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0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übersetzte. Dann sagte er: „Wir werden dich nicht davon abhalten, mit euren Göttern zu sprechen, Apasch-Faraday. Offenbar haben die Terraner dich nicht viel klüger gemacht. Grüße eure Götter von uns!"
    „Ich werde ein Stück von ihnen in eurem Namen essen", versprach der Schamane.
    Abermals gab der Rinto-Vassi einige abgehackt klingende' Laute von sich, dann zog er seinen Kopf zurück und schloß das Fenster.
    Apasch-Faraday sah dem davon-schwebenden Gleiter nach und hielt beschwörend den Kompaß hoch. Danach erteilte er den Befehl, die Rast zu beenden und die Suche nach den Mabbahabas fortzusetzen.
    Mein weißes Tarnhemd war nichts anderes als das Nachthemd Dalaimoc Rorvics. Ein frisches Nachthemd selbstverständlich, an dem noch nicht der Schweiß des fetten Scheusals klebte.
    Es war mir zwar viel zu lang und zu weit, aber es schützte ausgezeichnet gegen Entdeckung, da ich mich in ihm nicht von der weißen Schneedecke abhob, die unverändert über der Tundra lag.
    Langsam kroch ich auf die Tempelkuppel zu, die mir schon einmal als Versteck gedient hatte. Ich hoffte, dort auf Pan zu treffen. Der Laktone war unsichtbar geblieben, seit Galto „Posbi" Quohlfahrt uns verlassen hatte. Er war eben ein sehr eigenwilliges Lebewesen. Offenbar liebte er es, mit sich allein zu sein und hatte nur selten das Bedürfnis, mit anderen Lebewesen Kontakt aufzunehmen.
    Ich preßte mein Gesicht in den Schnee, als ein Gleiter der Laren in zirka hundert Meter Entfernung vprbeijagte. Völlig reglos blieb ich eine halbe Minute liegen. Als ich den Kopf wieder hob, war der Gleiter verschwunden.
    „Dilettantisch, aber wirkungsvoll!" sagte jemand neben mir.
    Der Sprecher blieb unsichtbar, aber an der Stimme hatte ich den Laktonen erkannt. Nach einiger Zeit sah ich auch, wo er stand. Einige Wischer im Schnee endeten dort in einer Vertiefung.
    Ich nahm eine Handvoll Schnee und warf sie dorthin, wo ich Pans Gesicht vermutete.
    Ein leises Schnauben verriet mir, daß ich gut getroffen hatte.
    „Ich grüße dich, Pan!" sagte ich.
    „Ich grüße dich auch, Tatcher!" erwiderte Pan. „Warum hast du das getan?"
    „Aus Spaß."
    „Aus Spaß? Was ist das: Spaß?"
    War es möglich, daß der Laktone keinen Humor kannte? Erst jetzt wurde mir klar, daß ich mich an keine Situation erinnern konnte, in der Pan gelacht oder eine scherzhafte Bemerkung gemacht hatte.
    „Spaß ist etwas, das man tun kann. Aber auch etwas, das man empfindet. Im ersten Falle ist es eine logisch nicht fundierte und materiell sinnlose Handlung; im zweiten Fall handelt es sich um eine irrationale Regung, ein Erfreuen an einem Vorgang oder Ausspruch, der für die Erhaltung der Existenz unnötig ist."
    „Ich werde versuchen, das zu begreifen, Tatcher", meinte Pan.
    „Aber wäre es nicht besser, wir würden unser Gespräch in der kleinen Kuppel fortsetzen?"
    „Natürlich", erwiderte ich. „Geh schon voraus. Ich krieche nach."
    Es war nicht mehr weit bis zur Kuppel. Ich erreichte sie, ohne daß ein Lare mich gesehen hätte. Drinnen legte ich erst einmal aufatmend das Nachthemd ab.
    Vor mir schälten sich die Konturen Pans aus der Luft. Es war immer wieder ein faszinierender Vorgang, beinahe wie eine Wiederverstofflichung nach einer Teleportation.
    Pan war kleiner als ich. Deshalb mußte ich auf das fremdartiganmutige Wesen mit dem natürlich gewachsenen Plastikpanzer und dem einer mittelalterlichen Sturmhaube gleichenden Kopf herabsehen.
    „Du warst lange verschwunden", sagte ich.
    „Ich hatte zu tun", erwiderte der Laktone. „Es gab in der Station eine wichtige Konferenz. Sie ging ungünstig für die Kelosker aus."
    Ich seufzte.
    „Also hat das alte Scheusal doch recht behalten. Was haben unsere keloskischen Freunde denn angestellt?"
    „Sie haben eigentlich nichts angestellt, Tatcher. Im Gegenteil, sie hatten eine geniale Erklärung für das Verschwinden ihrer drei Leute gefunden. Sie behaupteten, die Geflüchteten seien während des Durchgangs durch ein Black Hole stärker mit ndimensionaler statischer Energie aufgeladen worden als sie selbst und deswegen in einem Dimensionsausbruch verschwunden, den sie selbst ausgelöst hätten. Übrigens hält Hotrenor-Taak den Dimensionsausbruch für die Urasche der unerklärlichen Zwischenfälle, die sich während der Verdummung ereigneten."
    „Das bedeutet aber doch, daß er den Keloskern glaubt", wandte ich ein.
    „Hotrenor-Taak glaubt ihnen. Aber die Hyptons haben in ihrem Bestreben, der lästigen Konkurrenz zu

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