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0749 - Drei Schöne für die Hölle

0749 - Drei Schöne für die Hölle

Titel: 0749 - Drei Schöne für die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wahnsinnig spontane Person, immer in Action, immer voller Ideen, die sie auch augenblicklich verwirklichen mußte. Sie allein konnte schon ein leeres Haus irgendwie ausfüllen.
    Nichts zu hören.
    Keine Musik, keine Stimme…
    Sheila blieb neben der ersten Treppenstufe stehen. Automatisch fuhr sie über ihre rechte Schulter, wo einige Kirschblüten auf dem Stoff klebten. Sie hatte sich notdürftig gereinigt, noch immer klebte der Dreck an ihren Fingern.
    Hatte ihre Freundin das Haus verlassen?
    Das wollte Sheila nicht glauben. Bevor sie nach oben ging, rief sie nach Jolanda.
    Es überraschte sie beinahe, als sie Antwort bekam. Nicht von oben, denn Jolanda Norman hielt sich in ihrem Arbeitsraum, dem sehr geräumigen Atelier auf.
    »Sheila - endlich!«
    Das klang nicht gut, obwohl sie einen erleichterten Ton hervorgehört hatte. So kannte sie Jolanda nicht. Die Stimme hatte sich müde und gleichzeitig angsterfüllt angehört. Die Tür zum Atelier stand offen. Sheila betrat die Werkstatt, wo sich nichts verändert hatte. Sogar die Reste des Imbisses waren nicht abgeräumt worden.
    Jolanda Norman hatte sich auf einen der Klappstühle gesetzt, sah müde aus und starrte zu Boden, als gäbe es dort etwas Besonderes zu sehen. Ihre Schultern hingen nach unten, das Gesicht war bleich, die Beine hatte sie gespreizt und ihre zusammengefalteten Hände im Schoß vergraben. Sie wagte es kaum, den Kopf zu heben, und Sheila sah, daß ihre Freundin eine dicke Gänsehaut bekommen hatte.
    »Jolanda…?«
    Die Haut an ihrem Hals bewegte sich, als sie schluckte. Dann schaute sie nach vorn.
    Angst! Mein Gott, sie hat Angst! Die steht in ihren Augen wie festgeschrieben! Diese Gedanken huschten durch Sheilas Hirn. Ein Mensch, der etwas Schlimmes durchgemacht hatte, sah aus wie sie, und Sheila ging langsam auf sie zu.
    Mit einer trägen Bewegung hob Jolanda die Arme an und streckte Sheila ihre Hände entgegen. »Bitte«, flüsterte sie, »bitte, Sheila. Faß mich an, nimm meine Hände. Bitte, ich möchte dich, ich möchte das Leben spüren…«
    Sheila verstand die Welt nicht mehr. Diese Sätze aus dem Mund einer Person wie Jolanda zu hören, wollte ihr nicht in den Sinn. Das… das überriß sie einfach nicht, und deshalb zögerte sie auch, nach den Händen der Freundin zu greifen. Es war überhaupt nicht deren Art, mit diesen wohlgestelzten Worten zu reden. Es erinnerte Sheila an einen schlecht gespielten Akt auf der Theaterbühne. Das allerdings war er nicht. Sie hatte nicht zu fragen brauchen und wußte trotzdem, daß Jolanda etwas Schlimmes passiert sein mußte.
    »Ja, Jolanda, ja…«
    Die Finger zitterten, als sie auf Sheilas Handflächen lagen. Auch die Lippen in Jolandas bleichem Gesicht bewegten sich, aber sie brachte es nicht fertig, ein Wort zu sagen.
    »Was ist passiert?« flüsterte Sheila.
    Jolanda schaute ins Leere. Der Ausdruck in ihren Augen bekam einen bestimmten Glanz, als wäre sie dabei, in die Vergangenheit zu blicken, um den Schrecken noch einmal hervorzuholen. »Ich… ich wäre beinahe gestorben«, berichtete sie mit einer Stimme, die einer Frau als auch einem Mann hätte gehören können.
    Sheila erschrak, schaute die Freundin genauer an und stellte fest, daß sie nicht log. Dann hätte sie anders ausgesehen. Trotzdem fragte sie noch einmal nach. »Du wärst fast gestorben?«
    »Erfroren.«
    »Hier?«
    Jolanda nickte. »Im Haus, Sheila. In der Dusche in meinem eigenen Haus. Es war furchtbar.«
    Sheila Conolly schwieg. Sie hob den Kopf an, schaute durch das große Fenster hinaus in den Garten, der im Licht der Sonne badete und ihr eine Welt präsentierte, die einfach wunderbar war.
    »Du hast dich nicht geirrt?«
    »Nein, Sheila. Ich… ich war nicht mehr allein. Der Dunst verwandelte sich in Eis. Da war jemand, ein Geist, ein Gespenst. Ich habe das Grauen erlebt. Eis… Eis auf meinem nackten Körper.« Sie schüttelte sich und bekam eine noch stärkere Gänsehaut.
    Sheila biß auf ihre Lippen. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Sie versuchte krampfhaft, eine Verbindung zu dem zu schaffen, was sie in der letzten Zeit erlebt hatte.
    Beiden war etwas begegnet, das der Verstand nicht fassen wollte. Da gab es einen Riß, aber Sheila war noch eher bereit, die unheimlichen Vorgänge zu akzeptieren, denn sie hatte darin eine gewisse Erfahrung.
    Jolanda schaute in ihr Gesicht. Sie wollte eine Erklärung. In ihren Augen stand plötzlich ein Flehen, aber Sheila war nicht in der Lage, sie aufzuklären. Sie wollte es auch

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