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0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auftauchen."
    „Werden sie irgendwo im normalen Kontinuum auftauchen oder dort, von wo sie verschwunden sind?" ließ sich der Sprecher der Hyptons vernehmen.
    „Sie müssen auf jeden Fall auf diesem Planeten wieder auftauchen", antwortete Tallmark und beugte damit gleich für den Fall vor, daß die Flüchtlinge irgendwo in der Wildnis von den Laren gefunden wurden.
    „Damit ist schon einmal sehr viel geklärt", meinte Hotrenor-Taak. „Kommen wir zum zweiten Punkt unserer Konferenz."
    „Es ist noch längst nicht alles geklärt!" rief der Sprecher der Hyp-tons, der unterdessen wieder gewechselt hatte. Die Fledermausähnlichen quirlten wispernd durcheinander, ein Zeichen für starke Nervosität. „Wir sehen, daß zwei Ihrer Berater fehlen, Hotrenor-Taak. Wir sehen auch, daß der Erste Hetran durch einen Strahlschuß verwundet wurde. Erklären Sie uns, wie es zu alledem kam!"
    Erneut geriet Hotrenor-Taaks Selbstsicherheit ins Wanken. Das hielt jedoch nur den Bruchteil einer Sekunde an, dann wirkte der Lare wieder selbstbewußt und überlegen.
    „Eigentlich müßten Sie der Diskussion bereits entnommen haben, was geschehen ist", erklärte er. „Durch die Dimensionseinbrüche, die von drei Keloskern verursacht wurden, muß es unter uns zu einer kurzen Phase geistiger Verwirrung gekommen sein. Dabei ereigneten sich einige Vorfälle, „wie Fehlschaltungen, Prügeleien und auch eine Schießerei.
    Jedenfalls läßt sich das im Nachhinein rekonstruieren. Im Gedächtnis ist davon nichts haften geblieben. Aber eigentlich müßten doch auch Sie von der Verwirrung betroffen worden sein."
    „Bei uns gab es keine Phase geistiger Verwirrung", erklärte der Sprecher der Hyptons. „Leider konnten wir die Geschehnisse, die Sie erwähnten, nicht beobachten, da wir uns ständig in der Kuppelhalle aufhielten."
    „Wie erklären Sie es sich, daß Sie nicht davon betroffen wurden?" fragte Maylpancer.
    „Wir haben keine Erklärung dafür", antwortete der Sprecher und tauschte seinen Platz mit einem anderen Hypton.
    „Parapsychisch begabte Lebewesen scheinen dagegen immun zu sein", sagte Asklart, einer der Kelosker, bevor Tallmark seinen Gefährten durch Gesten bedeuten konnte, sich nicht einzumischen.
    Maylpancers Kopf ruckte herum. Seine Augen glitzerten, als er den Kelosker anstarrte, der unüberlegt geantwortet hatte.
    „Parapsychisch begabte Lebewesen sind also immun dagegen", sagte er gedehnt. Sein Kopf fuhr zu Hotrenor-Taak herum. „Da sich die Hyptons als immun erwiesen haben, bedeutet das also, daß sie parapsychisch begabt sind, Verkünder. Welcher Art ist diese Begabung?"
    Hotrenor-Taaks Miene sah aus, als wäre sein Gesicht zu Stein geworden.
    „Es dürfte sich um eine Begabung handeln, die für uns bedeutungslos ist", erwiderte er tonlos.
    Maylpancer lächelte sarkastisch.
    „Oh, nein! Das glaube ich nicht! Ich habe schon immer gespürt, daß mit Ihren Logistikern etwas nicht geheuer ist. Diesmal will ich es wissen. Antworten Sie!"
    Hotrenor-Taak warf den Kopf zurück, dann musterte er den Ersten Hetran mißbilligend.
    „Sie vergreifen sich im Ton, Maylpancer!"
    Die Traube der Hyptons hatte sich durch besonders fahrige Bewegungen zu einer Kugel verformt. Allmählich gewann sie ihre alte Form zurück. Der Sprecher hob sich bereits wieder deutlich ab.
    „Es gibt Dinge, die keinen Außenstehenden etwas angehen!"
    rief er. „Die Sicherheit des Konzils erfordert, daß gewisse Informationen weiterhin geheimgehalten werden."
    „So ist es, Erster Hetran", erklärte Hotrenor-Taak. „Ich bitte Sie, sich dieser Einsicht zu beugen. Außerdem muß ich Sie bitten, Ihre Ergebenheitserklärung dem Konzil gegenüber zu erneuern."
    Der Überschwere holte tief Luft. Sein mächtiger Brustkasten hob und senkte sich deutlich erkennbar. In seinem Gesicht arbeitete es. Die Augen verdüsterten sich.
    Doch schon nach wenigen Sekunden hatte er seinen inneren Kampf beendet. Er zeigte sogar wieder den Ansatz seines berühmt-berüchtigten ironischen Lächelns, mit dem er stets auf Überlegenheitsbekundungen der Laren zu reagieren pflegte.
    „Ich beuge mich der Einsicht und erneuere meine Ergebenheitserklärung gegenüber dem Konzil", sagte er.
    „Ich danke Ihnen, Erster Hetran der Milchstraße", erwiderte Hotre-nor-Taak ernst. „Ihre Erklärung hat mir erneut bestätigt, daß Sie wie kein anderer zu Ihrem Amt befähigt sind."
    „Andernfalls wäre ich eliminiert worden", ergänzte Maylpancer nonchalant. „Aber wechseln wir das Thema.

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