0745 - Kampf der Ewigen
Freunde nicht zu sorgen.« Er schwieg einen Moment. »Wie war euer Tag?«, fragte er dann.
»Hart. Hart und Arbeitsreich, wie du dir denken kannst. Wir sind ziemlich erschöpft«, bekannte Nicole Duval.
»Ist das Team angelangt?«
Zamorra grunzte etwas, das Ted Ewigk als »Ja«, wertete. Trotzdem fragte er noch einmal nach.
»Ist es«, sagte Zamorra mit leicht erhobener Stimme. »Als letzten Passagier habe ich Robert Tendyke zur Basiswelt gebracht. Wir werden uns dem gesamten Team anschließen - aber erst morgen. Für heute habe ich genug.«
»Verstehe.« Ted drehte das halb volle Glas zwischen den Fingern und betrachtete den Inhalt, als könne er in der goldfarbenen Flüssigkeit irgendetwas erkennen.
»Wir sollten uns ausruhen«, schlug Carlotta vor. »Ein langes Abendessen löst nicht nur physischen Probleme! Einverstanden?«
»Natürlich«, sagte Ted.
»Ausgezeichnete Idee«, fügte der Dämonenjäger hinzu.
Carlotta sah ihn fast drohend an.
»Welche Lokalität schlagen der Herr vor? Sag nicht schon wieder ›Gladiator‹. Zwischenzeitlich würde ich auch mal gern ein etwas gehobeneres Ristorante besùchen.«
Das »Gladiator«, war eine kleine Pizzeria an der Rückseite des Kolosseums. Die Portionen waren groß, die Preise klein.
Ted schlug einen Fresstempel der obersten Güteklasse vor.
»Da kriegen wir doch so kurzfristig nie einen Platz!«, warnte Carlotta.
»Die Tische sind doch stets auf Wochen im Voraus reserviert!«
Ted schmunzelte. »Wetten, dass?«
Er griff zum Telefon und tätigte einen Anruf. »Ich benötige einen Tisch für vier Personen. In einer Stunde«, sagte er nach der Begrüßung. Kurz lauschte er, ließ dann ein lässiges »Danke«, hören und legte auf. »Wir haben den Tisch.«
»Wie hast du das denn hingekriegt?«, wollte Nicole wissen, der das Luxusrestaurant ebenfalls bekannt war.
»Amex Centurion«, erklärte Ted trocken. »Der Rolls-Royce unter den Kreditkarten. Ist verdammt teuer und setzt ein Jahreseinkommen von mindestens 250 000 Euro voraus. Dafür organisiert das Centurion-Team aber auch alles, was der Mensch nicht braucht. Da werden in Nobelrestaurants weltweit täglich Tische gebucht für den Fall, dass irgendein Centurion-Kunde zu tafeln wünscht. Wenn ich in drei oder vier Stunden einen Jumbo-Jet für mich ganz allein haben will, egal wohin - ich kriege ihn. Wenn ich im brasilianischen Dschungel oder in Australiens Outback einen Arzt brauche, der deutsch oder italienisch spricht - der Hubschrauber mit dem Mann an Bord kommt. Natürlich kostet auch das dann ein Schweinegeld, aber ich brauche mich um nichts mehr zu kümmern. Das Einzige, was ich benötige, ist ein Telefon, um American Express anzurufen. Alles andere erledigt das Centurion-Team.«
»Snobismus in Reinkultur«, murmelte Carlotta.
Ted zuckte mit den Schultern. »Kann ich mir auch erst leisten, seit mein Vermögensberater für bessere Anlagen meines Geldes gesorgt hat.« Er schmunzelte. »Nur einfach Millionär zu sein, reicht da noch lange nicht aus. Es wird schließlich auch ein entsprechender Umsatz erwartet.«
»Und das lohnt sich?«, fragte Zamorra skeptisch.
»Heute auf jeden Fall. Und auch bei anderen Gelegenheiten. Wenn ich bei Recherchen für eine Reportage einen korrupten Polizeichef oder Bananenstaatenpräsidenten bestechen muss - den Geldkoffer besorgt mir Centurion innerhalb weniger Stunden.«
Wenig später fuhren sie mit seinem Rolls-Royce Silver Seraph in die City.
Während des Essens sprachen sie über ihre bevorstehende Mission. Es ging um den Meegh-Basisplaneten, den die vier vor einiger Zeit entdeckt hatten.
Nicole, Carlotta, Zamorra und Ted Ewigk hatten jenen Planeten aufgesucht und dort eine ehemalige Meegh-Basis vorgefunden, in deren unterirdischen Hangars unzählige Spider-Raumschiffe standen. Die Meeghs, jenes Volk humanoider Spinnenwesen, das sein Äußeres hinter Schattenschirmen verbarg und über Raumschiffe verfügte, die im Schutz ihrer Tarnfelder wie große, unförmige Wolken aussahen - und in enttarntem Zustand raubten sie jedem Betrachter den Verstand.
Die Koordinaten über diese Basis-Welt hatte Ted Ewigk von einem Informanten aus den Reihen der DYNASTIE DER EWIGEN erhalten. Über die Identität seines Informanten hielt er sich nach wie vor bedeckt. Ted Ewigk war zwar längst kein ERHABENER mehr, unterhielt aber noch immer diverse Kontakte zur Dynastie.
Um ein Haar wären sie dennoch in eine gigantische Falle gestolpert. Erst in allerletzter Sekunde war es Ted
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