte: „Du hast recht. Ich werde es sicher nicht Orana Sestore erzählen."
    Wir lachten, es war eine gute entspannende Bemerkung.
    Wir warteten weiter. Offensichtlich waren Py und Olw noch nicht fertig. Aber schließlich ... was versäumten wir?
    Nichts.
    Wieder einmal fand ich eine meiner Beobachtungen bestätigt.
    Ich hatte dieselben Symptome bei mir festgestellt, und sie galten darüber hinaus für fast jeden an Bord, der eine qualifizierte Ausbildung genossen hatte: Und - wichtig zu erwähnen -mehr als neunzig Prozent der Besatzung hatten nicht zuletzt aus Langeweile, gepaart mit Bildungshunger, Nervosität oder ähnlichen Empfindungen, mehrere Professionen. Es war alltäglich, daß ein Gleiterpilot oder Korvettenkommandant außerdem noch Ökologe, Geschichtswissenschaftler oder Naturwissenschaftler war, und nicht etwa Hobbyist, sondern durchwegs hochprofessionell.
    Das Verhältnis, in denen beispielsweise die Korvettenpiloten beschäftigt wurden, lag in Relation zur Dauer des langen Fluges in die Heimatgalaxis bei einer derart niedrigen Stelle hinter dem Komma eines Prozents, daß sie niemand aussprach. Jeder verdrängte diese Relation.
    Die Frauen und Männer, die sich in diesem Raum zusammendrängten, waren mehr als froh, eine echte, wichtige Aufgabe zu haben. Man sah es ihnen deutlich an. Verglichen mit dem Einsatzleiter, der eben den Saal betrat, waren wir sieben geradezu unirdisch ruhig und gelassen.
    „Los geht's!" knurrte Dorst. „Olw ist eben gekommen."
    Jemand scherzte: „Mir ist Py lieber."
    Spärliches Lachen war die Folge. Aber plötzlich barst der Raum vor Aktivität. Alle diejenigen, die nicht unmittelbar am Einsatz teilnahmen, wurden hinausgeschoben.
    Auch Py kam, und ich betrachtete diese beiden Wesen zum erstenmal aus der direkten Perspektive der unmittelbaren Nähe.
    Auf eine merkwürdige, fast abstrakte Art waren sie menschlich.
    Gleichzeitig aber wirkten sie wie Fremde aus einem anderen, der Phantasie kaum mehr zugänglichen Universum - was sie auch tatsächlich waren.
    Die Türen, Schotte und Sicherheitsflächen schlossen sich.
    Die Geräusche nahmen ab. Die roten Lampen, die uns zeigten, welche Linsenkombinationen in Betrieb waren, leuchteten auf.
    Dorst flüsterte: „Achtung! Der Große Rhodan sieht euch!"
    Ich wandte mich an ihn und fragte entgeistert: „Seit wann beschäftigst du dich mit Klassikern?"
    Er winkte ab.
    Wir wurden darüber unterrichtet, welche Wichtigkeit der kommende Einsatz hatte. Alle erkannten wir, wenigstens im Prinzip, das Problem, vor dem wir standen, Py und Olw ebenso wie die Schiffsführung. Die SOL mußte zurückgebracht werden und ihrem vorübergehenden Gefängnis entkommen. Neue, große Perspektiven winkten, schloß der Einsatzleiter. Ich versuchte, mir dies bildlich vorzustellen, aber meine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Die Rüstungen schwebten in ihren energetischen Polstern näher.
    Langsam klappten sie auf.
    Es waren Hüllen, die in

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