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0749 - Plan der Vollendung

Titel: 0749 - Plan der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die mit Lampen ausgestatteten Roboter sorgten für Helligkeit. Der weite Raum, etwa acht mal zehn Meter im Grundriß, war völlig kahl. An zwei einander gegenüberliegenden Wänden gab es Türen, eine hohe und breite, die offenbar für den Durchlaß umfangreicher Lasten gedacht war, und eine kleine, niedrige.
    „Dort geht es zum Landefeld", erklärte Bull, indem er auf die größere der beiden Türen wies. „Die Kontrollmechanismen liegen hinter der anderen Tür."
    „Du solltest dich beeilen, Bruder", drängte Lao Kitchener. „Die Leute von Ihsien haben womöglich doch schon Wind von der Sache bekommen."
    Reginald Bull nickte nur und machte sich an der kleineren Tür zu schaffen. Sie öffnete sich geräuschlos. Mit der Tür mußte ein Schaltmechanismus gekoppelt sein, denn in dem kleinen, mit technischem Gerät vollgepfropften Raum wurde es plötzlich hell.
    Bull blieb einen Augenblick lang unter der Öffnung stehen und sah sich um. Befriedigt gewahrte er die Umrisse zweier regloser Kampfroboter, die sich in das Gerätegewirr so eingeordnet hatten, daß sie nur bei näherem Hinschauen zu erkennen waren.
    Er wandte sich um. „Rührt euch nicht vom Platz, bis ich die Kontrollen neutralisiert habe!" rief er Kitchener und seinen Begleitern zu.
    Sie standen auf der anderen Seite der Halle, in der Nähe der großen Tür.
    „Wir werden uns nicht bewegen, Bruder", versprach Kitchener.
    Reginald Bull betrat den Kontrollraum. Er würde ein paar Minuten an den Schaltungen manipulieren und dann verkünden, die Minen seien entschärft. Dann mußte es sich zeigen, wie ehrlich Lao Kitchener es meinte...
     
    *
     
    Er hantierte langsam und mit Bedacht. Für Lao Kitchener und seine Begleiter war es nur zu sehen, wenn er sich an der Türöffnung vorbeibewegte. Er gab sich den Anschein, komplizierte technische Geräte zu manipulieren. In Wirklichkeit gab es keine nuklearen Minen und keine Kontrollmechanismen.
    Die Geräte, die in diesem Raum untergebracht waren, kontrollierten die Energieversorgung des unterirdischen Raumhafens.
    Reginald Bull hatte die Minen erfunden, weil er befürchtete, daß Lao Kitchener seinen Teil des Abkommens nicht einzuhalten gedachte. Kitchener beabsichtigte nicht, Amouar eines der erbeuteten Raumschiffe zu überlassen, und noch viel weniger lag ihm daran, einem Mitwisser freien Lauf zu lassen.
    Sobald das letzte Hindernis überwunden war, das Kitchener vom Besitz der Raumschiffe trennte, war Amouars Leben keinen Heller mehr wert.
    Aus diesem Grund hatte Reginald Bull ein letztes Hindernis erfinden müssen, wo es in Wirklichkeit keines mehr gab: die nuklearen Minen. Denn hier befand er sich fast schon in Sicherheit.
    Während er hantierte, erwachten die beiden Kampfroboter langsam zum Leben. Geräuschlos richteten sie sich zu voller Größe auf. Von der Halle aus waren sie nicht zu sehen. Auch sie gehörten dem Typ TKR 24oo/III an, mit dem die Bürger von Ihsien ihre Anlage reichlich ausgestattet hatten.
    Bull fuhr fort zu werken, bis auf der Brust eines der beiden Roboter ein grünes Lichtsignal aufleuchtete. Das war das verabredete Zeichen. Er zögerte noch eine Sekunde, dann trat er durch die offene Tür.
    „Die Minen sind unschädlich!" verkündete er.
    Mit einem Blick sah er, daß sich drüben, auf der anderen Seite der Halle, die Gruppierung geändert hatte. Die K2-Roboter bildeten eine lange Reihe, die Lao Kitchener und seine Begleiter abschirmte.
    „Bist du deiner Sache sicher, Bruder?" rief Kitchener quer durch die Halle zurück.
    „Ganz sicher!" bestätigte Bull.
    „Wie geht es jetzt weiter?" wollte Kitchener wissen.
    „Wir öffnen die große Tür... dann ist das Landefeld unser."
    „Wie macht man das?"
    „Es gibt rechts in der Wand eine Schaltleiste. Sie sitzt in einer Nische, die durch eine Steinplatte verdeckt ist. Man betätigt den unteren Schaltknopf ..."
    „Gefunden!" rief einer von Kitcheners Begleitern.
    „Drück den Knopf!" trug Kitchner ihm auf.
    Die beiden Flügel der breiten Tür glitten auseinander. Der Blick drang nicht weit durch die Öffnung: dahinter war es finster.
    „Licht auf!" befahl Lao Kitchener.
    Einer der lampentragenden Roboter wandte sich um, so daß der blendenweiße Lichtkegel die Finsternis durchschnitt.
    Die schimmernde Kugelhülle eines riesigen Raumschiffs schälte sich aus der Dunkelheit. Der Lichtkegel wanderte zur Seite, und der Umriß eines zweiten Raumfahrzeugs erschien.
    Lao-Kitchener war befriedigt.
    „Wir sind am Ziel!" verkündete er

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