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0748 - Raphael, der Unheimliche

Titel: 0748 - Raphael, der Unheimliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein.
    Santarem klärte Joupje darüber auf, daß er wieder nach Hause gehen könne. Nachdem der Aphiliker das Lazarett verlassen hatte, wandte sich der Arzt an Reginald Bull.
    „Seine Aussage deckt sich mit der von Artur Prax", erklärte er.
    „Was halten Sie davon?"
    Auf Reginald Bulls kantigem Gesicht stand ein grimmiges Grinsen.
    „Ka-Zwo, die übelsten Produkte der Aphilie, die antiaphilische Drogen verteilen!" knurrte er. „Wenn ich nicht schon verrückt bin, dann werde ich es wahrscheinlich noch ...!"
     
    3.
     
    Am nächsten Morgen begann der Aufmarsch.
    Allein aus dem Getto Shanghai zogen dreitausend Mitglieder der LdG aus, um beim Bau der großen Evakuierungsflotte Hand anzulegen. Die Werft, für die Shanghai zuständig war, lag in der Küstenebene zwischen Tungtai und Sheyang, ein riesiges Gelände etwa zweihundertfünfzig Kilometer nördlich von Shanghai.
    Die Leute wurden an Bord großer Lastengleiter transportiert, die die örtlichen Behörden zur Verfügung gestellt hatten. Vater Ironside und Reginald Bull hatten die Leitung des Einsatzes übernommen.
    An diesem Tag wurde in insgesamt zweiundachtzig Werften rund um den Erdball die Arbeit wieder aufgenommen. Die LdG stellte mehr als dreihunderttausend Arbeitskräfte zur Verfügung.
    Allerdings handelte es sich dabei nicht um Fachleute. Die ersten zwei Wochen würden für die Schulung der Männer und Frauen verbraucht werden. Danach galt es, die Fertigungsroboter wieder in Betrieb zu setzen, die von der Regierung im Laufe der Antiroboter-Kampagne stillgelegt worden waren, weil man befürchtete, daß auch Roboter, die Fertigungsprozesse kontrollierten, den Walzvorgang von Raumschiffen überwachten und über die benötigten und verbrauchten Materialmengen Buch führten, mit den Asimovschen Gesetzen ausgestattet und daher potentiell gefährlich sein könnten.
    Denn die Aufgabe der über dreitausend Männer und Frauen der LdG bestand nicht etwa darin, mit eigener Hände Arbeit riesige Raumschiffe zu bauen, sondern lediglich, die einzelnen Arbeitsvorgänge zu überwachen und dafür zu sorgen, daß es in der Robotmaschinerie keine Komplikationen gab.
    Dabei waren die Werften nicht die einzigen Arbeitsorte, an denen in diesen Tagen der Betrieb wieder anlief. Unmittelbar mit den Werften verbunden, und in den meisten Fällen auch geographisch den Werften benachbart befanden sich die Werke der Rohstofferzeugung, nach altem Sprachgebrauch „Minen" genannt, obwohl von Bergwerken schon lange nicht mehr die Rede war.
    In den Minen wurde aus den jeweils billigsten und am leichtesten zu beschaffenden Grundstoffen durch Kernfusionsprozesse der für den Raumschiffbau benötigte Werkstoff hergestellt. Die Mine, mit der die Werft von Tafgen gekoppelt war, verarbeitete in erster Linie Sand, also Silizium, und produzierte in der Hauptsache Eisen, das durch nachfolgende Prozesse zu Terkonitstahl verwandelt wurde.
    Der Plan der Regierung sah den Bau einer Flotte von Raumschiffen auf der Basis der Kugelzelle von Raumriesen der Galaxis-Klasse vor. Der Entwurf vernachlässigte solche Installationen, die für die Evakuierung nicht notwendig waren - zum Beispiel Bewaffnung und Triebwerke für den intergalaktischen Flug.
    Dadurch wurde Raum gespart. Jedes Fahrzeug würde für die Unterbringung der Aussiedler eine Decksfläche von rund vierzig Quadratkilometern bereitstellen.
    In Anbetracht der Tatsache, daß der eigentliche Evakuierungsflug nur wenige Stunden, Ein- und Ausschiffungsvorgang jeweils ein bis zwei Tage dauern würden, hatte man errechnet, daß jeder Aussiedler für sich eine Fläche von nicht mehr als zwanzig Quadratmetern beanspruchen dürfe.
    Das bedeutete, daß jedes Evakuierungsschiff mindestens zwei Millionen Menschen an Bord nehmen konnte. Zur Evakuierung der gesamten Menschheit waren also zehntausend solcher Fahrzeuge vonnöten. Nicht nur in LdG-Kreisen herrschte Zweifel, ob eine derart gewaltige Aufgabe noch vor dem Sturz der Erde in den Schlund bewältigt werden könne.
    Abgesehen von dem Verzicht auf schwere Bewaffnung und Dimesexta-Triebwerke hatte die Regierung den Design der früheren Schlachtschiffe der Galaxis-Klasse unverändert übernommen.
    Trevor Casalles Überlegung lief darauf hinaus, daß die zweiundachtzig wieder in Betrieb genommenen Werften speziell für die Fertigung dieser Raumriesen gerüstet waren, so daß man mit der Produktion ohne weitere Umrüstung beginnen konnte.
    Die Richtigkeit dieser Überlegung wurde besonders von Reginald

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