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0744 - Die Letzten der Koltonen

Titel: 0744 - Die Letzten der Koltonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schutzschirm über dem Gebäudekomplex. Er bildete ein undurchdringlich erscheinendes Hindernis, das die Gruppe in diesen Momenten vor den Auswirkungen der atomaren Explosion mit ihrer tödlichen Strahlung bewahrte, sie zugleich aber auch einschloß.
    Olw setzte sich hinter das Steuer des Gleiters und schaltete das Videogerät ein. Der Kommandant von Carmionth-Krol schien nur darauf gewartet zu haben. Er erschien im Bild, obwohl der Spezialist der Nacht noch gar keine bestimmte Verbindung gewählt hatte. Das Gesicht des Oberkommandierenden der Festung schimmerte blau. Die weit vorspringende untere Partie seines Gesichts sah feucht aus, als ob sie von Schweiß bedeckt war.
    „Schluß mit diesem Zerstörungswerk, Olw", brüllte er. Seine Augen hatten eine tiefrote Färbung angenommen und quollen weit aus den Höhlen. „Sie dürfen die Festung nicht vernichten."
    „Das werde ich aber tun", erklärte Olw ruhig. „Heben Sie den Energieschirm über uns auf und lassen Sie uns durch. Ich befehle es Ihnen."
    „Sie haben mir nichts zu befehlen."
    „Sie irren sich. Ich habe Ihnen ein Ultimatum gestellt. Wenn Sie den Energieschirm nicht augenblicklich öffnen lassen, wird Carmionth-Krol untergehen."
    „Seien Sie doch vernünftig, Olw", bat der Kommandant. „Drei der Nullbewahrer sind von Grojocko hierher unterwegs. Sie werden in einigen Stunden eintreffen, Mit ihnen können Sie verhandeln."
    „Es gibt nichts mehr zu besprechen. Wir haben uns entschieden."
    „Sie sind Zgmahkone, Olw. Vergessen Sie das nicht. Sie haben über hunderttausend Jahre hinweg die Geschichte unseres Volkes bestimmt. Wollen Sie es jetzt verraten und sich für Fremde entscheiden, mit denen Sie im Grunde genommen nichts zu tun haben?"
    Olw wandte sich zu seinen Geschwistern um und gab ihnen ein Zeichen, das auch der Kommandant bemerken mußte.
    Sekundenbruchteile später ging ein weiteres Atomkraftwerk hoch. Wieder füllten sich mehrere Energiefeldeinheiten mit tosenden Energien, doch wiederum hielten sie ihnen nicht stand und explodierten kurz nacheinander.
    „Genügt Ihnen das?" fragte Olw zynisch.
    Der Kommandant stöhnte gequält auf.
    „Sie wollen Ihr Volk wirklich verraten?"
    „Es hat mich über hunderttausend Jahre hinweg nur mißbraucht. Diese Tatsache gibt mir das Recht, jetzt einmal zu unseren Gunsten zu entscheiden."
    „Sie wollen sich den Fremden anschließen", stellte der Kommandant bitter fest. „Dabei wissen Sie noch nicht einmal, ob Sie von diesen nicht noch viel mehr mißbraucht werden. Was glauben Sie denn, weshalb man sich für Sie interessiert? Weil man Sie liebt und verehrt? Oder weil man Sie für militärische Zwecke mißbrauchen will? Sie sollen den Fremden die Dimensionen öffnen und ihnen damit den Weg zu Macht im Universum frei machen."
    „Sie Narr", antwortete Olw verächtlich. „Was wissen Sie denn schon?"
    „Und was ist, wenn er recht hat?" fragte Qwogg voller Skepsis.
    „Hast du darüber schon einmal nachgedacht?" erkundigte sich Skeiya heftig und aggressiv.
    „Sehen Sie", rief der Kommandant triumphierend. „Sie sind sich in Ihrer Gruppe noch nicht einmal einig. Das wird es den Fremden um so leichter machen, Sie zu mißbrauchen."
    Olw gab der Gruppe ein Zeichen. Doch dieses Mal sprengte er damit kein einziges Atomkraftwerk in die Luft. Verärgert drehte er sich um.
    „Recht so", sagte der Kommandant lobend. „Sie werden vernünftig. Sie sehen ein, daß es töricht wäre, Carmionth-Krol zu vernichten."
    Gucky kletterte durch die offene Tür herein.
    „Hallo, Freunde", sagte er fröhlich. „Es ist ganz angenehm, wenn man den eigenen Denkapparat einmal ausschaltet, wie?
    Aber müßt Ihr denn unbedingt den Dümmsten von ganz Kernoth für euch denken lassen, den Kommandanten von Carmionth-Krol?"
    „Sei still", rief Skeiya heftig.
    Gucky zeigte seinen Nagezahn und winkte ihr spöttisch zu.
    „Das sagst du ja nur, Süße, weil du weißt, daß ich recht habe."
    „Du frecher Lümmel!"
    „Danke, jetzt wirst du wieder normal. Also, wie war's mit einem kleinen Feuerwerk für den Kommandanten Ich-guck-so-dumm?"
    „Werft das Ungeheuer raus", befahl der Kommandant. Seine Stimme überschlug sich vor Wut. „Merkt ihr denn nicht, was er vorhat?"
    Gucky lehnte sich gegen den Bildschirm und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Also, Olw, wie ist es mit einem kleinen Aprilfeuerwerk?"- „Ich weiß zwar nicht, was du mit April meinst, Kleiner", entgegnete Olw erheitert, „aber ich danke dir für deine

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